Büßerschnee

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Version vom 22. Januar 2017, 17:19 Uhr

Büsserschnee am kilimanjaro, Aus dem Gipfelbuch-Eintrag Nr.204 [1]

Büßerschnee, Büssereis oder Zackenfirn ist eine Schneeform im Gipfelbereich des Mount Kilimanjaro und nach Fritz Klute die Ursache für die Entstehung der senkrechten Gletscherwände.


Inhaltsverzeichnis

Wo gibt es Büßerschnee

  • Als Büßerschnee bzw. Büßereis (englisch: Snow Penitents oder Ice Penitents, spanisch: nieve de los penitentes kurz nieve penitente) werden bis 6 m hohe Schnee- und Eispyramiden in Hochgebirgen der Tropen und Subtropen (u. a. den Anden und auch am Mount Kilimanjaro) bezeichnet.
  • Auf dem Khumbu-Gletscher am Mount Everest wurden bis 30 Meter hohe Ice Penitents beobachtet.

Die Ursachen

  • Verursacht wird Büßerschnee durch ungleichmäßige Abschmelzung (Ablation) bei starker direkter Sonnenstrahlung und geringer Luftfeuchtigkeit in der randtropisch-subtropischen Trockenzone.
  • Die Spitzen der Schneepyramiden zeigen Richtung Mittagssonne.
  • Für Bergsteiger stellt diese Art von Gletscher- und Firnfeldoberfläche in der Regel eine unüberwindbare Schwierigkeit dar.


Der Entstehungsprozess

  • Der Entstehungsprozess beginnt vermutlich durch kleine Vertiefungen im Schnee.
  • An deren Boden trifft mehr reflektiertes Licht auf als anderswo, wodurch sie sich schneller vertiefen als ihre höher gelegenen Ränder.
  • Der Effekt wird möglicherweise in Klimaten verstärkt, in denen der Taupunkt unter dem Gefrierpunkt liegt und gleichzeitig starke Sonneneinstrahlung vorherrscht.
  • Dort kann Schnee an den Spitzen der Schneespitzen nicht schmelzen, sondern allenfalls durch Sublimation abgetragen werden.
  • In den windgeschützten Vertiefungen ist es hingegen feuchter und somit der Taupunkt höher, sodass das Eis schmelzen kann.
  • Da für Sublimation mehr Sonnenenergie nötig ist als für bloßes Schmelzen, schreitet der Vertiefungsprozess dort schneller voran als an den Spitzen.


Begriffsprägung

  • Der Begriff Büßerschnee wurde von dem Maler und Alpinisten Rudolf Reschreiter geprägt, der auf einer Expedition zum Chimborazo und Cotopaxi erstmals dieses Phänomen beschrieb und malte.
  • Die geneigten Zacken erinnerten ihn an Büßer mit gesenktem Kopf und gebeugtem Rücken.


Büßerschnee am Kilimanjaro

  • Sublimation ist auch am Kilimanjaro die Ursache für die Entstehung von Büßerschnee bzw. auch Zackenfirn.
  • Gerade im Frühjahr, nach der kleinen Regenzeit mit den größten jährlichen Schneefällen im Gipfelbereich, lassen sich sehr oft Büßerschneefelder in der Gipfelregion des Kibos beobachten. Diese verschwinden dann zumeist bis zur Mitte des Jahres.

Büßerschnee-Effekt als Ursache für die Entstehung der Gletscherwände

1912 - Fritz Klute Entstehung der Gletscherwände am Kilimandscharo [2]
  • Fritz Klute legt in seinem Buch "Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912" [2] u.a. die Entstehung der senkrechten Wände der Plateau-Gletscher über die Zwischenstufen Firn und den für tropische Gletscher typischen Büßerschnee (Zackenfirn) auf dem Kibo nach sehr genauer Betrachtung und Abhandlung dar.
  • Die Lage, Größe, Verteilung und Anordnung der Gletscher am Klimanjaro wird von Klute mit den von ihm erfassten jahreszeitlichen Winden (Passat / Antipassat) aus unerschiedlichen Himmelsrichtungen, den damit verbundenen Niederschlägen und der detailliert beschriebenen Oberflächenstruktur des Kibo ebenso erklärt.

Bilder zum Büßerschnee

  • Bilder und Darstellungen zum "Zackenfirn" und "Büßerschnee" aus diversen Quellen.

Quellen

  1. Mount Kilimanjaro Gipfelbuch, Eintrag-Nr. 204
  2. 2,0 2,1 Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912, Dr. Fritz Klute, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.-G. Berlin, 1920
  3. Kilimanjaro-Wiki - 1908 Eduard Oehler Zackenfirn am West-Kibo
  4. Kilimanjaro-Wiki - 1920 Klute Gletscherwand am Kilimandscharo
  5. Kilimanjaro-Wiki - Mount Kilimanjaro Gipfelbuch, Eintrag-Nr. 204
  6. Kilimanjaro-Foum - Aconcagua 2011 - falsche Polenroute - nächstes Ziel für euch?


Weblinks

Artikel bearbeitet durch:

  • --Detlev 00:41, 21. Sep. 2012 (CEST)

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