Kurt Johannes

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1864-1913 (1898) Hauptmann Karl Johannes in Moshi
1864-1913 (1889) Leutnant Karl Johannes auf Kibo-Expedition

28.03.2024 - Leutnant / Hauptmann / Oberstleutnant Karl (Kurt ?) Johannes (* 06.01.1864 in Magdeburg; † 20.06.1913 in Charlottenburg - Berlin), war Soldat des Heeres des Deutschen Kaiserreiches sowie der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika und bestieg 1889 den Kibo-Kraterrand. [1]


28.03.2024 - Lieutenant / Captain / Lieutenant Colonel Karl (Kurt?) Johannes (* 06.01.1864 in Magdeburg; † 20.06.1913 in Charlottenburg - Berlin), was a soldier of the army of the German Empire and of the "Schutztruppe" for German East Africa and ascended in 1889 the Kibo-Crater-Rim.

Inhaltsverzeichnis

Aus dem Leben von Hauptmann Karl Johannes

Einsatz in Deutsch-Ost-Afrika

  • 1883 - Johannes trat in das Infanterie-Regt. Nr. 64, wurde 1884 Leutnant, 1886 in das Infanterie-Regt. Nr. 48 versetzt und 1889 in die Wissmanntruppe, die spätere Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, der er bis zu seinem Tode ununterbrochen angehörte. [1]
  • Im "Deutschen Kolonial-Lexikon von 1920" ist der folgende Artikel zum Karl (Kurt ?) Johannes zu finden. [1]

Deutsches Kolonial-Lexikon 1920 :
Johannes, Kurt, Oberstleutnant beim Stabe der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, geb. am 6. Jan. 1864 in Magdeburg, gest. 20. Juni 1913 in Charlottenburg, trat 1883 in das Infanterie-Regt. Nr. 64, wurde 1884 Leutnant, 1886 in das Infanterie-Regt. Nr. 48 versetzt und 1889 in die Wissmanntruppe, die spätere Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, der er bis zu seinem Tode ununterbrochen angehörte, übernommen. Nahm an folgenden Kämpfen hervorragenden Anteil: Niederwerfung des Araberaufstandes (s.d.), Erstürmung von Buschiris Lager, erste Einnahme von Saadani, Einnahme von Pangani, Gefechte bei Matanga, Ngambo, Saadani, Gefangennahme Buschiris 1889; Gefechte bei Membule und Palamkaa 1890, ferner Gefechte und Erstürmung von Kiboscho am Kilimandscharo 1891. Bezirkschef am Kilimandscharo bis 1901. 1892 Oberleutnant. Beteiligung an den Gefechten bei Moschi gegen Sultan Meli 1893, bei Großaruscha 1896. Hauptmann 1896. 1900 Strafexpedition gegen Großaruscha. Ch. Major 1904. Unterdrückung des Aufstandes 1905/06 im Hinterlande von Kilwa, dann Gefechte gegen Mohamakiro, in Upangwa und bei Mponda 1906. Oberstleutnant 1912. Durch die vielen Revisionsreisen, die Oberstleutnant J. im letzten Jahrzehnt machte, war er einer der besten Landeskenner in Deutsch- Ostafrika geworden. In seiner 24jährigen Wirksamkeit hat er sich um die Festigung und Erhaltung der deutschen Herrschaft im Schutzgebiet große Verdienste erworben.

  • 1896 - Hauptmann Johannes war Stationsschef vom Moshi und unter seinem Komando wurden diverse Militärpatrouillien geführt. [2]
  • Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Eduard von Liebert schreibt im Januar 1898 :[3]

Gouverneur E. von Liebert - 1898 :
Wir anderen stiegen unter Führung des Hauptmanns Johannes von Kiboscho -- die Landschaft Madschame passierend -- in die große Steppe hinab, die sich zwischen Meru und Kilima-Ndscharo und südlich beider Bergriesen in fast ebener Fläche ausdehnt, und eine Anzahl der von den Bergwassern gespeisten Flüßchen durchströmen. Es galt den Besuch der von Herrn Bronsart v. Schellendorff angelegten Straußenzucht und Tierstation Mbuguni. Ehe wir diese erreichten, lagerten wir eine Nacht in der offenen Steppe, die sich nach zwei Seiten unermeßlich ausdehnt, während sie nach der Nord- und Nordwestseite von den beiden Bergkolossen, dem Kibo (6000 m) und dem Meru (4500 m) eingerahmt wird. Beide hoben sich von unserm niedrigen Standpunkt in der gewaltigen ebenen Fläche erst recht riesenhaft ab. Wir erlebten einen Sonnenuntergang, wie man ihn kaum je wieder sehen kann. Die glühendrote Scheibe der Tropensonne verschwand hinter dem Meru, der etwa die Form des Vesuvs hat, aber dreimal so hoch aufragt, als jener. Sie färbte den Berg in wunderbarem Wechsel violett, blau, blauschwarz, schwarz. Der Kilima-Ndscharo tauchte gleichzeitig langsam von unten nach oben in Schatten. Zuletzt blieb nur die mächtige Schneehaube des Kibo beleuchtet und zeigte ein intensives und langanhaltendes Alpenglühen. Und dies Schauspiel unter drei Grad südlicher Breite, so nahe dem Äquator!

Militärische Laufbahn

  • In den Literatur- und Bildquellen zu Karl Johannes wird er zumeist mit dem Dienstgrad "Hauptmann" bezeichnet, der für ihn in den Zeitraum von 1896 bis 1904 fällt. Die folgende militärische Laufbahn für Karl Johannes wird im "Deutschen Kolonial-Lexikon von 1920" [1] nachgezeichnet :
  • 1883 - Infanterie-Regt. Nr. 64
  • 1884 - Leutnant
  • 1892 - Oberleutnant
  • 1896 - Hauptmann
  • 1904 - Major
  • 1912 - Oberstleutnant

Hauptmann Karl Johannes und der Kilimanjaro

  • 1889 - Leutnant Karl Johannes (25 Jahre) besteigt mit Körner auf der Kilimandscharo-Expedition den Kibo-Kraterrand von Osten.
  • Die eisfreie Scharte, auf der sie den Kraterrand erreichten wird später Johannes-Scharte benannt.
  • Zu diesem Zeitpunkt sind an der Scharte die Gletscherwände des Östlichen Eisfeldes noch an die 40m hoch.
  • In einer Darstellung bei Dr. Hans Meyer über seine Besteigung des Kraterrandes mit Ernst Platz sind die Größenverhältnisse zwischen Gletscherwand und Mensch dramatisch zu sehen.

Punkte am Kilimanjaro benannt nach Hauptmann Karl Johannes

Die Johannes-Scharte

Johannes-Scharte in Google-Maps [4]
1889 - Johannes-Scharte und Meyer-Scharte im Östlichen Eisfeld
1950 - Die Gletscherwände an der Johannes-Scharte / Meyer-Scharte
1889 - Muini Amani am Mawenzi aus "Ostafrikanische Gletscherfahrten"

Namensgebung der Scharte im Östlichen Eisfeld

  • Der Punkt der Johannes-Scharte (5.670m a.S.L.) liegt auf dem östlichen Kraterrand des Kibo zwischen dem Gillmans-Point (5.681 m) und dem Punkt der Hans-Meyer-Scharte (5.630 m). An den Punkten befanden sich bis in die 1950er Jahre Scharten in den Gletschern des Östlichen Eisfeldes, so dass hier der Kraterrand ohne ein Passieren von Eisfeldern erreicht werden konnte. Mit dem Verschwinden des Östlichen Eisfeldes und deren Scharten wurden die Bezeichnungen der Scharten für die ursprünglichen Punkte auf dem Kraterrand beibehalten.
  • Der Punkt der Johannes-Scharte wird heute auch als Johannes-Notch (engl.) bezeichnet.
  • Zum Zeitpunkt der ersten Besteigungen des Kilimanjaro war der Kraterrand an der Ostflanke des Kibos noch vergletschert und so zeichnete sich hier die Scharten zwischen den Gletschern als Übergangsstelle in den Krater, deutlich ab.
  • Die Johannes-Scharte wurde durch Dr. Carl Uhlig nach Hauptmann Karl Johannes, der 1898 die Kilimanjaro-Expedition von Carl Peters begleitete und zusammen mit seinem Begleiter Körner den Kibo-Kraterrand an der beschriebenen Gletscher-Scharte erreichte [5] , bennannt.
  • Betrachtet man die Verfahrensweise der Namensgebung von markanten Punkten im Kilimanjaro-Massiv zur Zeit Deutsch-Ost-Afrika (siehe Peters-Hütte, Wissmannspitze), so ist bereits hiermit klar, dass andere Erklärungen dieser Namensgebung, etwa nach einheimischen Guides / Trägern, auf schwachen Füßen stehen.
  • Bereits bei Dr. Carl Uhlig in "Vom Kilimandscharo zum Meru. Vorläufige Mitteilungen über eine Forschungsreise, Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1909" [6] ist darüber hinaus über seine Besteigung des Kibos im Jahr 1901 zu lesen :

Dr. Carl Uhlig - 1909 :
Wir liessen den Ratzel-Gletscher, der nach Hans Meyer bis zu 5.360 m herabreicht, links liegen und begannen auf der auch von Moshi aus sichtbaren, ziemlich weit herauf schneefreien Rippe des Berges emporzusteigen, in deren Verlängerung ich die nach Hauptmann Johannes genannte Scharte des Kraterwalles vermutete.

Eine andere Variante der Namensgebung

  • Eine andere These besagt jedoch, dass die Johannes-Scharte einen anderen Ursprung hat, da als Eindeutschung des Namens Yohani zur Zeit der Erstbesteigung durch die Deutschen auch der Name Johannes verwendet wurde.
  • Nach Dr. Bernard Leeman auf ntz.info [7] soll Dr. Hans Meyer die gletscherfreie Übergangsstelle auf den Kraterrand der Ostflanke des Kibos nun nach Yohani Kinyala Lauwo als Johannes-Scharte benannt haben.

Dr. Bernard Leeman - 2008:
I moved to Kilimanjaro in 1968 and have a home at Ashira, Marangu. I was Chairman of the Kilimanjaro Regional branch of the Historical Association of Tanzania. One of my in-laws was Kinyala Johannes Lauwo (1871-1996 -sic), the first man known to have climbed Kilimanjaro. He was the guide for Hans Meyer in 1889 and Meyer named Johannes' Notch after him. In 1989 the West German government built Kinyala a house to commemorate the 100th anniversary of the climb.

  • Diese These ist in sofern unglaubwürdig, da es nach Meyers und Purtschellers Aufzeichnungen keinen Lauwo als Guide gegeben hat. Vielmehr wurden die beiden jeweils zu ihren höchsten Biwakstellen nur von ihrem Träger Muini Amani begleitet.
  • Eine eindrückliche und sehr präzise Beschreibung der Ereignisse um den 06. Oktober 1889 zur Erstbesteigung des Kilimanjaro von Ludwig Purtscheller in "Erschließer der Berge" [8] zeigt deutlich, dass nicht der in Tanzania zur 100 Jahrfeier der Erstbesteigung im Jahr 1989 deklarierte Dschagga Yohani Kinyala Lauwo das Erstbesteigerteam aus Dr. Hans Meyer und Ludwig Purtscheller als Führer begleitet hat, sondern ein Pangani namens Muini Amani und das eben auch nur als Träger bis zu den letzten Biwakstellen vor den Krateraufstiegen durch Meyer und Purtscheller .

Muini Amani bei Ludwig Purtscheller in "Erschließer der Berge" - 1926
Am Muebache, den hier noch ein dichter, altersgrauer Galeriewald umgibt, errichteten wir ein Mittellager und schickten daselbst auch unsere Träger zurück, als Dr. Meyer und ich zwei Tage später, am 2. Oktober (1889), in Begleitung eines Pangani-Negers, Muini Amani, unser Zelt auf dem Sattelplateau aufschlugen.

Die Johannes-Hütte (Johannes Hut) 2.900 m

Johannes-Hütte in Google-Maps [9]

Jim Latham : The African Sage: Kilimanjaro 1925 climb by Kingsley and Stella Latham

Adding to their worries was the news that they must ascend via the harder and steeper route to Johannes Hut and not via Bismark’s as there was an outbreak of small pox along that route.


Jim Latham : The African Sage: Kilimanjaro 1925 climb by Kingsley and Stella Latham

1925 July 8th: Johannes Hut:
Alas the mists never rose and we were forced to spend the day here, amidst more smoke. Apart from our streaming eyes and noses, due to the smoke, we are feeling very fit. Let us hope that tomorrow Fortune will smile and we shall be able to get to Pieter’s Hut. This hut must have been very comfortable once but vandals have torn out the woodwork, ceiling and floor boards and now only the corrugated iron roof and four walls remain. The hut nestles comfortably in a hollow. Apart from a short walk we have been nowhere today.
1925 July 9th: Pieter's Hut:
Left Johannes Hut at 8 a.m. and arrived here at 11.15 a.m. not nearly as long a day as we had anticipated. So far we are both feeling quite fit, though I got terribly puffed coming up; otherwise the altitude (12000 feet) is not effecting me disagreeably. Nevertheless we deem it wiser to wait here a day (to acclimatise: JL) which will make us two days behind schedule.


  • Die Johannes-Hütte lag also auf dem direkten Pfad von Moshi zur Peters-Hütte, der heutigen Horombo-Hut, am oberen Rand des Regenwaldes. Diese Hütte findet heute sonst keine Erwähnung mehr und der Standort lässt sich auch nicht mehr in Google-Maps ausmachen. Mit der Höhenangabe von 12.000 Fuß für die Perters-Hütte und der beschriebenen Lage am oberen Rand des Regenwaldes muss die Johannes-Hütte auf ca. 2.800m - 3.000m Höhe an der heutigen Maua-Route, der direkten Versorgungsroute für die Horombo-Hütten, gelegen haben.

Bilder Hauptmann Karl Johannes


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