Tansania
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Tansania ist ein Land an der Ostküste Afrikas. Es grenzt im Norden an Kenia und Uganda, im Süden an Mosambik und Malawi sowie an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo im Westen. Der Name entstand bei der Vereinigung 1964 des Festlandes („Tanganjika“) mit Sansibar. Die Landessprache Tansanias, Swahili, ist die am Weitesten verbreitete afrikanische Sprache. Es ist die Heimat von mehreren der schönsten und artenreichsten Wildschutzgebiete der Erde ,u.a. der Serengeti, dem Kilimandscharo, dem Ngorongoro-Krater und vielen mehr. Zugleich herrscht in Tansania eine der größten kulturellen Vielfalten des Kontinents. Während das Festland mit seiner natürlichen Schönheit zum Entdecken einlädt, bietet Sansibar seinen Besuchern paradiesische Strände mit türkisblauem Wasser, perfekte Tauchrevieren und ein ganz besonderes Flair, welches sich stark vom Festland unterscheidet. Sansibar ist seit jeher ein Knotenpunkt für den gesamten Handel des Indischen Ozeans, und so vermischen sich hier afrikanische, arabische, indische und europäische Einflüsse zu einer faszinierenden Melange. | Tansania ist ein Land an der Ostküste Afrikas. Es grenzt im Norden an Kenia und Uganda, im Süden an Mosambik und Malawi sowie an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo im Westen. Der Name entstand bei der Vereinigung 1964 des Festlandes („Tanganjika“) mit Sansibar. Die Landessprache Tansanias, Swahili, ist die am Weitesten verbreitete afrikanische Sprache. Es ist die Heimat von mehreren der schönsten und artenreichsten Wildschutzgebiete der Erde ,u.a. der Serengeti, dem Kilimandscharo, dem Ngorongoro-Krater und vielen mehr. Zugleich herrscht in Tansania eine der größten kulturellen Vielfalten des Kontinents. Während das Festland mit seiner natürlichen Schönheit zum Entdecken einlädt, bietet Sansibar seinen Besuchern paradiesische Strände mit türkisblauem Wasser, perfekte Tauchrevieren und ein ganz besonderes Flair, welches sich stark vom Festland unterscheidet. Sansibar ist seit jeher ein Knotenpunkt für den gesamten Handel des Indischen Ozeans, und so vermischen sich hier afrikanische, arabische, indische und europäische Einflüsse zu einer faszinierenden Melange. | ||
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+ | == Geschichte == | ||
+ | Die Küstenregion Ostafrikas war bereits seit Anfang unserer Zeitrechnung Teil eines Fernhandelssystems, in dem es durch Segelschiffe mit dem Roten Meer verbunden war. Etwa ab dem 8. bis 9. Jahrhundert breitete sich die Swahilikultur an der Küste aus, die aus Handelsstützpunkten eine Kette von islamisch geprägten Städten längs der Küste hervorbrachte. Diese Siedlungen erstreckten sich bis nach Mosambik. Auf tansanischem Gebiet war vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Kilwa Kisiwani der Hauptort. Das Eindringen der Portugiesen von Süden her, die in Ostafrika Zwischenstationen auf ihrem Verbindungsweg nach Indien errichteten, brachte eine erhebliche Störung dieses Handels mit sich. Nach Verdrängung der Portugiesen aus dem kenianisch-tansanischen Küstenraum wurde Oman zur vorherrschenden Küstenmacht. | ||
+ | Seit dem 18. Jahrhundert übte die Küstenzivilisation durch Karawanenhandel und den damit einhergehenden Sklavenhandel erheblichen Einfluss auf das Binnenland aus. | ||
+ | Im 19. Jahrhundert verlagerte der Sultan von Oman seine Hauptstadt nach Sansibar und intensivierte damit seinen Einfluss auf Küste und Hinterland. Ab 1885 erwarb die Gesellschaft für deutsche Kolonisation Ansprüche auf Teile des Binnenlandes und versuchte, eine Kolonie zu begründen. Ihre Herrschaft brach 1888 im Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung zusammen, woraufhin das Deutsche Reich mit militärischen Kräften die Gebiete eroberte, aus denen dann die Kolonie Deutsch-Ostafrika wurde, die neben dem heutigen Festlandstansania auch Ruanda und Burundi umfasste. Während des Ersten Weltkriegs leistete die deutsche Schutztruppe unter der Führung von Paul von Lettow-Vorbeck bis Kriegsende Widerstand gegen die alliierten Truppen. Die Kolonie wurde ab 1916 von britischen und belgischen Truppen erobert und anschließend unter den Siegern aufgeteilt. | ||
+ | Das tansanische Festlandsgebiet kam als Tanganyika Territory unter britische Herrschaft und wurde als Völkerbundsmandat (nach dem Zweiten Weltkrieg als Treuhandgebiet der UNO) verwaltet. | ||
+ | Am 9. Dezember 1961 erhielt Tanganjika die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung von Sansibar am 10. Dezember 1963 verbanden sich Tanganjika (Tan) und Sansibar (San) und gründeten am 26. April 1964 die Vereinigte Republik Tansania. Erster Staatspräsident wurde Julius Kambarage Nyerere von der Tanganyika African National Union (TANU). Auf Anregung von Nyerere fusionierten 1977 die TANU und die Afro-Shirazi Party (ASP) Sansibars zur Chama Cha Mapinduzi (kurz CCM, deutsch: „Partei der Revolution“). Nyerere und seine Anhänger strebten den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in Tansania an, verstaatlichten die Banken, führten Bildungs- und Landreformen durch. | ||
+ | Ziel Nyereres war ein spezifisch afrikanischer Sozialismus in Abgrenzung zu den autoritären Sozialismusmodellen nach dem Vorbild der Sowjetunion. Vorbild für die sozialistische Umgestaltung Tansanias sollte stattdessen die „Ujamaa“, die Dorfgemeinschaft als Produktions- und Verteilungskollektiv, sein. Die Ausweitung des Ujamaa-Modells auf größere Produktionseinheiten scheiterte allerdings und mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die sozialistische Vision Nyereres. Er trat 1985 als Staatspräsident und 1990 als Parteivorsitzender zurück. | ||
+ | 1992 endete das Einparteiensystem, 1995 fanden zum ersten Mal seit den 1970er Jahren demokratische Wahlen statt, bei denen jedoch die vorherige Regierungspartei CCM ihre Stellung behaupten konnte. 1999 verstarb Nyerere. | ||
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== Geografie == | == Geografie == | ||
Tansania liegt zwischen 29° und 40 ° östlicher Länge sowie 1° und 12 ° südlicher Breite. Mit seinen 945.087km² ist es ungefähr zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Zu Tansania gehören das Festland (Tanganjika) sowie dem Sansibar-Archipel, der neben anderen aus den Inseln Unguja, Pemba und Mafia besteht. Die Hauptinsel Unguja wird oft auch einfach nur als Sansibar bezeichnet. Das Festland kann man in fünf geographische Zonen unterteilen: die Küstenlinie, den Zentralafrikanische und den Ostafrikanische Graben, die Massai-Savanne im Norden und das Hochplateau im Süden. | Tansania liegt zwischen 29° und 40 ° östlicher Länge sowie 1° und 12 ° südlicher Breite. Mit seinen 945.087km² ist es ungefähr zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Zu Tansania gehören das Festland (Tanganjika) sowie dem Sansibar-Archipel, der neben anderen aus den Inseln Unguja, Pemba und Mafia besteht. Die Hauptinsel Unguja wird oft auch einfach nur als Sansibar bezeichnet. Das Festland kann man in fünf geographische Zonen unterteilen: die Küstenlinie, den Zentralafrikanische und den Ostafrikanische Graben, die Massai-Savanne im Norden und das Hochplateau im Süden. |
Version vom 14. November 2014, 11:38 Uhr
Tansania : Lages von Tansania in Google-Maps | |
Name des Punktes: | Tansania |
Namensgeber: | Tanganjika und Sansibar 1964 |
Latitude: | -6.271618 |
Longitude: | 34.980469 |
Altitude / Höhe: | Höchster Berg Afrikas Mount Kilimanjro 5.895m |
Anzeigen in: |
|
Infos: | Dauptstadt Dodoma |
Datum: | 4.12.2024 |
Update: | 14.11.2014 |
Info von: | Das Mount-Kilimanjro-Wiki |
Eine kurze Länderinformation zu Tansania, dem ostafrikanischen Land, dem Land des Mount Kilimanjaro.
Inhaltsverzeichnis |
Allgemeines
Tansania ist ein Land an der Ostküste Afrikas. Es grenzt im Norden an Kenia und Uganda, im Süden an Mosambik und Malawi sowie an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo im Westen. Der Name entstand bei der Vereinigung 1964 des Festlandes („Tanganjika“) mit Sansibar. Die Landessprache Tansanias, Swahili, ist die am Weitesten verbreitete afrikanische Sprache. Es ist die Heimat von mehreren der schönsten und artenreichsten Wildschutzgebiete der Erde ,u.a. der Serengeti, dem Kilimandscharo, dem Ngorongoro-Krater und vielen mehr. Zugleich herrscht in Tansania eine der größten kulturellen Vielfalten des Kontinents. Während das Festland mit seiner natürlichen Schönheit zum Entdecken einlädt, bietet Sansibar seinen Besuchern paradiesische Strände mit türkisblauem Wasser, perfekte Tauchrevieren und ein ganz besonderes Flair, welches sich stark vom Festland unterscheidet. Sansibar ist seit jeher ein Knotenpunkt für den gesamten Handel des Indischen Ozeans, und so vermischen sich hier afrikanische, arabische, indische und europäische Einflüsse zu einer faszinierenden Melange.
Geschichte
Die Küstenregion Ostafrikas war bereits seit Anfang unserer Zeitrechnung Teil eines Fernhandelssystems, in dem es durch Segelschiffe mit dem Roten Meer verbunden war. Etwa ab dem 8. bis 9. Jahrhundert breitete sich die Swahilikultur an der Küste aus, die aus Handelsstützpunkten eine Kette von islamisch geprägten Städten längs der Küste hervorbrachte. Diese Siedlungen erstreckten sich bis nach Mosambik. Auf tansanischem Gebiet war vom 14. bis zum 16. Jahrhundert Kilwa Kisiwani der Hauptort. Das Eindringen der Portugiesen von Süden her, die in Ostafrika Zwischenstationen auf ihrem Verbindungsweg nach Indien errichteten, brachte eine erhebliche Störung dieses Handels mit sich. Nach Verdrängung der Portugiesen aus dem kenianisch-tansanischen Küstenraum wurde Oman zur vorherrschenden Küstenmacht. Seit dem 18. Jahrhundert übte die Küstenzivilisation durch Karawanenhandel und den damit einhergehenden Sklavenhandel erheblichen Einfluss auf das Binnenland aus. Im 19. Jahrhundert verlagerte der Sultan von Oman seine Hauptstadt nach Sansibar und intensivierte damit seinen Einfluss auf Küste und Hinterland. Ab 1885 erwarb die Gesellschaft für deutsche Kolonisation Ansprüche auf Teile des Binnenlandes und versuchte, eine Kolonie zu begründen. Ihre Herrschaft brach 1888 im Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung zusammen, woraufhin das Deutsche Reich mit militärischen Kräften die Gebiete eroberte, aus denen dann die Kolonie Deutsch-Ostafrika wurde, die neben dem heutigen Festlandstansania auch Ruanda und Burundi umfasste. Während des Ersten Weltkriegs leistete die deutsche Schutztruppe unter der Führung von Paul von Lettow-Vorbeck bis Kriegsende Widerstand gegen die alliierten Truppen. Die Kolonie wurde ab 1916 von britischen und belgischen Truppen erobert und anschließend unter den Siegern aufgeteilt. Das tansanische Festlandsgebiet kam als Tanganyika Territory unter britische Herrschaft und wurde als Völkerbundsmandat (nach dem Zweiten Weltkrieg als Treuhandgebiet der UNO) verwaltet. Am 9. Dezember 1961 erhielt Tanganjika die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung von Sansibar am 10. Dezember 1963 verbanden sich Tanganjika (Tan) und Sansibar (San) und gründeten am 26. April 1964 die Vereinigte Republik Tansania. Erster Staatspräsident wurde Julius Kambarage Nyerere von der Tanganyika African National Union (TANU). Auf Anregung von Nyerere fusionierten 1977 die TANU und die Afro-Shirazi Party (ASP) Sansibars zur Chama Cha Mapinduzi (kurz CCM, deutsch: „Partei der Revolution“). Nyerere und seine Anhänger strebten den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in Tansania an, verstaatlichten die Banken, führten Bildungs- und Landreformen durch. Ziel Nyereres war ein spezifisch afrikanischer Sozialismus in Abgrenzung zu den autoritären Sozialismusmodellen nach dem Vorbild der Sowjetunion. Vorbild für die sozialistische Umgestaltung Tansanias sollte stattdessen die „Ujamaa“, die Dorfgemeinschaft als Produktions- und Verteilungskollektiv, sein. Die Ausweitung des Ujamaa-Modells auf größere Produktionseinheiten scheiterte allerdings und mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die sozialistische Vision Nyereres. Er trat 1985 als Staatspräsident und 1990 als Parteivorsitzender zurück. 1992 endete das Einparteiensystem, 1995 fanden zum ersten Mal seit den 1970er Jahren demokratische Wahlen statt, bei denen jedoch die vorherige Regierungspartei CCM ihre Stellung behaupten konnte. 1999 verstarb Nyerere.
Geografie
Tansania liegt zwischen 29° und 40 ° östlicher Länge sowie 1° und 12 ° südlicher Breite. Mit seinen 945.087km² ist es ungefähr zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Zu Tansania gehören das Festland (Tanganjika) sowie dem Sansibar-Archipel, der neben anderen aus den Inseln Unguja, Pemba und Mafia besteht. Die Hauptinsel Unguja wird oft auch einfach nur als Sansibar bezeichnet. Das Festland kann man in fünf geographische Zonen unterteilen: die Küstenlinie, den Zentralafrikanische und den Ostafrikanische Graben, die Massai-Savanne im Norden und das Hochplateau im Süden. Neben dem Indischen Ozean hat Tansania auch einen großen Anteil an den drei größten Seen Afrikas, dem Victoriasee im Norden, dem Tanganjikasee im Westen sowie dem Malawisee im Süden. Sie sind alle Teil oder in der Nähe des Afrikanischen Grabenbruchs. Der Tanganjikasee ist mit 1470 Metern Tiefe der zweit tiefste See der Welt. Am Ostufer finden sich Regenwälder, die den berühmten Gombe-Nationalpark beheimaten. Hier führte unter anderem Jane Goodall ihre weltbekannten Forschungen an Schimpansen durch. Der Malawisee ist einer der klarsten und artenreichsten Süßwasserseen der Welt und Geheimtipp für Taucher. Der Ostafrikanische Graben teilt Tansania landschaftlich und wird gelegentlich von Vulkanen gesäumt, so wie beispielsweise dem Mount Meru. Er ist nach dem an der kenianischen Grenze liegenden Kilimandscharo-Massivs der zweithöchste Berg des Landes. In der Savannenlandschaft des Nordens liegen viele Nationalparks, unter anderem der Ngorongoro-krater, Lake Manyara und der Nationalpark, dessen Besuch für viele der Inbegriff einer Safari ist: die Serengeti. Von den Savannen strecken sich die Usambara-Berge entlang der kenianischen Grenze bis hin zur Küste. Die Hochplateaulandschaft im Süden des Landes wird immer wieder von Gebirgszügen unterbrochen. Die Udzungwa-Berge bei Iringa beheimaten sehr artenreiche Regenwälder und sind das größte Gebirge im südlichen Tansania, mit Höhen bis 2576 Metern. Weiter südlichen finden sich der Ruaha-Nationalpark und das Selous-Reservat, welches mit einer Fläche so groß wie Niedersachsen, gleichzeitig UNESCO-Weltkulturerbe und das größte kontrollierte Wildschutzgebiet Afrikas ist.
Karte
Die Links in den Markern der Google-Map von Tansania führen zu weiteren seiten innerhalb des Kilimanjao-Wikis.
Klima
Tansania ist ein tropisches Land, dessen Klima durch den Wechsel von Regen- und Trockenzeit bestimmt wird. Die Temperaturen unterliegen im Jahreswechsel nur geringen Schwankungen, können sich aber abhängig von Region und Höhenlage sehr unterscheiden. So ist das Klima in der Küstenregion durchweg heiß und feucht mit Temperaturen zwischen 27°C und 33°C. Niederschläge fallen hier über das ganze Jahr verteilt, wobei diese zwischen März und Mai stark zunehmen. Am Angenehmsten ist es an der Küste von Juni bis September. Ein ähnliches Klima findet sich auch in der Nähe der großen Seen. Auf dem Zentralplateau sind die Temperaturen etwas niedriger, als an Küste. Auch die Luft ist hier wesentlich trockener. Die Regenzeit im Landesinneren startet im November und reicht bis in den April hinein, fällt aber nicht so heftig aus wie an der Küste. Die Menge des Niederschlags kann sich je nach örtlicher Höhenlage stark unterscheiden. Im Norden und Nordosten gibt es hingegen zwei Regenzeiten: eine große von März bis Mai und eine kleinere im Oktober/November. Zudem ist hier deutlich kühler, mit Temperaturen zwischen 20°C und 26°C. Nachts können die Temperaturen zwischen Juni und September bis unter 10°C fallen.
Gesellschaft und Politik
Tansania hat ungefähr 42,5 Millionen Einwohner, die sich auf über 130 verschiedene ethnische Gruppen aufteilen. Damit ist Tansania eines der ethnisch vielfältigsten Länder Afrikas. Die größten sind die Sukuma und die Nyamwezi am Viktoriasee. Die Hehe im zentralen Hochland, die Swahili an der Küste sowie die Chagga in der Nähe des Kilimandscharo. Diese große Vielfalt birgt auch eine große sprachliche Diversität. So sind alle vier großen afrikanischen Sprachfamilien in Tansania anzutreffen. Da das Kiswahili bereits in vorkolonialer Zeit eine wichtige Handelssprache war, stützen sich die deutschen Kolonialherren auf diese Sprache und förderten ihre Verbreitung. Sie hat heute den Status einer Nationalsprache und wird unter anderem auch in den benachbarten Ländern gesprochen. Tansania ist neben Äthiopien das einzige Land mit einer indigenen Hauptsprache. Obwohl der Gebrauch der englischen Sprache auf offizieller Ebene immer weiter abnimmt, verstehen und sprechen viele Tansanier auch Englisch. Auf Sansibar wird zudem auch sehr viel Arabisch gesprochen. In Tansania gibt es ungefähr so viele Christen wie Muslime, wobei der Islam am Stärksten auf Sansibar, den Küstenregionen und dem Norden verbreitet ist, während das Hinterland und der Süden stärker christlich geprägt sind. Neben traditionellen Religionen, die ebenfalls noch stark vertreten sind und teilweise auch von Christen und Muslimen zusätzlich praktiziert werden, gibt es auch eine hinduistische Minderheit. Sie beschränkt sich allerdings auf die indischen Bewohner Tansanias. Um religiöse Diskrepanzen zu vermeiden, werden allerdings keine Daten zur Religionszugehörigkeit erfasst. Im Allgemeinen existieren die Religionsgemeinschaften aber friedlich nebeneinander. Tansania war zwischen der Unabhängigkeit 1961 bis 1992 ein Ein-Parteien-Staat. Der erste Präsident Nyerere prägte das Land stark mit der sogenannten „Ujama“-Politik, einem afrikanischen Sozialismus. Seit 1995 ist Tansania eine präsidiale Republik mit mehreren Parteien. Tansania hat es seit der Unabhängigkeit geschafft ein politisch stabiles Klima zu bewahren und gilt seit jeher als Beispiel für Sicherheit und Stabilität in Afrika.
Infrastruktur
Tansania hat ein relativ gut ausgebautes Straßennetz. So sind alle größeren Städte mit asphaltierten Straßen verbunden. Besonders im Norden sind die zu den Nationalparks führenden Straßen gut ausgebaut. Hingegen verfügt das Hinterland nur selten über Asphaltstraßen; in schlechtem Zustand ist die nördliche Küstenstraße sowie die Straßen im westlichen Teil des Landes. Hier kann es in der Regenzeit zu Behinderungen kommen. Tansania verfügt über 4 internationale Flughäfen (Daressalam, Sansibar, Kilimandscharo und Mwanza) sowie mehrere nationale. Seit kurzem bietet FastJet günstige Inlandsflugverbindungen an. Es gibt weiterhin Eisenbahnverbindungen zwischen Daressalam und Kigoma und Mwanza sowie eine internationale Strecke zwischen Daressalam und Lusaka, der Hauptstadt Sambias. Allerdings sind die Zugfahrten nicht sehr komfortabel und haben häufig massive Verspätungen. Zwischen Daressalam und den Inseln des Sansibar-Archipels verkehren regelmäßig Fähren. Das Strom- und Wassernetz ist in den Städten gut ausgebaut. Gelegentlich kommt es allerdings zu Stromausfällen. Auf dem Land sind viele Orte aber noch immer von Elektrizität und Wasserversorgung abgeschlossen. Das Mobilfunknetz ist sehr gut ausgebaut, auch Internet ist nahezu überall verfügbar, wobei die Geschwindigkeit wesentlich langsamer ist, als man es in Deutschland gewohnt sein mag.
Sicherheit
Tansania gilt allgemein als sicheres Reiseland. In der Vergangenheit hat die Kriminalität leider zugenommen. Dennoch sollten Besucher nächtliche Spaziergänge vor allem in Strandnähe vermeiden – hier kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Überfällen. Bei der Benutzung von Taxis, vor allem in Daressalam, sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ein offiziell registriertes Taxi handelt, da bereits mehrere Überfälle von angeblichen „Taxifahrern“ auf Touristen gemeldet wurden. Man erkennt die offiziellen Taxis an den weißen Nummernschildern und dem farbigen Längsstreifen auf der Seite des Taxis. In den vergangenen Jahren kam es in Arusha sowie in Stone Town (Sansibar) zu kleineren Anschlägen bei denen Menschen getötet und verletzt wurden. Diese stehen wahrscheinlich in Zusammenhang mit Spannungen zwischen den ansässigen Religionsgemeinschaften. Besucher sind daher gebeten aufmerksam und vorsichtig beim Besuch von öffentlichen oder religiösen Einrichtungen zu sein und größere Menschenansammlungen zu meiden. Weiterhin sollten Sie sich bewusst machen, dass ein großer Teil der Bevölkerung Tansanias sehr arm ist und es ein enormes soziales Gefälle gibt. Kleinkriminalität, vor allem in großen Städten, ist daher nicht unüblich. Achten Sie deshalb besonders auf Wertsachen und vermeiden das öffentliche Tragen von auffälligem Schmuck. In Tansania herrscht Linksverkehr. Man muss daher vorsichtig im Straßenverkehr sein, zumal schlechte Straßen- und Fahrzeugzustände ein erhöhtes Unfallrisiko bedeuten.
Weblinks
Artikel bearbeitet von.
--Daudi 15:23, 7. Feb. 2012 (CET)
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