Sublimation

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Datei:Sublimation am kilimanjaro.jpg
Gletscherschmelze am Mount Kilimanjaro durch Sublimation
Datei:Kilimanjaro Gletscherkarte 1912-2003.jpg
Kilimanjaro Gletscherkarte Entwicklung 1912 - 2003
Kilimanjaro Gletscherkarte Entwicklung 1912 - 2000 [1]
The Melting Snows Of Kilimanjaro 1912 - 2000 [2]

Durch Sublimation schmelzen die Gletscher am Mount Kilimanjaro trotz permanenten Frostes am Gipfel. Ein Erklärungsversuch ...

Inhaltsverzeichnis

Allgemein : Die Definition Sublimation

  • Als Sublimation, seltener auch Sublimierung (von lat. sublimis = ‚hoch in der Luft befindlich‘, ‚erhaben‘), bezeichnet man in der Thermodynamik den Prozess des unmittelbaren Übergangs eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand, ohne sich vorher zu verflüssigen. [3]
  • Bei den Druck- und Temperaturbedingungen, bei denen eine Sublimation auftritt, existiert kein flüssiger Aggregatzustand. Man bezeichnet diese Bedingungen auch als Sublimationsdruck und Sublimationstemperatur, beziehungsweise zusammengenommen als Sublimationspunkt.

Allgemein : Einige Beispiele zur Sublimation

  • Trockeneis, bei −78,5 °C gefrorenes Kohlenstoffdioxid, sublimiert bei Wärmezufuhr und tritt unmittelbar in den gasförmigen Aggregatzustand über. Dabei bildet sich unter normalen Druckbedingungen keine Flüssigkeit wie z. B. bei der Erwärmung von Wassereis: hiervon leitet sich die Bezeichnung Trockeneis ab.
  • Wasser tritt bei ausreichend kalter und trockener Luft bei Atmosphärendruck aus seinem festen Aggregatzustand Eis ebenfalls direkt in Gasform (Wasserdampf) über. Der Grund dafür ist, dass der Wasserdampfdruck ein Partialdruck der Luft ist und somit kleiner als der Atmosphärendruck der Luft. Deshalb spielt sich dieser Phasenübergang im Phasendiagramm für Wasser im Bereich der Sublimation unterhalb des Tripelpunktes ab, auch wenn es "Augenscheinlich" bei Atmosphärendruck geschieht. Dank diesem Effekt trocknet feuchte Wäsche unter den entsprechenden Bedingungen bei Frost an der Außenluft schneller als in Innenräumen, deren wärmere Luft bereits mit Wasserdampf mehr oder weniger gesättigt ist. [4]
  • Wenn man nach starkem Schneefall den Gehweg vor dem Haus wieder von Schnee freigeräumt hat, auf dem Weg sich aber noch Schnee- und Eisreste befinden und in den folgenden Tagen trotz Frostes kein Schneefall mehr erfolgt, so kann man beobachten, dass auch diese Reste bald verschwunden sind und sich die seitlichen Schneeberge vom Rand her verkleinern. [5]

Konkret : Das Schmelzen der Gletscher am Kilimanjaro

  • Bereits Dr. Hans Meyer berichtete nach seinen wiederholten Besuchen des Kilimanjaros in den Jahren 1886 - 1911 vom Abschmelzen der Kilimanjaro-Gletscher.
  • Die Sublimation an den Kilimanjaro-Gletschern wird durch den fast schwarzen Untergrund an den Gletscherfüßen beschleunigt, so wie die dunklen Platten oder der Asphalt auf dem Gehweg vor dem Haus an den beräumten Schneebergen trotz Frostes nargen.
  • In dem oben zu sehenden Schema wird gezeigt, wie bei einem Gleichgewicht von Schneefall und Sublimation die Gletscher am Kilimanjaro eine konstante Größe behalten würden.
  • Da der Niederschlag am und vor allem über dem Kilimanjaro aufgrund der Änderung des Mikro-Klimas durch das Abholzen der Wälder an den Flanken des Kibos und des Globalen-Klimas z.B. auch durch den El-Niño-Effekt permanent abgenommen hat, ist das Gleichgewicht zur Erhaltung der Gletscher gestört. Die Sublimation an den Gletschern ist zur Zeit größer als der Niederschlag auf die Gletscher, so dass die Eisgiganten trotz permanenten Frostes am Kibo-Gipfel konstant an Größe verlieren.
  • Diese Trockenheit und nicht "der menschgemachte Klimawandel", wie von Al Gore in “An Inconvenient Truth” deklariert, führt zum weiteren Schwinden der Gletscher am Kilimanjaro. Auch diese Fehlinformation in Al Gores Film war Anlass, dass der Film in Schulen Großbritaniens nicht mehr unkommentiert gezeigt werden darf. [6]
  • Douglas R. Hardy, ein Klimatologe der Universität von Massachusetts, der die Kilimanjaro Gletscher seit 2000 mit Wetterstationen beobachtet hat, zu den Hintergrüden der Gletscherschmelze am Mount Kilimanjaro : [7]

    Die wirklichen Erklärungen sind sehr viel komplexer.
    Die globale Erwärmung spielt eine Rolle, aber maßgeblich sind eine Vielzahl von anderen Faktoren, die wirklich daran beteiligt sind.

  • Nach Hardy ist die Verringerung der Waldfläche in der Umgebung des Kilimanjaros und nicht die globale Erwärmung der stärkste menschliche Einfluss auf den Rückgang der Gletscher. Das Abholzen für die Landwirtschaft und das Auslichten durch Waldbrände — oft von Honig-Sammlern verursacht - haben die umliegenden Wälder stark reduziert. Durch den Verlust des Laubes wird weniger Feuchtigkeit in die Atmosphäre abgegeben, was zu einer reduzierten Wolkendecke und weniger Niederschlag führt und somit den Effekt der Sublimation verstärkt. [7]

Entstehung der Gletscherformen am Kilimanjaro

Die Fragestellung


Steile Gletscherflanken, wie sind sie erklärbar ?

Eine Antwort

  • Als Antwort ist dann die folgende Argumentation nachzulesen :

Deine Fragestellung ist bei intensiver Betrachtung der Gletscher des Kilimanjaro und hier speziell des Furtwängler Gletschers ( der letzte Gletscher in der Kibo-Kaldera ) eigentlich logisch und wird sich wohl jeden Kili-Entusiasten in der einen oder anderen Form stellen. Ich habe dazu aber noch nirgends konkret etwas im Zusammenhang gelesen, was eine Erklärung bietet. Meine Erklärung ergibt sich so aus angelesenen Erkenntnissen der spärlich veröffentlichten Kilimanjaro-Forschung.

Zunächst einige Fakten :

  • letzter großer Ausbruch des Kilimanjaro war vor ca. 4 Mio. Jahren ...
  • die Gletscher auf dem Kibo sind ca. 12.000 Jahre alt ...
  • die letzten Feuersäulen wurden vor ca. 400 Jahren auf dem Kibo beobachtet ...
  • Western Breach und Great Baranco sind Resultat gewaltiger Massenbewegungen ...

Nun kann man wie folgt daraus interpretieren :

  • die Eiskappe auf dem Kibo baute sich über tausende von Jahren auf, beginnend vor 12.000 Jahren ...
  • die Gletscher werden in ihrer max. Ausdehnung mit Sicherheit die gesamte Kibo-Kaldera gefüllt haben ...
  • der höchste Punkt des Kibos kann so u.U. sogar im Zentrum der Kaldera auf dem Gletscher gelegen haben ...
  • aus der umliegenden Savanne sah man auf dem Kibo sogar eine Eiskuppel und nicht wie heute nur einen Stumpf ...
  • die Gletscher waren so in der Mitte massiv und am stärkten ausgebildet und zu den Rändern hin flach auslaufend ...
  • ein Ausbruch des Kibos zur Hochzeit der Gletscher könnte dann etwa so ausgesehen haben wie heute auf Island ...
  • mit diesem Ausbruch wurden dann die gewaltigen Mengen Eis in der Kibo-Kaldera geschmolzen ...
  • die tiefliegende Kaldera füllte sich mit dem Schmelzwasser und Ascheschlamm ...
  • die Süd-West-Flanke der Kibo-Kaldera gab dem Wasser- und Schlammdruck nach und brach ...
  • gewaltige Mengen an Schlamm ergossen sich als Lavine in Richtung des heutigen Moschi ...
  • als Ergebnis blieb der Western Breach und das Great Baranco und die Gletscherreste am Kibo übrig ...
  • die ablaufenden Wasser- und Schlammmassen in der Kaldera strömten am Reuschkrater vorbei ...
  • der Furtwängler Gletscher bleibt so in der Strömungsform des Reuschraters vor dem Western Breach erhalten ...
  • die so verbliebenen Gletscher hatten nun an den höchsten Stellen steile Flanken ...
  • die heutigen klimatischen Verhältnisse am Kibo mit der Sublimation der Gletscher verstärken diese Erscheinungsform ...

Mit dem Ende der kleinen Eiszeit in Europa seit ca. 1850 wird es dann am Kiilimanjaro zunehmend trockener. Auch der Raubbau des Regenwaldes am Kibo trägt zur zunehmenden Trockenheit am Kibo bei. Diese Trockenheit ( und nicht "der menschgemachte Klimawandel", wie von Al Gore in “An Inconvenient Truth” deklariert ) führt zum weiteren Schwinden der Gletscher am Kilimanjaro. Die Gletscher des Kibos schmelzen trotz permanenten Frost. Dieser Vorgang, der Übergang von Eis in den gasförmigen Zustand ohne die Zwischenstufe des flüssigen Zustandes, wird Sublimation genannt und kann auch sehr gut bei uns beobachtet werden, wenn im Winter bei trockenem Frostwetter und Sonnenschein die Schneehaufen am Straßenrand kleiner werden und der Schnee auf dem geschobenen Gehweg komplett verschwindet. Die momentane Trockenheit in Ostafrika und damit am Kilimanjaro ist zu groß, um den Gletscherschwund durch den am Gipfel fallenden Niederschlag in Form von Schnee zu kompensieren.


Quellen

  1. www.nsf.gov, This map shows the retreat of Mt. Kilimanjaro's ice cap since 1912.
  2. www.grida.no, The Melting Snows Of Kilimanjaro 1912 - 2000
  3. de.wikipedia.org, Sublimation bei Wikipedia.de
  4. badische-zeitung.de, Ratgeber, Bildung & Wissen, 10. Dezember 2011, FRAGEN SIE NUR!: Eiskalt verdunstet
  5. Detlev : Eigene Erfahrung als ehem. Hausbesitzer
  6. Süddeutsche Zeitung: Unwahrheiten in der „Unbequemen Wahrheit“
  7. 7,0 7,1 www.nationalgeographic.com, Kili is Crumbling
  8. Das Mount Kilimanjaro Forum, Detlevs Antwort auf die Frage : Steile Gletscherflanken, wie sind sie erklärbar?

Weblinks

Artikel bearbeitet von :

--Detlev 21:37, 9. Aug. 2012 (CEST)





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