Das Mount Kilimanjaro Gipfelbuch 2.0
Das Mount Kilimanjaro Gipfelbuch 2.0
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Kilimanjaro-Gipfelbucheintrag Nr. 348
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Lemosho Route : « [Eintrag Nr.344] « Eintrag-Nr.348 » [Eintrag Nr.350] » Bernd Lauterbach - Uhuru Peak [5.895m] - 09.10.2014Zum 50. einen Traum verwirklichtMein Gipfelbucheintrag :Der Eintrag in das Kilimanjaro-Gipfelbuch :2014Mittwoch15Oktober Bernd Lauterbach aus Butzbach / Deutschland schrieb sich am 15.10.2014 mit dem folgenden Eintrag und
Informationen zur eigenen Besteigung des Mount Kilimanjaro, des höchsten Berg Afrikas, in das inoffizielle Gipfelbuch (The inofficial Mount Kilimanjaro Summit Log) auf www.mount-kilimanjaro.de ein.
Der Gipfelerfolg am Mount Kilimanjaro : 2014Donnerstag09Oktober In der Zeit vom 04.10.2014 bis zum 10.10.2014 habe ich während einer 7-Tagestour mit dem Touroperator Mauly Tours über moja travel über die Lemosho Route den Mount Kilimanjaro, den höchsten Berg Afrikas, bis zum Summit Uhuru Peak [5.895m] am 09.10.2014 erfolgreich bestiegen und lege als Zeugnis die Summit-Certificate-Nr. 329489 bzw. das Gipfelfoto diesem Gipfelbucheintrag bei. Bernd Lauterbach , 15.10.2014 Mein Kommentar zum Gipfelbucheintrag :Vorbereitung:Seit ich vor 22 Jahren auf einer Ostafrika-Rundreise den Kilimanjaro zum ersten mal gesehen habe, wollte ich da irgendwann mal hoch. Jetzt habe ich meinen 50. in diesem Jahr zum Anlass genommen, den Traum zu verwirklichen. Nach einem Jahr intensiviertem Trainings, im Winter im Fitnessstudio, im Sommer joggen im Wald, habe ich meine Tour so geplant, dass ich vor dem Kilimanjaro auf den Mt Meru hoch bin. Diese schöne 4-Tages-Tour habe ich vor allem gemacht, da ich ziemliche Bedenken wegen der Höhenanpassung hatte. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dies gemacht zu haben, da ich bei beiden Bergen Probleme mit der Höhe bekommen habe in Form von Kopfweh und Appetitlosigkeit, allerdings immer erst beim Abstieg. Außerdem habe ich mich gut eingelesen, u.a. hier im Forum, mir gute, warme Kleidung besorgt und diese noch zu Hause bei -10°C und 40 kmh Wind getestet. 04.10.2014 - 1.Tag : Moshi – Big Tree Camp Um 9 Uhr wurde ich von Mathew am Hotel abgeholt und zu Mauly-Tours gefahren, wo der Rest meiner Mannschaft, der Koch Marko, der Porter/Waiter Octavian und die 3 Porter Denisi, Ibrahim und Julius schon im Kleinbus zwischen der Ausrüstung eingequetscht saßen. Auf der Fahrt zur Westseite des Kilimanjaros gab es noch einen Einkaufsstop. Marko ging los um Fleisch zu kaufen. Ich wollte eigentlich mitkommen, das schien er aber nicht zu wollen, da mich Mathew in ein kurzes Gespräch verwickelte und Marko, ehe ich es mitbekommen hatte, schon verschwunden war. Ich weiß ja, wie Metzgereien hier aussehen, das wollten sie mir wohl nicht zumuten. Also habe ich mich mit Mathew in den Schatten vor eine Kneipe gesetzt und wir haben eine Fanta getrunken. Es war ausgemacht, dass die Pause eine halbe Stunde dauern sollte. Nach Ablauf der Zeit war ein Träger verschwunden und es wurde, ohne zu warten, beschlossen, weiterzufahren und am Gate einen neuen einzustellen. Wir waren keine 10 Meter gefahren, da kam er angerannt und stieg unter großem Palaver in den jetzt noch mehr beladenen Kleinbus ein. Am Londorossi-Gate mussten wir uns registrieren und das Gewicht des Gepäcks sowie die Ausrüstung der Porter wurde kontrolliert. Ich habe beim Wiegen zugeschaut und bin auf insgesamt ca. 115 kg Ausrüstung gekommen, die auf die vier Porter verteilt wurde. Da jeder eigentlich nur 20 kg tragen durfte, bin ich davon ausgegangen, dass der Koch auch als Porter gerechnet wurde. Er hatte nämlich auch einen großen, schweren Sack zur Waage getragen. Die restlichen 15 kg sind wahrscheinlich als Toleranz durchgegangen. Am Einstieg in die Lemosho-Route regnete es, was den anfangs steilen Weg relativ rutschig machte. Als ich mich endlich entschieden hatte, mit meinen Teleskopstöcken zu gehen, wurde es bald darauf flacher und trockener. Der Weg verlief gemütlich durch den Wald, es kam sogar noch die Sonne heraus. Nach 2 ¼ Stunden kamen wir am Big Tree Camp an, wo mein Zelt schon aufgebaut war. Da ich alleine unterwegs war, hatte ich ein Kombi-Zelt, zum Schlafen und Essen. Kurz nach unserer Ankunft gab es für mich eine Schüssel mit warmen Waschwasser und auf dem Tisch standen Kaffeepulver, schwarzer Tee, Kakao und Milchpulver, eine Thermoskanne mit heißem Wasser und ein Teller mit frisch zubereitetem Popkorn. Ich habe mich außen an den Tisch gesetzt, schön gemütlich Kakao und Tee getrunken, mein Reisetagebuch geschrieben und mir dabei vom ständigen Brille Auf und Absetzen den halben Brillenbügel abgebrochen. Zum Glück hielt die Brille auch so, denn reparieren wäre mit den begrenzten Mitteln schwierig geworden. Im Camp, das relativ matschig war, konnte ich, neben den Raben die in jedem Camp waren, auch Diademmeerkatzen beobachten. In der Nacht waren in der Näheund weiter weg im Wald Mantelaffen zu hören. 05.10.2014 - 2.Tag : Big Tree Camp – Shira 2 Camp Nach dem Frühstück mit dem üblichen Porridge, der mit viel Honig ganz lecker war, sind wir um 8:20 Uhr losgegangen. Der hohe Wald hörte bald auf und Erikabäume säumten den Weg. In der Ferne schimmerte etwas unterhalb eines Passes. Ich dachte, es wäre ein Wasserfall, aber Mathew klärte mich auf, dass es Träger waren, auf deren in Planen verpacktem Gepäck die Sonne glänzte. Der Weg zog sich immer höher, und sobald man einen hohen Punkt erreicht hatte, war der nächste weit oben auszumachen. Der Weg war schön zu gehen und erinnerte mich, vor allem hoch zum Rücken des Elefanten (Mgongo wa Tembo) wegen der kleinen Granitfelsen, über die der Weg führte, stark an Wege zu Hause auf den Ochsenkopf. Als wir den letzten Kamm vor dem Shira 1 Camp überwunden hatten, lagen der Kibu und die Shira-Ebene vor uns. Auch der Lava Tower, unser Mittagsziel für morgen, war schon zu sehen. An dieser Stelle machten wir Mittag mit Hühnchen, Ei, Sandwich, Banane, Orange, Keksen und einem Apfelsaft aus unserer Lunchbox. Bevor wir das Shira 1 Camp erreichten, durch das wir nur durchgingen, änderte sich die Landschaft wieder. Die Erikabäume verschwanden und es gab nur noch kleine Büsche. Weiter verlief der Weg vorbei an der Höhle des Löwen (Simba-Cave) nicht steil, aber stetig bergan zum Shira 2 Camp, das wir um 16:10 Uhr erreichten. Nach der üblichen Registrierung im Camp, mit Namen, Adresse, Nationalität, Alter, Geschlecht, Beruf (den habe ich in jedem Camp variiert, dieses Mal hatte ich mich als Möwenbändiger eingetragen), Namen des Guides und Nummer der Parkgenehmigung, bin ich bis zum Abendessen etwas im Camp herumgegangen. Das Essen bestand, wie jeden Tag, aus einer meist sehr leckeren Suppe, mal mit Toastbrot, mal mit Pfannkuchen, die ich immer bevorzugt habe, danach eine Art Ratatouille, immer abwechselnd mit Kartoffeln, Reis oder Nudeln, und manchmal Fleisch oder Fisch. Vor allem das Gemüse hat mein Koch immer sehr schmackhaft hinbekommen. Als Nachtisch gab es Obst, Banane, Orange oder Wassermelone. Ich hatte also keine Möglichkeit auf der Tour zu verhungern. 06.10.2014 - 3.Tag : Shira 2 Camp – Barranco Camp Nach einer kalten Nacht, ich hatte morgens im Zelt 4°C, außen war das Zelt angefroren, bin ich mit einem freien, klaren Blick auf den Kibu, den Mt Meru und das Wolkenmeer um beide Berge herum begrüßt worden. Nach dem Frühstück, vor allem den heißen Porridge habe ich heute begrüßt, sind Mathew und ich um 8:30 Uhr aufgebrochen. Irgendwann sahen wir die Karawane von der Machame-Route von rechts auf unseren Weg zukommen, bis sich beide Wege auf einem Bergrücken trafen. Von da an war der Weg deutlich belebter. Gegen Mittag kamen wir am Lava Tower an. Ich hatte Mathew schon vorher einmal gefragt, ob man da auch hinaufgehen könnte. Er meinte, das könnte man zwar, aber es würde sich nicht lohnen. Auf meine Frage warum nicht, antwortete er mir, es gäbe dafür kein Zertifikat. Ich erklärte ihm darauf, dass ich, nach Mallory, auf einen Berg gehe, weil er da ist und nicht weil es dafür irgend ein Papier gibt. Am Lava Tower angekommen fragte ich ihn nochmal, ob wir da hoch könnten, worauf er sagte, es wäre aber gefährlich, vor zwei Monaten wäre da jemand abgestürzt. Wahrscheinlich hat er sich kurz darauf daran erinnert, dass ich in ein paar Tagen Trinkgeld verteile, weil er nach ein paar Minuten plötzlich meinte, wir könnten es ja nach der Mittagspause einmal probieren. Also haben wir uns nach einer Stärkung auf den Weg zum Lava Tower Gipfel gemacht. Der Weg nach oben hat Spaß gemacht. Es gab drei kurze, relativ einfache Kletterstellen, die, da der Fels trocken war, auch gut zu bewältigen waren. Anschließend gingen wir fast alles wieder hinunter, was wir heute hochgestiegen waren, bis zum Barranco Camp. Das letzte Stück des Weges war sehr schön, da es an einigen Senecien-Bäumen vorbeiging, die malerisch zwischen den Felsen standen. Auch hatte man einen schönen Blick auf die Great Barranco Wall, die Herausforderung für den nächsten Tag. Um 3 Uhr waren wir im Camp, das deutlich größer war als die letzten beiden, weshalb wir auch einige Zeit suchen mussten, bis wir unsere Zelte gefunden hatten. Am Nachmittag bin ich noch etwas durchs Lager gegangen, habe Leute getroffen, mit denen ich auf dem Mt Meru war, und konnte verschiedene Vögel und Mäuse beobachten, die von den versehentlich verlorenen Krümeln gut leben konnten. Die meiste Zeit habe ich allerdings mit Teetrinken und dem dann unvermeidlichen Aufs-Klo-gehen verbracht (ach die schönen, duftenden Plumpsklos – wie ich die vermisse!). 07.10.2014 - 4.Tag : Barranco Camp – Karranga Camp Nach einer etwas wärmeren Nacht, 8°C im Zelt, war ab ½ 6 an Schlaf nicht mehr zu denken, da sämtliche Köche und Träger mit ihrem Tagwerk begannen. Eigentlich hätte ich heute länger schlafen können, da Mathew, um den Stau in der Barranco Wall zu vermeiden, erst um ½ 10 starten wollte. So konnte ich in Ruhe mein Frühstück in der Sonne vor dem Zelt mit wunderbarem Blick auf den Kibu genießen, während sich um mich herum das Lager immer mehr leerte. Als wir um 9:30 Uhr starteten, lag das Camp schon im Nebel. Ab dem Einstieg in die Barranco Wall fing es auch noch an zu regnen. Außerdem hatte sich Mathew verschätzt, der Stau war längst noch nicht vorbei. Wir haben an zwei Stellen in der Wand, an denen wir einen Felsüberhang gefunden haben, der uns Schutz vor dem Regen bot, insgesamt fast eine Stunde Pause gemacht, dann war es deutlich leerer. Der Regen hörte erst auf, als wir im Karranga Valley, kurz vor dem Camp, waren. Es kam sogar die Sonne heraus und wir fingen an, wieder zu trocknen. Um 13:15 Uhr sind wir im Camp angekommen, haben unsere Rucksäcke im Zelt abgestellt und sind gleich weiter den Hang nach oben in Richtung Barafu Camp. Mathew ging plötzlich querfeldein zu einem Felsen, an dem er mir einen Geocachingpunkt zeigte. Dort war ein Heft versteckt mit mehreren Eintragungen, leider hatte keiner von uns einen Stift dabei. Wir sind noch weiter hoch bis zu einem Felsen, von dem aus das Lager gerade noch zu sehen war. Nach einer kurzen Pause ging es wieder zurück ins Camp. Bei unserer Ankunft fing es wieder an zu regnen und hörte auch bis in die Nacht hinein nicht mehr auf. War ich froh, die extra Übernachtung eingelegt zu haben und nicht, wie viele andere, bei dem Wetter noch bis zum Barafu Camp weiterzumüssen. Den Nachmittag habe ich gemütlich im Zelt verbracht, habe „Watzmann“ von Ambros, Tauchen, Prokopetz gehört (Auffi muas I, der Berg, I muas eam unterkriang) und mich einfach ausgeruht. 08.10.2014 - 5.Tag : Karranga Camp – Barafu Camp Morgens schien wieder die Sonne und der Blick auf den Kibu, aber auch der auf den Mt Meru war fantastisch. Um 8:45 Uhr sind wir gestartet. Der Weg durch alpines Gelände zog sich erst ein steileres Stück nach oben, welches wir gestern schon zur Aklimatisierung gegangen waren, dann ging es gemäßigter weiter. Die Strecke war heute recht kurz, nach 2 ½ Stunden haben wir das Barafu Camp erreicht. Dort habe ich zwei Holländer vom Mt Meru getroffen, die gerade von ihrer erfolgreichen Kili-Besteigung zurückgekommen sind. Da unsere Träger noch keine Zeit gehabt hatten, die Zelte aufzubauen, sind wir einfach noch ca. 200 Höhenmeter die Strecke in Richtung Gipfel gegangen und haben dort eine Pause mit Blick auf das riesige Camp gemacht. Um ½ 1 waren wir zurück an unseren Zelten. Den Nachmittag habe ich mit Ausruhen verbracht und alles für den nächtlichen Gipfelanstieg vorbereitet. Zum Abendessen, heute schon um 5 Uhr, gab es eine große Portion Spaghetti zum Satt werden. Mir wurde schon angedroht, dass es vorm Loslaufen nur ein paar Kekse und keinen Porridge geben würde. Vorm Hinlegen, von schlafen konnte man nicht sprechen, konnte ich noch den vom Sonnenuntergang wunderschön angestrahlten Mawenzi genießen, den ich direkt aus meinem Zelt heraus beobachten konnte, glücklicherweise, da es außerhalb des Zeltes durch den aufkommenden starken Wind schon sehr kalt wurde. Auch zogen immer wieder Nebelschwaden vorbei, auf denen sich der Schatten meines Zeltes abzeichnete mit einem kleinen Regenbogen drumherum. Der Schatten stieg am Mawenzi immer höher, bis nur noch seine Spitze rot leuchtete. Dann war das Schauspiel vorbei und ich konnte mich ablegen. 09.10.2014 - 6.Tag : Barafu Camp – Uhuru Peak – Mweka Camp Um ½ 12 wurde ich von Octavian „geweckt”, geschlafen hatte ich nicht, da ich immer, wenn ich am Eindösen war, ein Gefühl hatte, als wenn ich keine Luft bekommen würde. Ich hatte öfter gelesen, dass man wegen des rasenden Pulses nicht schlafen könnte, der war bei mir aber laut Pulsoxymeter und auch gefühlt nur bei 60. Solange ich wach war, war auch das mit der Luft kein Problem, aber sobald es ans Schlafen ging, kam die Panik. Also war ich ganz froh, als ich wieder aufstehen konnte. Ich habe meine Sachen verpackt, es sollte nichts im Zelt bleiben, einen starken Kaffee getrunken, dazu ein paar Kekse und einen Powerriegel gegessen. Um 0:30 Uhr ging es auf die letzte Etappe nach oben. Als wir starteten, konnten wir schon eine nicht enden wollende Lichterkette auf dem Weg zum Gipfel sehen. Mathew sprach gestern von ca. 250 Touristen, die heute vom Barafu Camp aus nach oben wollten. An einer steilen langen Felsplatte, die man bald nach dem Camp hochgehen musste, konnten wir schon einen guten Teil überholen. Da es beim Start noch relativ warm war, 0°C, und der Wind, der die ganze Zeit am Zelt gerüttelt hatte, auch nachgelassen hatte, war es mir in meinen 5 Schichten recht warm, so dass ich etwas ins Schwitzen geriet. In der ersten Stunde war es noch ziemlich voll auf der Strecke und wir waren ständig dabei, irgendwie an den teils kurzen, teils langen Gruppen vorbeizukommen bzw andere Gruppen passieren zu lassen. Danach wurde es leerer. Wir mussten aber immer wieder an Gruppen vorbei, um unseren Rhythmus gehen zu können, was beim Überholen erstmal sehr anstrengend und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend war. Da ich mir für den Gipfeltag extra einen Vollmondtag ausgesucht hatte und der Mond auch dank der klaren Luft mit voller Kraft strahlte, konnten wir einen großen Teil des Weges ohne Stirnlampe gehen. Je höher wir kamen, desto öfter kamen kurze Verschnaufpausen. Diese durften aber nicht zu lange werden, da es gegen Morgen immer kälter wurde und auch der Wind wieder aufkam. Das und meine schweißfeuchten Handschuhe hatten zur Folge, dass meine Hände immer kälter wurden und ich meine Stöcke, die ich nach gut der Hälfte des Weges zu Hilfe genommen hatte, fast nicht mehr halten konnte. Der Rest meiner Kleidung war ok, nur die Handschuhe waren ein großer Schwachpunkt. Zwischendurch habe ich auch den Fehler gemacht nach oben zu schauen. Der Gipfel kam einfach nicht näher. Ich wusste ja, dass es Berge gibt, die immer noch wachsen. Dass dies aber auch auf den Kibu zutraf und dass er das gerade jetzt in dieser Geschwindigkeit machte, fand ich schon nicht ganz fair von ihm. Aber was solls, immer einen Schritt vor den anderen, „Der Berg, I muas eam unterkriang“. Nach 4 ½ Stunden, um 5 Uhr, war es dann soweit, der Stella Point war erreicht. Ohne langen Aufenthalt sind wir ganz langsam und mit vielen Pausen weitergegangen, da wir nicht zu lange vor Sonnenaufgang am Gipfel sein wollten, um dort nicht festzufrieren. Um Punkt 6:00 Uhr stand ich auf dem Uhuru Peak, 5 Minuten vor Sonnenaufgang. Der Ausblick auf den Mawenzi, den Mt Meru und das Wolkenmeer, das das Land bedeckte, war überwältigend. Schon auf dem Weg zum Gipfel hatte sich der Himmel von blau über dunkelrot zu hellrot verfärbt, dann kam die Sonne, erst ganz rot, dann immer heller werdend über die Wolkenschicht, tauchte die Welt in strahlendes Licht und brachte Hoffnung auf etwas Wärme. Die wäre auch bitter nötig gewesen bei -10°C und kräftigem Wind. Leider sorgte gerade der Wind dafür, dass kein molliges Gefühl aufkam. Der Mt Meru ragte in zartem Rot aus den Wolken und rechts davon warf der Kilimanjaro seinen Schatten in den Morgennebel. Nachdem ich mich von diesem Anblick lösen konnte, reihte ich mich in die Schlange ein, um mein Gipfelschildfoto machen zu können. Nach ca. 5 Minuten war ich dran und Mathew fotografierte mich so vor dem Schild, dass man meinen könnte, ich wäre ganz alleine da oben gewesen. Nach 5 Bildern wurde ich schon von den Nachfolgenden aus der Schlange verscheucht. Die Sonne stand jetzt so hoch, dass sie auf die bizarren Gletscher traf und deren Spitzen golden aufleuchten ließ. Eigentlich wäre ich gerne noch länger am Gipfel geblieben, um die Bilder, die Stimmung und das Licht zu genießen, aber nach einer halben Stunde war uns so kalt, dass wir beschlossen wieder abzusteigen. Runterwärts gab Mathew richtig Gas und ich, der sowieso lieber rauf- als runtergeht, hatte ganz schön zu kämpfen um mitzuhalten. Irgendwann bin ich wieder aufgetaut und bis zum Camp ganz schön ins Schwitzen gekommen. Um 8:15 Uhr haben wir das Barafu Camp erreicht und mir wurden 2 Stunden Pause gegönnt. Wie schon am Mt Meru habe ich erst beim Abstieg Probleme mit der Höhe bekommen in Form von heftigen Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. So bestand mein Mittagessen nur aus 2 kleinen Gemüsesandwiches, 4 Löffeln Suppe und einer Paracetamol. Um 11:30 Uhr sind wir weiter abgestiegen und je tiefer wir kamen, desto besser ging es mir. Als wir um ½ 3 am Mweka Camp angekommen sind, hatte ich auch wieder Hunger, so dass die Erdnüsse und das Popkorn nicht lange überlebten. Am Nachmittag habe ich mich ausgeruht und die Umschläge mit dem Trinkgeld für den nächsten Morgen fertiggemacht. 10.10.2014 - 7.Tag : Mweka Camp – Mweka Gate Nach dem Frühstück gab es die vom Team sehnsüchtig erwartete Trinkgeldzeremonie. Ich habe nacheinander jedem seinen Umschlag überreicht und mich für die Hilfe bedankt. Danach kam der traditionelle Kilimanjaro-Song, der schon den ganzen Morgen immer wieder von einer anderen Stelle des Camps zu hören gewesen war. Um 8 Uhr haben wir das letzte Stück meiner Tour in Angriff genommen. Der Weg führte durch einen schönen Wald nach unten, an ein paar Stellen gab es einen Blick durch das Dickicht hoch zum heute in Wolken liegenden Gipfel des Kibu. Um ½ 11 haben wir das Mweka Gate erreicht. Ein letztes Registrieren, Mathew bekam meine Gipfelurkunde, die er mir am Nachmittag beim Essengehen vollständig ausgefüllt überreichte, und dann ging es wieder in einem voll besetzten und beladenen Kleinbus nach Moshi. Jambo - Kilimanjaro : Hakuna Matata ! Meine Track-Daten im Überblick :
Mein Gipfelerfolg am Mount Kilimanjaro war vor :
Das Schild am Gipfel meines Aufstieges :
Meine Route zum Gipfel des Mount Kilimanjaro :Ich habe den Mount Kilimanjaro über die Lemosho Route bestiegen, deren Verlauf in der folgenden OpenStreetMap mit verschiedenen Kartentypen und interaktivem Höhenprofil eingetragen ist. Über die Marker, Symbole und das Profil sind zusätzliche Infos zu erhalten. - Die Map mit Routenverlauf in einem Extra-Fenster anzeigen und per Lupe maximieren! Die Kilimanjaro-Besteigungen in den 2014-er Jahren:Die Monats-Besteigungen auf allen Routen (Show/Hide)Die aktuelle Routennutzung am Mount Kilimanjaro :Die von mir / uns begangene Lemosho Route wurde im Verhältnis zu den weiteren Routen am Mount Kilimanjaro entsprechend folgender Grafik von allen Besteigern aus dem Kilimanjaro-Gipfelbuch zum Gipfelaufstieg genutzt.Die gesamten Kilimanjaro-Gipfelbucheinträge am 21.11.2024 Verteilung der Gipfelbuch-Einträge auf die einzelnen Routen : prozentual Die maximalen Besteigungen am Kilimanjaro (2013) :1.0 Die Monats-Besteigungen auf allen Routen (Show/Hide)2.0 Die Monats-Besteigungen auf der Lemosho Route (Show/Hide) 3.0 Die Tages-Besteigungen auf der Lemosho Route (Show/Hide) Das Wetter am Kilimanjaro zu meiner Besteigung :Die durchschnittlichen Wetter- / Klimadaten am Kilimanjaro während des 09.10.2014, zum Zeitraumes meiner Gipfel-Besteigung, im Verhältnis zu den anderen Monaten sind aus dem folgenden Niederschlags- und Temperaturdiagramm zu entnehmen. Basis der Durchschnittswerte sind Meteorologische Berechnungen der letzten 20 Jahren. Die tatsächlichen Werte können somit abweichen.Die Jahreszeit zu meiner Besteigung : Ende der langen Trockenzeit (Frühling) Der monatliche Durchschnitts-Niederschlag in Moshi am Fuß des Kibo in mm/M Im Oktober : Niederschlag - Gering - 20 mm/M , Bewölkung - Mittel , Temperatur - Mässig - min. 16°C - max. 31°C , Jahreszeit - Grosse Trockenzeit . Im Besteigungungsmonat Oktober - Besucherzahl: Mittel (Hauptsaison). Der monatliche Schneefall am Gipfel des Kibo ab 5.700 m a.m.S.L. im Oktober in cm Im Zusammenhang mit dem Schneefall in den anderen Monaten des Jahres . Die monatlichen Durchschnitts-Temperaturen in Moshi im Oktober in °C Im Zusammenhang mit den anderen Monatstemperaturen des Jahres . Die monatlichen Temperaturen in den versch. Höhenlagen am Kibo im Oktober in °C Im Zusammenhang mit den anderen Monatstemperaturen des Jahres . Rechtlicher Hinweis : Die aufgeführten Klimawerte sind Durchschnittswerte und daher nur bedingt als Klimaprognose / Wettervorhersage geeignet. Ein Rechtsanspruch daraus ist prinzipiell ausgeschlossen. Meine Kilimanjaro-Gipfelbilder (40 Bilder) :Diese Galerie ist für die Betrachtung mit Smartphones optimiert.Die folgenden Bilder meiner Kilimanjaro-Besteigung habe ich meinem Gipfelbucheintrag hinzugefügt.
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Kommentare :
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Kommentare (3)Gratulation zum Gipfelsieg
Hallo Bernd,
auch hier noch einmal Gratulation zu deinem Gipfelsieg am Mount Kilimanjaro und danke fuer deinen Gipfelbucheintrag mit dem sehr ausfuehrlichen Bericht zu deiner Tour. Freue mich auf weitere Bilder. Gruss Detlev #1 - Detlev - 15.10.2014 - 20:20
Danke für den Bericht und die TOLLE Bilderserie
Hallo Bernd, Gratulation zu Deinem Erfolg und Glueckwunsch zu so tollen Bildern. Danke !
Das Motiv "Aufbruch bei Nacht" ist grossartig und hat obendrein Seltenheitswert. Klasse ! Wie im Bericht zu lesen, warst du rekordverdaechtig flott am Gipfel und dann in 1:45 Std vom Gipfel wieder im Camp...rasant ! Der Abstieg war sicher zu flott, weil mit starken Erschuetterungen auch im Kopf verbunden und das tiefe Atmen hast du evtl. auch vernachlaessigt dabei. Das mag der Grund fuer den Kopfschmerz gewesen sein. Congratulations zu den Gipfelerfolgen und Deinem 50. nachtraeglich. VG kili2010 #2 - kili2010 - 16.10.2014 - 18:18
Grossartiges Bilder-Update
Hallo Bernd,
danke fuer das grossartige Bilder-Update. So wie kili2010 bereits schrieb bin ich ebenfalls der Meinung ... *Aufbruch in die Nacht* ... ist genial. In dieser Ausfuehrlichkeit und Qualitaet ist dein Gipfelbucheintrag nun natuerlich "Featured" ... danke dafuer ! Gruss Detlev #3 - Detlev - 17.10.2014 - 09:21
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Kilimanjaro-Gipfelbucheintrag Nr. 348
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