Walter Mittelholzer

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* Nach der Gründung der Swissair 1931 war Mittelholzer als Direktor massgeblich an deren Aufbau beteiligt. Beispielsweise trieb er den Fortschritt im Bereich der Navigation entschlossen voran.
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* Dass er nach wie vor das Rampenlicht suchte, kam intern nicht immer gut an. Swissair-Pilot und Buchautor Walter Ackermann war schlecht auf seinen Chef zu sprechen.
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* Er beklagte sich, Mittelholzer führe prestigeträchtige Flüge mit Journalisten an Bord gerne selber durch, während er die zermürbende Alltagsarbeit auf den Linienflügen den anderen Piloten überlasse.
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* In seinen Büchern machte Ackermann, anders als Mittelholzer, gerade diesen fliegerischen Alltag zum Thema und formulierte bereits 1934 kritische Sätze wie: «Vielleicht ist dieses immer schnellere Umherrasen nur ein Davonlaufen vor uns selbst.» <ref Name="Tagblatt">[http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/Ein-Eroberer-im-Cockpit;art120094,4131004 www.tagblatt.ch] - Ein Eroberer im Cockpit</ref>
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== Bruchlandungen und Tod am Berg ==
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* Auch Mittelholzers Talent am Steuerknüppel ist umstritten. «Ich glaube, es hat kein Pilot in der Schweiz so viele Flugzeuge zu Bruch geführt wie er», sagte Richard Schillinger, ebenfalls ehemaliger Swissair-Pilot. Mittelholzers Expeditionsflüge seien nur dank seiner Co-Piloten und Mechaniker möglich gewesen. «Die grösste Leistung von Walter Mittelholzer ist, dass er das Fliegen populär gemacht hat.»
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* Bruchlandungen hin oder her: Angst vor dem Fliegertod habe er nicht, soll Mittelholzer gesagt haben. Eher fürchte er «das schicksalverbindende Seil» beim Bergsteigen, seiner liebsten Beschäftigung. 1937 stürzte der St. Galler auf einer Klettertour in den österreichischen Alpen zu Tode. <ref Name="Tagblatt" />
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 4. Oktober 2017, 20:11 Uhr

Walter Mittelholzer 1894-1937
Walter Mittelholzer mit Dornier
Walter Mittelholzer (2.v.r.) mit Teilnehmern des Afrikafluges von 1927
2008 Walter Mittelholzer Memorial in Klonten-Zurich

16.11.2024 - Walter Mittelholzer (* 2. April 1894 in St. Gallen; † 9. Mai 1937 in der Steiermark) war ein Schweizer Luftfahrtpionier. Er war Pilot, Fotograf, Reiseschriftsteller und einer der ersten Luftfahrt-Unternehmer. [1] Er hat im Jahr 1930 den Kilimanjaro erstmalig überflogen mit einer Fokker. [2]


2024.11.16 - Walter Mittelholzer (* April 2, 1894 in St. Gallen – † May 9, 1937 in Styria) was a Swiss aviation pioneer. He was a pilot, photographer, travel writer, and one of the first aviation entrepreneurs. He has flown in 1930 the first time over the Kilimanjaro with a Fokker.

Inhaltsverzeichnis

Aus dem Leben von Walter Mittelholzer

  • geboren 2.4.1894 St. Gallen,gestorben 9.5.1937 Stangenwand (Hochschwab-Gruppe, Steiermark), ref., von St. Gallen. Sohn des Walter Ulrich, Bäckermeisters, und der Elizabeth geb. Grunder.
  • Verheiratet 1920 mit Lina Meier.
  • Mittelholzer trat während des 1. Weltkriegs als Fotograf in die von Oskar Bider geleitete Militärpilotenschule ein und erwarb 1917 das zivile Fliegerbrevet.
  • Mit seinem Fluglehrer Alfred Comte gründete er 1919 die erste schweiz. Fluggesellschaft, die nachmalige Ad Astra Aero, die 1931 mit der Balair zur Swissair fusionierte.
  • 1924 wurde M. Teilhaber der von Lazar Wechsler gegr. Praesens Film AG. Seine Expeditionsflüge (Spitzbergen, Abessinien, Persien, Tschad), über die er Filme drehte und elf mehrfach übersetzte Reisebücher publizierte (u.a. "Afrikaflug" 1927, "Alpenflug" 1928, "Kilimandscharoflug" 1930), waren Medienereignisse; die erstmalige Nord-Süd-Traversierung Afrikas von 1927 in einem Wasserflugzeug des Typs Dornier Merkur machte den Piloten weltberühmt.
  • Mittelholzer, der techn. Flair, modernes Abenteuertum und kaufmänn. Geschick in sich vereinigte, hatte die Anlagen zum Jahrhundertschweizer.
  • Auf dem Höhepunkt seiner Karriere - 1931 war er erster Flugkapitän und Direktor der Swissair geworden - stürzte er bei einer Klettertour zu Tode.
  • Er hinterliess 25.000 Flugaufnahmen und über 24 Stunden Film. [3]

Mittelholzer und der Kilimanjaro

  • 1927 flog Mittelholzer als erster von Europa nach Südafrika: Am 17. Dezember 1926 startete er mit seiner Maschine vom Typ Merkur der Dornier-Werke in Zürich, flog über Alexandrien und den Victoriasee und landete, 65 Tage später, am 21. Februar 1927 in Kapstadt.
  • Dabei legte er in zweieinhalb Monaten mit dem auf Schwimmer gesetzten Flugzeug 20.000 Flugkilometer zurück.
  • Am 8. Januar 1930 überflog er als erster Mensch den Kilimandscharo.
  • Dabei machte er unter anderem aus etwa 6.200 Metern Höhe Luftaufnahmen vom Krater des Kibo, die in Illustrierten veröffentlicht wurden und großes Aufsehen erregten.

Der "Kilimandjaro-Flug"

  • Im Jahr 1930 wurde das Buch "Walter Mittelholzer , Kilimandjaro-Flug" mit beeindruckenden Fotos vom Gipfelbereich des Kibos, die sehr gut die Gletscher-Situation zum damaligen Zeitpunkt dokumentieren, veröffentlicht.
  • Erschienen bei Orell Füssli Verlag Zürich 1930. Walter Mittelholzer: Kilimandjaro-Flug. 114 Seiten. Mit 121 Fotos. Hier die 2. Auflage erschienen 1931.[2]
  • Der Bericht zu Mittelholzers Afrika-Flug in der Neuen Zürcher Zeitung, der bereits am Freitag 10. Januar 1930 in der Abendausgabe publiziert wurde, endete: [4]

NZZ, 10.01.1930, Abendausgabe [5]
Man weiss, dass Mittelholzer auf seinen bedeutsamen Expeditionen stets die Kamera mitzunehmen pflegt; ist das auch bei der ersten Visite des Kilimandscharo der Fall gewesen, wird man ein höchst interessantes Filmdokument erwarten dürfen

  • Walter Mittelholzer (1894–1937), der Fotograf, Flugpionier und Swissair-Mitgründer war zusammen mit seinem Begleiter und Pilot Alfred Künzle zwei Tage zuvor um 6.30 Uhr in Nairobi gestartet, um die Flug-Traversierung des Kilimanjaro zu wagen. Mittelholzer hatte erst drei Tage davor den Mount Kenya (5‘199 m) überflogen. Seiner Fokker F. VII b-3m, CH-190 (HB-LAK) „Switzerland“ stellte er daher so gute Flugeigenschaften aus, dass er es wagte, den noch höheren „Eisriesen des Kibo“ (5‘895 m, Teil des Kilimanjaromassiv) als Erster zu überfliegen.
  • Um jedoch eine maximale Flughöhe zu erreichen, durfte die Maschine „nur so leicht als möglich beladen sein, ohne Reserveteile, ohne Notproviant und ohne Wasser“ wie Mittelholzer in seinem Buch „Kilimandjaro Flug“ [2] (1930: 51) schreibt. Allerdings kam für ihn – wie er weiter berichtet – nicht in Frage, alleine zu fliegen, „weil ich alleine nur wenige photographische Aufnahmen machen könnte. Es erscheint mir wichtiger, soviel gute Bilder und Filme wie möglich nach Hause zu bringen, als bloss die Tatsache einer Erstüberfliegung zu melden.“ So nahm er Alfred Künzle mit – und fünf Foto- und Kinoapparate, die er aufnahmebereit in Reih und Glied aufstellte, „um sie in den Minuten stärksten Erlebens sofort zur Hand zu haben“. (S. 55).
  • Um 7.45 Uhr sind die beiden bereits auf 5‘600 m gestiegen, die Aussentemperatur mass nur noch Minus 1 Grad Celsius, dank Kabinenheizung war in der Maschine noch „angenehme 20 Grad“ (S. 55). Mittelholzer und Künzle stiegen noch weitere 900 m, und Mittelholzer war sich bewusst, dass „nur dank des Aufwindes an der breiten Nordfront des Berges unser schweres Verkehrsflugzeug eine so abnormale Höhe von 6000 Metern erreichen könne“ (S. 55-56). Auch berichtete er über körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und erhöhtem Pulsschlag in der grossen Höhe, aber weder er noch Künzle benutzten Sauerstoffapparate, vertrauend auf „meine robuste Gesundheit“! (S. 56). Allerdings musste Mittelholzer eingestehen, dass er nach jeder Aufnahme (Fotografie) und dem Drehen der Kinokurbel, tief Atem schöpfen musste. Um 10.40 Uhr landeten Künzle und Mittelholzer wieder in Nairobi, sie waren insgesamt 625 km geflogen und hatten während einer halben Stunde grosse Kreise um und über den Kibo gezogen.

Bilder-Galerie "Kilimandjaro-Flug"

  • Bilder von Walter Mittelholzer mit CC-BY-NC-ND-Lizenz aus dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek Zürich vom Kilimanjaro, die er zu seinem Afrika-Flug von 1930 aufgenommen hat.

Kritik von Pilotenkollegen

  • Nach der Gründung der Swissair 1931 war Mittelholzer als Direktor massgeblich an deren Aufbau beteiligt. Beispielsweise trieb er den Fortschritt im Bereich der Navigation entschlossen voran.
  • Dass er nach wie vor das Rampenlicht suchte, kam intern nicht immer gut an. Swissair-Pilot und Buchautor Walter Ackermann war schlecht auf seinen Chef zu sprechen.
  • Er beklagte sich, Mittelholzer führe prestigeträchtige Flüge mit Journalisten an Bord gerne selber durch, während er die zermürbende Alltagsarbeit auf den Linienflügen den anderen Piloten überlasse.
  • In seinen Büchern machte Ackermann, anders als Mittelholzer, gerade diesen fliegerischen Alltag zum Thema und formulierte bereits 1934 kritische Sätze wie: «Vielleicht ist dieses immer schnellere Umherrasen nur ein Davonlaufen vor uns selbst.» [6]

Bruchlandungen und Tod am Berg

  • Auch Mittelholzers Talent am Steuerknüppel ist umstritten. «Ich glaube, es hat kein Pilot in der Schweiz so viele Flugzeuge zu Bruch geführt wie er», sagte Richard Schillinger, ebenfalls ehemaliger Swissair-Pilot. Mittelholzers Expeditionsflüge seien nur dank seiner Co-Piloten und Mechaniker möglich gewesen. «Die grösste Leistung von Walter Mittelholzer ist, dass er das Fliegen populär gemacht hat.»
  • Bruchlandungen hin oder her: Angst vor dem Fliegertod habe er nicht, soll Mittelholzer gesagt haben. Eher fürchte er «das schicksalverbindende Seil» beim Bergsteigen, seiner liebsten Beschäftigung. 1937 stürzte der St. Galler auf einer Klettertour in den österreichischen Alpen zu Tode. [6]

Quellen

  1. de.wikipedia.org, Mittelholzer bei Wikipedia
  2. 2,0 2,1 2,2 Walter Mittelholzer: Kilimandjaro-Flug, Orell Füssli Verlag Zürich, 1930, Privatbesitz, ISBN 3280029538
  3. www.hls-dhs-dss.ch - Walter Mittelholzer
  4. blogs.ethz.ch - Eine Weltpremiere: die erste Überfliegung des Kilimanjaro durch Walter Mittelholzer (8. Januar 1930)
  5. Mittelholzer überfliegt den Kilimandscharo. NZZ, 10.01.1930, Abendausgabe
  6. 6,0 6,1 www.tagblatt.ch - Ein Eroberer im Cockpit

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  • --Detlev 18:53, 2. Mär. 2012 (CET)
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