Carl Peters

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Carl Peters 1856-1918
Name: Carl Peters
Geboren: 27.09.1856 (vor 168 Jahren)
Gestorben: 10.09.1918, (mit 61 Jahren)
War: deutscher Politiker, Publizist, Kolonialist
Bezug: Er gilt als der Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika mit dem Kilimanjaro als Bestandteil.
Am Kibo: 1884 - 1892
Info: War Afrikaforscher mit stark ausgeprägter rassistischer Einstellung.
Datum: 3.12.2024
Update: 01.03.2023
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki

3.12.2024 - Carl Peters ( * 27. September 1856 in Neuhaus/Elbe, Königreich Hannover; † 10. September 1918 in Bad Harzburg, Herzogtum Braunschweig, Deutsches Reich) war ein deutscher Politiker, Publizist, Kolonialist und Afrikaforscher mit stark ausgeprägter rassistischer Einstellung. Er gilt als der Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika.[1]


2024.12.3 - Carl Peters ( * September 27, 1856 in Neuhaus/Elbe, Kingdom of Hanover; † September 10, 1918 in Bad Harzburg, Duchy of Braunschweig, German Empire) was a German politician, publicist, colonialist and Africa explorer with a strongly pronounced racist attitude. He is considered the founder of the German East Africa colony.


Inhaltsverzeichnis

Carl Peters und der Kilimanjaro

Berlin-Wedding, Petersallee
Berlin-Wedding, Witbooi-Allee
  • Als erster Vertreter des deutschen Imperialismus landeten 1884 Carl Peters, Joachim Graf von Pfeil und Karl Ludwig Jühlke, mit der Unterstützung des Sultan von Sansibar Ende 1884 auf dem Festland von Ost-Afrika.[2]
  • Peters hatte sich eigenmächtig nach Afrika aufgemacht, um sich dort in fragwürdigen und betrügerischen Verhandlungen mit einheimischen Stammesführern Ländereien in der Nähe des Kilimandscharo anzueignen.
  • Wenig später stellte Bismarck diese Gebiete, seitdem Deutsch-Ostafrika genannt, zähneknirschend unter deutschen Schutz und berief Peters zu ihrem Reichskommissar - eine Position, die der cholerische Machtmensch dann gewissenlos ausnutzte.
  • Zum Politikum geriet schließlich die Affäre um sein schwarzes Dienstmädchen Jagodia, die ihm wohl auch sexuell zu Willen sein musste: Als sie sich Peters' Diener zuwandte, ließ er beide erhängen - deshalb seine damalige Bezeichnung als "Hängepeters" - und ihre Heimatdörfer dem Erdboden gleichmachen. Die einheimische Bevölkerung reagierte mit einem Aufstand.
  • Nach heftigen Debatten im Deutschen Reichstag wurde Peters 1892 aus Deutsch-Ostafrika abberufen und später unehrenhaft aus dem Reichdienst entlassen unter Verlust seines Titels und seiner Pensionsansprüche.
  • Carl Peters gehört zu den radikalsten und brutalsten Kolonialisten des Deutschen Kaiserreichs, nicht nur sein Denken, sondern auch sein Handeln waren sozialdarwinistisch und rassistisch geprägt: Kolonialherrschaft bedeutet für ihn radikale Ausbeutung aller Ressourcen auf Kosten der einheimischen Bevölkerung.[3]
  • 1896 schließlich griff August Bebel von der SPD die Vorgänge in einer berühmt gewordenen Rede vor dem Reichstag wieder auf. Bebel wählte dabei eine geschickte Strategie: Er zitierte genüsslich aus Peters eigenen Heldenschilderungen, in denen er einige seiner Entgleisungen minutiös ausgemalt hatte. Deren brisante Mischung aus Gewalt, Erotik und kolonialen Machtphantasien machte "Hängepeters" zum Stadtgespräch – und diskreditierte letztlich den Kolonialismus als Ganzen. [4]
  • Im Straßenbild des "Afrikanischen Viertels" in Berlin-Wedding zeigt sich die Gegenwart kolonialer Vergangenheit noch heute besonders deutlich. Die Petersallee ehrt dort immer noch einen der grausamsten deutschen Kolonisatoren: Carl Peters. Als in den Achtzigerjahren Kritik an der Namensgebung laut wurde, handelte die zuständige Verwaltung: Die Straße wurde allerdings nicht umbenannt, sondern umgewidmet. Sie soll jetzt an den Stadtverordneten Prof. Dr. Hans Peters (Foto) erinnern. Das koloniale Straßengefüge blieb so erhalten. [5]
  • Nicht gerade ein kritischer Umgang mit der Geschichte, dieser Meinung muss wohl auch derjenige gewesen sein, der den Namen auf dem Straßenschild überklebt hat: statt "Petersallee" ist jetzt in halb zerrissenen Buchstaben "Witbooi-Allee" zu lesen. Ein Verweis auf einen afrikanischen Widerstandskämpfer, der sich den Deutschen in der ehemaligen Kolonie "Südwestafrika" in den Weg gestellt hatte. [6]

Punkte am Kilimanjaro - benannt nach Carl Peters

Die Peters-Hütte

Peters Hütte 1959
  • Mit der Errichtung von massiven Hütten in den 1910er Jahren an der Marangu-Route auf 3.720 m Höhe wurde das so entstandene Camp "Peters-Hütte" nach dem ersten Reichskommissar für das Kilimandscharogebiet benannt.
  • Nach der Unabhängigkeit von Tanzania im Jahr 1961 erfolgte die Umbenennung des Camps in Horombo Huts bzw. Horombo Hütten, da man dem Rassisten Peters offensichtlich und nachvollziehbar kein Denkmal am Kilimanjaro belassen wollte.
  • Für andere nach deutschen Politikern, Wissenschaftlern oder Personen während der deutschen Kolonialzeit benannte Punkte am Kilimanjaro wurden die Namen im Gegensatz zur "Peters-Hütte" weitestgehend beibehalten. Ein anderes Beispiel für eine Umbenennung in diesem Zusammenhang ist der Gipfel des Kibos, der von Kaiser-Wilhelm-Spitze in Uhuru Peak umbenannt wurde.
  • Als Gegenbeispiel dazu kann sicher die Wissmannspitze, ein 4.805 m hoher Gipfel im Mawenzi-Massiv, dienen. Der Gipfel ist nach dem Gouverneur der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika, Hermann von Wissmann benannt und trägt auch heute noch diesen Namen. ( In vielen Karten und Publikationen wird die Wissmannspitze falsch nach der englischen Aussprache als Weissmann Peak bezeichnet. )


Weblinks

Quellen

  1. de.wikipedia.org, Carl Peters bei Wikipedia
  2. tanzaniaindependence.blogspot.de, Zur Geschichte Ost-Afrikas
  3. www.lehrer-online.de, Carl Peters bei Lehrer-Online
  4. www.planet-wissen.de - Wer war "Hängepeters"?
  5. www.bpd.de, Bundeszentrale für politische Erziehung : Die alltägliche Gegenwart der kolonialen Vergangenheit
  6. www.dw.de, Das Afrikanische Viertel in Berlin


Artikel bearbeitet von :

  • Detlev 00:21, 15. Mär. 2012 (CET)
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