Kilimanjaro - Verlust von Pflanzenarten
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Eine neue Studie legt nahe, dass zwischen 1911 und 2022 Landnutzungsänderungen die direkte Hauptursache für den Verlust von 75 % der natürlichen Pflanzenarten an den unteren Hängen des Kilimandscharo waren. Andreas Hemp von der Universität Bayreuth und Kolleginnen und Kollegen stellen diese Ergebnisse am 29. Oktober 2025 in der Open-Access-Fachzeitschrift PLOS One vor. <ref>[https://phys.org/news/2025-10-kilimanjaro-lost-natural-species-century.html phys.org] - Der Kilimandscharo hat im letzten Jahrhundert 75 % seiner natürlichen Pflanzenarten verloren - Abgerufen am: 30.10.2025</ref> | Eine neue Studie legt nahe, dass zwischen 1911 und 2022 Landnutzungsänderungen die direkte Hauptursache für den Verlust von 75 % der natürlichen Pflanzenarten an den unteren Hängen des Kilimandscharo waren. Andreas Hemp von der Universität Bayreuth und Kolleginnen und Kollegen stellen diese Ergebnisse am 29. Oktober 2025 in der Open-Access-Fachzeitschrift PLOS One vor. <ref>[https://phys.org/news/2025-10-kilimanjaro-lost-natural-species-century.html phys.org] - Der Kilimandscharo hat im letzten Jahrhundert 75 % seiner natürlichen Pflanzenarten verloren - Abgerufen am: 30.10.2025</ref> | ||
Version vom 30. Oktober 2025, 14:52 Uhr

| Informationen zur Mount-Kilimanjaro-Besteigung: | |
| Titel: | Kilimanjaro - Verlust von Pflanzenarten |
| Datum: | 5.12.2025 |
| Update: | 30.10.2025 |
| Info von: | Das Mount-Kilimanjaro-Wiki |
5.12.2025 - Der Kilimandscharo hat im letzten Jahrhundert 75 % seiner natürlichen Pflanzenarten verloren
Inhaltsverzeichnis |
Neu Studie in PLOS One
Eine neue Studie legt nahe, dass zwischen 1911 und 2022 Landnutzungsänderungen die direkte Hauptursache für den Verlust von 75 % der natürlichen Pflanzenarten an den unteren Hängen des Kilimandscharo waren. Andreas Hemp von der Universität Bayreuth und Kolleginnen und Kollegen stellen diese Ergebnisse am 29. Oktober 2025 in der Open-Access-Fachzeitschrift PLOS One vor. [1]
- Highslide-Gallery mit Bildern von www.phys.org
Der Kilimandscharo ist ein ruhender tropischer Vulkan in Tansania und der höchste Berg Afrikas. Millionen von Menschen, die in der Region leben, sind auf die vielfältigen Ökosysteme des Kilimandscharo angewiesen, um Vorteile wie Holz, Nahrung und Wasserregulierung zu erhalten. Aber die Vielfalt der in diesen Ökosystemen vorkommenden Arten – ihre Artenvielfalt – nimmt aufgrund des vom Menschen verursachten Drucks wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Einschleppung invasiver Arten, Ressourcenabbau und Landnutzungsänderungen ab.
Zu verstehen, welche menschlichen Aktivitäten die Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt am Kilimandscharo und anderen tropischen Gebirgen sind, ist notwendig, um die Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu unterstützen. Die meisten früheren Forschungen konzentrierten sich jedoch auf den Klimawandel, ohne andere Faktoren zu berücksichtigen, und untersuchten in der Regel die Auswirkungen und nicht die Ursachen des Umweltwandels.
Um die Hauptgründe für den Rückgang der Artenvielfalt am Kilimandscharo zu klären, analysierten Hemp und Kollegen historische Karten, Volkszählungsdaten, Satellitenbilder und einen Datensatz mit hoher räumlicher Auflösung von fast 3.000 Pflanzenarten, die in verschiedenen Teilen der Region vorkommen. Sie konzentrierten sich auf die biologische Vielfalt der Pflanzen, da sie eng mit der gesamten Artenvielfalt eines Ökosystems zusammenhängt.
Die Analyse ergab, dass Landnutzungsänderungen – zum Beispiel die Ausdehnung städtischer Flächen oder die Umwandlung von Savannenlebensräumen in landwirtschaftliche Flächen – zwischen 1911 und 2022 die Hauptursache für den Verlust der pflanzlichen Artenvielfalt waren. In dieser Zeit gab es an den unteren Hängen des Kilimandscharo einen Verlust von 75 % der natürlichen Pflanzenarten pro Quadratkilometer. Der Landnutzungswandel ist auf das rasche Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen, wobei die Bevölkerungsdichte zwischen 1913 und 2022 von 30 auf 430 Menschen pro Quadratkilometer gestiegen ist.
In der Zwischenzeit zeigte die Analyse, dass der Klimawandel keine signifikante direkte Ursache für den Verlust der biologischen Vielfalt am Kilimandscharo war.
Diese Ergebnisse könnten dazu beitragen, Maßnahmen zur Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt zu leiten, sagen die Forscher. Als Beispiele nennen sie bestimmte Orte in der Kilimanjaro-Region, die von nachhaltigen traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken und der Einrichtung von Schutzgebieten profitiert haben.
Die Autoren fügen hinzu: "Unsere Forschung zeigt, dass Landnutzungsänderungen, die durch das schnelle Bevölkerungswachstum – und nicht durch den Klimawandel – angetrieben wurden, im letzten Jahrhundert der primäre direkte Treiber für den Verlust der biologischen Vielfalt am Kilimandscharo waren, wobei bis zu 75 % der natürlichen Arten pro km² an den unteren Hängen verloren gingen. Ermutigend ist, dass sich traditionelle Agroforstwirtschaft und Schutzgebiete als vielversprechende Strategien zur Eindämmung des Klimawandels herausgestellt haben."
"Die Erforschung eines Jahrhunderts des ökologischen Wandels am Kilimandscharo ermöglichte es uns, komplexe Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu entwirren. Diese Studie war unseres Wissens nach die erste, die die menschliche Populationsdichte mit der Dichte von Pflanzenarten auf einer Skala von 1 km² in einer tropischen Region in Verbindung brachte – ermöglicht durch die Kombination von Fernerkundung mit umfangreichen bodengestützten Artendaten. Der Prozess erforderte die Reinigung und Überprüfung ökologischer Felddaten über verschiedene Vegetationstypen hinweg, was die entscheidende Rolle biologischer Sammlungen und die taxonomische Expertise von Herbarien weltweit unterstreicht."
"Es war auffällig festzustellen, dass der Klimawandel im Gegensatz zu den gängigen Narrativen keinen messbaren Einfluss auf die lokalen Biodiversitätstrends hatte – was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, sozioökonomische Faktoren wie die Landnutzung in der Naturschutzpolitik zu berücksichtigen."
Referenzen
- ↑ phys.org - Der Kilimandscharo hat im letzten Jahrhundert 75 % seiner natürlichen Pflanzenarten verloren - Abgerufen am: 30.10.2025
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