Büßerschnee

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K (Büßerschnee am Kilimanjaro)
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* [[Sublimation]] ist auch am Kilimanjaro die Ursache für die Entstehung von Büßerschnee bzw. auch Zackenfirn.
 
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* Gerade im Frühjahr, nach den beiden Regenzeiten mit den größten jährlichen Schneefällen im Gipfelbereich, lassen sich sehr oft Büßerschneefelder in der Gipfelregion des Kibos beobachten. Diese verschwinden dann zumeist bis zur Mitte des Jahres.
 
* Gerade im Frühjahr, nach den beiden Regenzeiten mit den größten jährlichen Schneefällen im Gipfelbereich, lassen sich sehr oft Büßerschneefelder in der Gipfelregion des Kibos beobachten. Diese verschwinden dann zumeist bis zur Mitte des Jahres.
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Version vom 18. November 2019, 17:14 Uhr

Büsserschnee am Kilimanjaro,
"The Illustrated London News" vom 29.12.1945
Büsserschnee am Kilimanjaro,
Aus dem Gipfelbuch-Eintrag Nr.204 [1]
1912 - Fritz Klute Entstehung der Gletscherwände am Kilimandscharo [2]

25.11.2024 - Büßerschnee, Büssereis, Penitents oder Zackenfirn ist eine Schneeform im Gipfelbereich des Mount Kilimanjaro und nach Fritz Klute die Ursache für die Entstehung der senkrechten Gletscherwände.


2024.11.25 - Büßerschnee, Büssereis, Penitents, Penitent Ice or Jagged Firn is a form of snow at the Summit of Mount Kilimanjaro and after Fritz Klute the cause for the formation of the vertical walls of the glaciers.

Inhaltsverzeichnis

Wo gibt es Büßerschnee

  • Als Büßerschnee bzw. Büßereis (englisch: Snow Penitents oder Ice Penitents, spanisch: nieve de los penitentes kurz nieve penitente) werden bis 6 m hohe Schnee- und Eispyramiden in Hochgebirgen der Tropen und Subtropen (u. a. den Anden und auch am Mount Kilimanjaro) bezeichnet.
  • Auf dem Khumbu-Gletscher am Mount Everest wurden bis 30 Meter hohe Ice Penitents beobachtet.


Die Ursachen

  • Verursacht wird Büßerschnee durch ungleichmäßige Abschmelzung (Ablation) bei starker direkter Sonnenstrahlung und geringer Luftfeuchtigkeit in der randtropisch-subtropischen Trockenzone.
  • Die Spitzen der Schneepyramiden zeigen Richtung Mittagssonne.
  • Für Bergsteiger stellt diese Art von Gletscher- und Firnfeldoberfläche in der Regel eine unüberwindbare Schwierigkeit dar.


Der Entstehungsprozess

  • Der Entstehungsprozess beginnt vermutlich durch kleine Vertiefungen im Schnee.
  • An deren Boden trifft mehr reflektiertes Licht auf als anderswo, wodurch sie sich schneller vertiefen als ihre höher gelegenen Ränder.
  • Der Effekt wird möglicherweise in Klimaten verstärkt, in denen der Taupunkt unter dem Gefrierpunkt liegt und gleichzeitig starke Sonneneinstrahlung vorherrscht.
  • Dort kann Schnee an den Spitzen der Schneespitzen nicht schmelzen, sondern allenfalls durch Sublimation abgetragen werden.
  • In den windgeschützten Vertiefungen ist es hingegen feuchter und somit der Taupunkt höher, sodass das Eis schmelzen kann.
  • Da für Sublimation mehr Sonnenenergie nötig ist als für bloßes Schmelzen, schreitet der Vertiefungsprozess dort schneller voran als an den Spitzen.


Begriffsprägung

  • Der Begriff Büßerschnee wurde von dem Maler und Alpinisten Rudolf Reschreiter geprägt, der auf einer Expedition zum Chimborazo und Cotopaxi erstmals dieses Phänomen beschrieb und malte.
  • Die geneigten Zacken erinnerten ihn an Büßer mit gesenktem Kopf und gebeugtem Rücken.


Büßerschnee am Kilimanjaro

  • Sublimation ist auch am Kilimanjaro die Ursache für die Entstehung von Büßerschnee bzw. auch Zackenfirn.
  • Gerade im Frühjahr, nach den beiden Regenzeiten mit den größten jährlichen Schneefällen im Gipfelbereich, lassen sich sehr oft Büßerschneefelder in der Gipfelregion des Kibos beobachten. Diese verschwinden dann zumeist bis zur Mitte des Jahres.


Fritz Lörtscher, Zwanzig Jahre Gletscherforschung am Kilimandscharo, Die Alpen, Jahrgang 1980 [3]

BÜSSER- ODER ZACKENSCHNEE (NIEVE DE LOS PENITENTES) In der Grossen Regenzeit wird in der Hochregion des Kibo eine Schneedecke als temporäre Rücklage akkumuliert, die in der Schmelzperiode zum grossen Teil zu Büsserschnee verdunstet. Diese Ablationsform besteht aus regelmässig in ungefähr Ost-West-Richtung verlaufenden Reihen angeordneten, gegen die einfallenden Strahlen der Sonne geneigten Schneepyramiden bezw. Zacken. Die bizarren Schnee- und Eisformen erinnern in ihrer Gestalt an Büsser in weissen Hemden, die noch heute in Spanien in Prozessionen umziehen; hiervon leitet sich auch diese Bezeichnung ab.

Büßerschnee-Effekt als Ursache für die Entstehung der Gletscherwände

  • Fritz Klute legt in seinem Buch "Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912" [2] u.a. die Entstehung der senkrechten Wände der Plateau-Gletscher über die Zwischenstufen Firn und den für tropische Gletscher typischen Büßerschnee (Zackenfirn) auf dem Kibo nach sehr genauer Betrachtung und Abhandlung dar.
  • Die Lage, Größe, Verteilung und Anordnung der Gletscher am Klimanjaro wird von Klute mit den von ihm erfassten jahreszeitlichen Winden (Passat / Antipassat) aus unerschiedlichen Himmelsrichtungen, den damit verbundenen Niederschlägen und der detailliert beschriebenen Oberflächenstruktur des Kibo ebenso erklärt.


Bilder zum Büßerschnee

  • Bilder und Darstellungen zum "Zackenfirn", "Büßerschnee" und "steilen Gletscherwänden" aus diversen Quellen.

Quellen

  1. Mount Kilimanjaro Gipfelbuch, Eintrag-Nr. 204
  2. 2,0 2,1 Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912, Dr. Fritz Klute, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.-G. Berlin, 1920
  3. www.sac-cas.ch - Fritz Lörtscher, Zwanzig Jahre Gletscherforschung am Kilimandscharo, Die Alpen, Jahrgang 1980
  4. Kilimanjaro-Wiki - 1908 Eduard Oehler Zackenfirn am West-Kibo
  5. Kilimanjaro-Wiki - 1920 Klute Gletscherwand am Kilimandscharo
  6. Kilimanjaro-Wiki - 1945 - Victor Ostrowski : Büsserschnee am Kilimanjaro-Gipfel
  7. Kilimanjaro-Wiki - Mount Kilimanjaro Gipfelbuch, Eintrag-Nr. 204
  8. Kilimanjaro-Foum - Aconcagua 2011 - falsche Polenroute - nächstes Ziel für euch?
  9. Kilimanjaro-Forum - Dom des Furtwängler Gletschers im Jahr 2016


Weblinks

Artikel bearbeitet durch:

  • --Detlev 00:41, 21. Sep. 2012 (CEST)

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