Büßerschnee

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== Büßerschnee-Effekt als Ursache für die Entstehung der Gletscherwände ==
== Büßerschnee als Ursache für die Entstehung der Gletscherwände ==
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* [[Fritz Klute]] legt in seinem Buch ''"Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912"'' <ref name="Klute" />u.a. die Entstehung der senkrechten Wände der Plateau-Gletscher über die Zwischenstufen Firn und den für tropische Gletscher typischen Büßerschnee (Zackenfirn) auf dem Kibo nach sehr genauer Betrachtung und Abhandlung dar.
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* Die Lage, Größe, Verteilung und Anordnung der Gletscher am Klimanjaro wird von Klute mit den von ihm erfassten jahreszeitlichen Winden (Passat / Antipassat) aus unerschiedlichen Himmelsrichtungen, den damit verbundenen Niederschlägen und der detailliert beschriebenen Oberflächenstruktur des Kibo ebenso erklärt.
  
  

Version vom 20. Oktober 2015, 10:00 Uhr

Büsserschnee am kilimanjaro, Aus dem Gipfelbuch-Eintrag Nr.204 [1]

Büßerschnee oder auch Büssereis : eine Schneeform im Gipfelbereich des Mount Kilimanjaro und nach Fritz Klute die Ursache für die Entstehung der senkrechten Gletscherwände.


Inhaltsverzeichnis

Wo gibt es Büßerschnee

  • Als Büßerschnee bzw. Büßereis (englisch: Snow Penitents oder Ice Penitents, spanisch: Nieve de los Penitentes) werden bis 6 m hohe Schnee- und Eispyramiden in Hochgebirgen der Tropen und Subtropen (u. a. den Anden und auch am Mount Kilimanjaro) bezeichnet.
  • Auf dem Khumbu-Gletscher am Mount Everest wurden bis 30 Meter hohe Ice Penitents beobachtet.


Die Ursachen

  • Verursacht wird Büßerschnee durch ungleichmäßige Abschmelzung (Ablation) bei starker direkter Sonnenstrahlung und geringer Luftfeuchtigkeit in der randtropisch-subtropischen Trockenzone.
  • Die Spitzen der Schneepyramiden zeigen Richtung Mittagssonne.
  • Für Bergsteiger stellt diese Art von Gletscher- und Firnfeldoberfläche in der Regel eine unüberwindbare Schwierigkeit dar.


Der Entstehungsprozess

  • Der Entstehungsprozess beginnt vermutlich durch kleine Vertiefungen im Schnee.
  • An deren Boden trifft mehr reflektiertes Licht auf als anderswo, wodurch sie sich schneller vertiefen als ihre höher gelegenen Ränder.
  • Der Effekt wird möglicherweise in Klimaten verstärkt, in denen der Taupunkt unter dem Gefrierpunkt liegt und gleichzeitig starke Sonneneinstrahlung vorherrscht.
  • Dort kann Schnee an den Spitzen der Schneespitzen nicht schmelzen, sondern allenfalls durch Sublimation abgetragen werden.
  • In den windgeschützten Vertiefungen ist es hingegen feuchter und somit der Taupunkt höher, sodass das Eis schmelzen kann.
  • Da für Sublimation mehr Sonnenenergie nötig ist als für bloßes Schmelzen, schreitet der Vertiefungsprozess dort schneller voran als an den Spitzen.


Begriffsprägung

  • Der Begriff Büßerschnee wurde von dem Maler und Alpinisten Rudolf Reschreiter geprägt, der auf einer Expedition zum Chimborazo und Cotopaxi erstmals dieses Phänomen beschrieb und malte.
  • Die geneigten Zacken erinnerten ihn an Büßer mit gesenktem Kopf und gebeugtem Rücken.


Büßerschnee am Kilimanjaro

Büßerschnee-Effekt als Ursache für die Entstehung der Gletscherwände

1912 - Fritz Klute Entstehung der Gletscherwände am Kilimandscharo [2]
  • Fritz Klute legt in seinem Buch "Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912" [2]u.a. die Entstehung der senkrechten Wände der Plateau-Gletscher über die Zwischenstufen Firn und den für tropische Gletscher typischen Büßerschnee (Zackenfirn) auf dem Kibo nach sehr genauer Betrachtung und Abhandlung dar.
  • Die Lage, Größe, Verteilung und Anordnung der Gletscher am Klimanjaro wird von Klute mit den von ihm erfassten jahreszeitlichen Winden (Passat / Antipassat) aus unerschiedlichen Himmelsrichtungen, den damit verbundenen Niederschlägen und der detailliert beschriebenen Oberflächenstruktur des Kibo ebenso erklärt.


Quellen

  1. Mount Kilimanjaro Gipfelbuch, Eintrag-Nr. 204
  2. 2,0 2,1 Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912, Dr. Fritz Klute, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.-G. Berlin, 1920


Weblinks

Artikel bearbeitet durch:

  • --Detlev 00:41, 21. Sep. 2012 (CEST)


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