Der Kilimanjaro-Bergverein
10.11.2024 - Der Kilimanjaro-Bergverein (K.B.V.) wurde am 27. August 1912 im Hotel Rothbleß zu Neu-Moschi (D.O.A.) auf Initative von Dr. E. Th. Förster gegründet.
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Die Bergvereine am Kilimanjaro
- Als Vorläufer des heutigen Kilimanjaro Mountain Club (K.M.C.) wurde 1912 der Kilimandscharo Bergverein (K.B.V.) von deutschen Kolonialisten in Moschi gegründet. Die Aktivitäten des K.B.V. endeten mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs und wurden erst 1929 als East African Mountain Club (E.A.M.C.) mit Sitz in Moshi, Tansania, wieder aufgenommen.
- Der Verein unterhielt einige der ersten von den Deutschen gebauten Hütten, baute auch neue und organisierte Klettertouren. Später wurden die kenianische und ugandische Sektion gegründet und um 1950 wurden sie zu separaten Clubs. Der Kilimanjaro Mountain Club (K.M.C.), wie wir ihn heute kennen, wurde 1959 als Verein gegründet.
- Obwohl Tansania 1961 seine Unabhängigkeit erlangte, setzte das KMC seine Verantwortung für die Hütten fort, bis die Regierung 1973 die Nationalparks gründete. Das KMC hat weiterhin das Interesse am Berg und seiner Umgebung gefördert und ist weiterhin aktiv an der Organisation monatlicher Präsentationen und Exkursionen beteiligt. [1]
Information zur Gründung des Kilimanjaro-Bergvereins K.B.V. (1912)
Die Usambara-Post No. 36, Tanga, D.O.A. berichetet:
Am 27. August d. J. fand im Hotel Rothbleß zu Neu-Moschi auf Aufruf und Einladung von Dr. E. Th. Förster, Moschi, hin, eine von 16 Personen besuchte Versammlung statt, welche einen Kilimanjaro=Bergverein gründete. Als satzungen des Vereins wurden die vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein herausgegebenen sog. Mustersatzungen für dessen Sektionen angenommen unter den hiesigen Verhältnissen entsprechendn Änderungen. der Verein bezweckt nach Erfüllung gewisser Voraussetzungen, den Anschluß an den D. u. Oe. Alpenverein. Als nächstes Ziel des K. B. V., Sitz Moschi, soll die Anlage von Wegen, die Erwerbung und der Bau von Schutzhütten, im Kilimanjarogebiet, Aufklärung über die Bergwelt
vorerst des Kilimanjaro, und weiterhin über die des gesamten ostafrikanischen Schutzgebietes ins Auge gefaßt werden. zu diesem Zweck soll vor allen Dingen eine umfassende Werbetätigkeit für eine möglichst hohe Mitgliederzahl eingeleitet werden, nicht allein im Schutzgebiet selbst, sondern auch in der Heimat. In dieser Weise hofft man die Mittel flüssig zu machen, die erforderlich sind, um dem Kilimandscharo und unserer Kolonie einen größeren verkehr zu sichern. Eine eingreifende Hilfstätigkeit erwartet man von den deutschen Sektionen des D. u. Oe. Alpenvereins. Dr. F., der sich nach Deutschland begibt, gedenkt durch Lichtbildervorträge diesm Ziele näher zu kommen.
Der Vorstand des K. B. V. wurde wie folgt gewählt:
- Ernst W. J. Wolfram, Geschäftsleiter des U.M. und der D.O.A.G. zu Neu-Moschi als erster Vorsitzender.
- Dr. E. Th. Förster, Moschi, als dessen Stellvertreter und Schriftführer.
- W. Bollmann, Pflanzer, Moschi, als stellvertr. Schriftführer.
- Aug. Feyer, Kfm., Neu-Moschi, Schatzmeister.
- Zu Beisitzern wurden eine Anzahl Herren gewählt, die sich als Mitglieder des Vereins angemeldet haben, welche aber in der Versammlung z.T. nicht anwesend waren. Die Erklärung der Herren über die Wahl soll eingeholt werden.
Nachdem nun der Verein ins leben gerufen worden ist, steht zu hoffen, daß mit dem weiteren Bekanntwerden seiner Ziele die gesamte weiße Bevölkerung unserer Kolonie ihm beitreten wird und er damit in Kürze eine segensreiche Tätigkeit für das ganze Schutzgebiet wird entfalten können. Möge der Kilimanjaro, der höchste deutsche und afrikanische Berg ein Sammelpunkt werden, um den sich als ein Wahrzeichen der Einigkeit die Deutschen vereinen, um in seinem Zeichen immer lebhafteren Verkehr in unsere schöne Kolonie zu ziehen; möge er in Bälde unseren Kolonisten selbst eine vollkommene Stätte der Erholung und des ästhätischen genusses werde.
Und von ihm aus möge dann Forschung und Reiselust hinausgehen in unsere gesamte ostafrikanische Gebirkswelt zum Segen für uns alle.
- Anmeldungen zum Verein werden erbeten an Schriftführer Dr. E. Th. Förster, Moschi, D. o A.
- Der jährliche Mindestbeitrag beträgt Rp. 7,50 (Mark 10,-)
- Wir unterstützen obigen Aufruf aufs wärmste und wünschen dem jungen Verein gutes Gelingen.
Die Schriftleitung.
Die Berghütten des Kilimanjaro-Bergvereins (K.B.V.)
- Der wachsende Ruf des Kilimanjaro und die steigende Zahl der Menschen, die versuchten über die populäre Marangu Route den Kibo zu besteigen, veranlasste den unternehmungslustigen deutschen Farmer und Hotelinhaber, Dr. E. Th. Förster, die Gründung von zwei Hütten-Standorten, die Peters-Hütte und die Bismarck-Hütte, entlang der Strecke im Auftrag des Deutschen Kilimanjaro Bergvereins. Die Hütten werden seitdem für den Aufstieg verwendet, obwohl sie im Laufe der Jahre renoviert und umgebaut wurden.
Die Bismarck-Hütte
- Die Bismarck-Hütte wurde 1912 als das erste massive Gebäude auf dem heutigen Marangu-Trail als Camp unter der deutschen Kolonialherrschaft (Deutsch-Ostafrika 1885 bis 1918) auf dem Bismarck-Hügel geplant und gebaut.
- Benannt wurde die Hütte, entsprechend dem gleichnamigen Hügel als Standort, nach dem ersten deutschen Reichskanzler des Deutschen Reiches Otto Eduard Leoppold von Bismarck-Schönhausen (ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 Herzog zu Lauenburg; * 1. April 1815 in Schönhausen; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg) [3] .
Galerie Bismarck-Hütte
Der Peters-Hütte
- Die Peters-Hütte wurde 1912 als Camp aus Wellblechhütten auf dem heutigen Marangu-Trail auf 3.720 m Höhe unter deutscher Kolonialherrschaft (Deutsch-Ostafrika 1885 bis 1918) errichtet.
- Benannt wurde das Camp nach dem deutschen Kolonialist Carl Peters ( * 27. September 1856 in Neuhaus/Elbe, Königreich Hannover; † 10. September 1918 in Bad Harzburg, Herzogtum Braunschweig, Deutsches Reich). Der Kolonialist Carl Peters gilt als der Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika [4] .
- Nach der Unabhängigkeit von Tanzania im Jahr 1961 erfolgte die Umbenennung des Camps in Horombo Huts bzw. Horombo Hütten, da man dem Rassisten Peters offensichtlich und nachvollziehbar kein Denkmal am Kilimanjaro belassen wollte.
Gallerie Peters-Hütte
Die Johannes-Hütte
Einzelnachweise
- ↑ kilimanjaromountainclub.wordpress.com - Kilimanjaro Mountain Club - Abgerufen am: 18.04.2023
- ↑ www.deutsche-digitale-bibliothek.de - Koloniale Zeitschrift, 1912, Nr. 47, Der Kilimanjaro-Bergverein, Seite 730-731 - Abgerufen am: 18.04.2023
- ↑ de.wikipedia.org, Bismarck bei Wikipedia
- ↑ de.wikipedia.org, Carl Peters bei Wikipedia
Weblinks
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