Dr. E. Th. Förster
Name: | Dr. Emil Theodor Förster |
Geboren: | 21.06.1861 (vor 163 Jahren) |
Gestorben: | 08.08.1939 (78, vor 85 Jahren) |
War: | Deutscher Kolonialpolitiker, Siedler, Hotelier, Geschäftsmann, Gründer des Kilimanjaro-Bergvereins. |
Bezug: | Hat im März 1907 den Kilimanjaro bis zur Johannes-Scharte bestiegen. |
Am Kibo: | 1907 - 1919 |
Info: | Das legendäre Kibo-Hotel in Marangu, die Bismarck-Hütte, die Peters-Hütte sowie die Johannes-Hütte wurden durch ihn errichtet. |
Datum: | 4.11.2024 |
Update: | 28.04.2023 |
Info von: | Das Mount-Kilimanjro-Wiki |
4.11.2024 - Dr. E- Th. Förster (* 21.06.1861 in Zeulenroda , Deutschland; † 08.08.1939 in Berlin, Deutschland) war ein deutscher Kolonialpolitiker, Siedler, Hotelier, Geschäftsmann, Gründer des "Kilimanjaro-Bergvereins", der 1907 den Kilimanjaro bestiegen hat.[1]
Aus dem Leben von Dr. E. Th. Förster
Biographische Daten
- Dr. Förster war verheiratet mit Frau Else und hatte zwei Söhne,
- 21.06.1861 geboren in Zeulenroda, Deutschland,
- 1880 – 1884 - Studium der neueren Sprachen in Leipzig und Bonn,
- 1884 - Promotion an der Universität Bonn,
- 1884 - 1888 - kurzer Aufenthalt in Neapel, dann in London, u.a. als Vertreter einer Handschuhfabrik,
- 1890er - Fabrikant von Gasheiz‐ und Kochapparaten,
- 1902 – 1906 - Studium der Naturwissenschaften in Berlin (Mitglied des Alldeutschen Verbandes und des Deutschbundes),
- 1902 - Gründung der vom Alldeutschen Verband unterstützten „Neuen Südwest‐Afrikanischen Siedlungsgesellschaft“,
- 1904 - mit Friedrich Lange und Max Robert Gerstenhauer Gründung des „Deutschvölkischen Kolonialvereins“,
- 1905 - 1913 - Rittergutsbesitzer von Neu-Temmen in der Uckermark,
- 01.- 06. 1907 - auf Orientierungsreise im Kilimanjaro-Gebiet,
- 03. 1907 - Kilimanjaro-Besteigung bis zur Johannes-Scharte,
- 11. 1908 - Anreise der Familie mit der Gertrud Woermann ab Neapel über Mombasa,
- 12. 1908 - lässt sich am Kilimanjaro als Ansiedler nieder,
- 1911 - eröffnet das Kibo-Hotel in Marangu, sowie ein Kaufhaus, vermittelt Arbeiter für Plantagen,
- 1912 - Errichtung von drei Berghütten am Kilimanjaro,
- 08. 1913 - gründet den Kilimanjaro-Bergverein,
- 01. 1914 - Frau Else Förster wird 2. Vorsitzende des Deutschen Frauenvereins Moschi,
- 1914 - im Bezirksrat Moschi.
- 1918 - Das Kibo-Hotel wird nach dem Ersten Weltkrieg (Winter 1979; 55ff) als feindliches Eigentum durch die Briten beschlagnahmt.
- 1919 - Dr. Emil Theodor Förster wird aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages (Artikel 122) durch die britische Kolonialverwaltung des „Tanganyika Territory“ ausgewiesen und geht zurück nach Berlin,
- 1920 - Auswanderung nach Paraguay in die deutsche Kolonie Independencia,
- 1928 - Übersiedlung zu seinen Söhnen nach Argentinien,
- 08.08.1939 gestorben in Berlin, Deutschland,
- Zusammenstellung aus verschiedenen biographischen Quellen [2] [3] [4] [5]
Dr. E. Th. Förster und der Kilimanjaro
Die Kilimanjaro Besteigung
- Im März 1907 bestieg Dr. E. Th. Förster zusammen mit Dr. Robert Ahlbory (Assistenzarzt) [6] und Georg Rohrbeck (Forstassessor) [7] während seiner Orientierungsreise im Kilimanjaro-Gebiet den Kilimanjaro.
- Die Bergmanschaft erreichten als Gipfel des Aufstieges die Johannes-Scharte (bei 5.670m a.S.L.) auf dem östlichen Kraterrand. [8] [9] [10]
Die Gründung des Kilimanjaro-Bergvereins
- Am 27. August 1913 versammelte Dr. E. Th. Förster 16 Siedler im Hotel Rothbleß in Neu-Moschi, um einen Alpenverein, den "Kilimanjaro-Bergverein", zu gründen. Afrikanern wurde die Mitgliedschaft verweigert.
- Der Verein wandte sich an den Deutschen und Österreichischen Alpenverein, um eine offizielle Sektion des D.Oe.A.V. zu werden. Der lehnte jedoch die offizielle Aufnahme ab.
- Im folgenden ist die Nachrich der Gründung des Kilimanjaro-Bergvereins in der Kolonialen-Zeitschrift 1913 zu lesen.
Das Kibo-Hotel in Marangu
- Dr. E. Th. Förster sah die Chance von einem Bergtourismus am Kilimanjaro zu profitieren und errichtete 1911 ein Hotel in Marangu, das legendäre "Kibo-Hotel".
- Das Hotel organisierte seit Beginn an Kilimanjaro-Besteigungen für Touristen.
- Auf der heutigen Website des Hotels sowie daraus ableitend auf anderen Websites wird ein Errichtungsjahr 1886 angegeben, sowie das Dr. Meyer zu seiner Erstbesteigung des Kilimanjaros hier übernachtet haben soll. Das Beides ist falsch.
- Folgende Literaturfunde bestätigen nochmals das Errichtungsjahr des Hotels durch Dr. E. Th. Förster im Jahr 1911.
... However, Moore (1986;xiv) ventured to visit the primary court in Keni-Mriti-Mengwe, an thus appears to have been the first anthropologist to set foot in Rombo. In another indication of how relations overlap and intersect in this area. Moore (200b: 264) mentions staying at Kibo Hotel in Marangu during her fieldwork, wich was founded by Emil Förster, an from whom it was confiscated as enemy property after the First World War (winter 1979; 55ff). At Kibo Hotel, Moore (2005b; 266) moreover hung out with Thomas Marealle's uncel, one-time colonial Chief Petro Itosi Marealle, who shoed her his correspondence with Malinowski that resulted from the latter's vissit in 1934. ...
Das Kibo-Hotel in Marangu hat sowohl Tradition wie Ambiance. Das im Kolonialstil erbaute Haus stammt aus dem Jahre 1911. Es wurde errichtet, als Tanganijka deutsche Kolonie war.
- Heute ist das Hotel sehr in die Jahre gekommen - es müsste dringend renoviert werden. Die Sanitäranlagen, Zimmer und das Speisenangebot und deren Qualität liegen selbst in Afrika weit unter dem Schnitt. [13]
Standort des Kibo-Hotels 1.400 m a.S.L. |
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Die K.B.V.-Hütten am Kilimanjaro
- Dr. E. Th. Förster legte mit Hilfe afrikanischer Arbeiter legte einen neuen Weg zur Besteigung des Kilimanjaro an - heute die Marangu Route - und baute an dem Trail drei Berghütten: die Bismarck-Hütte, die Peters-Hütte und die Johannes-Hütte.
Die Lage der K.B.V. Bismarck-Hütte (Bismarck Hut) 2.675 m
- Die Bismarck-Hütte wurde 1912 als das erste massive Gebäude auf dem heutigen Marangu-Trail als Camp unter der deutschen Kolonialherrschaft (Deutsch-Ostafrika 1885 bis 1918) auf dem Bismarck-Hügel geplant und gebaut.
- Benannt wurde die Hütte, entsprechend dem gleichnamigen Hügel als Standort, nach dem ersten deutschen Reichskanzler des Deutschen Reiches Otto Eduard Leoppold von Bismarck-Schönhausen [14] .
Standort der K.B.V. Bismarck-Hütte 2.675 m a.S.L. |
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Die Lage der K.B.V. Peters-Hütte (Peters Hut) 3.725 m
- Die Peters-Hütte wurde 1912 durch Dr. E. Th. Förster als Camp aus Wellblechhütten auf dem heutigen Marangu-Trail auf 3.720 m Höhe errichtet.
- Benannt wurde das Camp nach dem deutschen Kolonialist Carl Peters, der als Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika gilt. [15] .
- Nach der Unabhängigkeit von Tanzania im Jahr 1961 erfolgte die Umbenennung des Camps in Horombo Huts bzw. Horombo Hütten, da man dem Rassisten Peters offensichtlich und nachvollziehbar kein Denkmal am Kilimanjaro belassen wollte.
Standort der K.B.V. Peters-Hütte 3.725 m a.S.L. |
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Die Lage der K.B.V. Johannes-Hütte (Johannes Hut) 2.900 m
- Estella Latham hat mit ihrem Mann Kigsley Latham im Jahr 1925 den Kilimanjaro über die "Johannes-Hut", die "Peters-Hut", die "Cave", den "Gillmans-Point" bis zur Spitze des "Stella-Point" erfolgreich bestiegen. Den Weg über die "Johannes-Hut" und über die Entscheidung nicht über die "Bismarck-Hut" beschreibt sie in ihrem Kilimanjaro-Tagebuch. [16] :
- Die Johannes-Hütte lag also auf dem direkten Pfad von Moshi zur Peters-Hütte, der heutigen Horombo-Hut, am oberen Rand des Regenwaldes. Diese Hütte findet heute sonst keine Erwähnung mehr und der Standort lässt sich auch nicht mehr in Google-Maps ausmachen. Mit der Höhenangabe von 12.000 Fuß für die Peters-Hütte und der beschriebenen Lage am oberen Rand des Regenwaldes muss die Johannes-Hütte auf ca. 2.800m - 3.000m Höhe an der heutigen Maua-Route, der direkten Versorgungsroute für die Horombo-Hütten, gelegen haben.
Weitere Informationen zu Dr. E. Th. Förster
- Dr. E. Th. Förster war der Schwiegervater von Dr. Bruno Gutman, war auch Mentor von Joseph Merinyo Maro, Sohn von General Merinyo Maro von Old Moshi, der auch Gründer und Präsident der "Kilimanjaro Native Planters Association" (K.N.P.A.) war, die er 1924 gründete und die er zu großer Stärke und großem Erfolg führte, was zur Ablösung von Joseph Merinyo führte in dem er 1930 aus politischen Gründen entfernt wurde.
- Die Auflösung der K.N.P.A. führte 1932 zur Gründung der KNCU. Nach der Unabhängigkeit Tanganjikas übergab die britische Regierung alles an die Regierung von Tanganjika. [3]
- 1905 wurde Neu-Temmen (Uckermark) von Dr. Emil Theodor Förster (1861–1939) für den Betrag von 200.000 Mark erworben. Verwandtschaftliche Beziehungen zum Vorbesitzer ließen sich bislang nicht belegen. Emil Förster war Kapitänleutnant a. D. und Privatgelehrter. 1908 ging er nach Moshi im damaligen Deutsch-Ostafrika (heute Tansania) und baute in Machame-Kalali, am Fuß des Kilimandscharo-Massivs eine Kaffeeplantage auf. In Moshi und Marangu in Sichtweite des Kilimandscharo baute er die ersten Hotels. [17]
- 1907 - 08 hielt sich der Chagga Joseph Merinyo (ca. 1880–1973), in späteren Zeiten ein Pionier des Kaffeeanbaus in Tansania und politischer Aktivist, in Neu-Temmen auf, um dort Buchführung und cooperative Landwirtschaft zu lernen. Niekammer gibt für 1914 für das Gut Neu-Temmen folgende Zahlen an. Die Gesamtgröße betrug nun 198 ha, davon 135 ha Acker, 25,5 ha Wiesen, 5,6 ha Weiden, 15 ha Wald und 17 ha Unland, Hofgelände und Wege. Auf dem Hof wurden 10 Pferde, 60 Stück Rindvieh, davon 21 Kühe und 52 Schweine gehalten. Der Grundsteuerreinertrag war mit 1753 Mark unverändert geblieben. Das Gut war an Friedrich Warnke verpachtet. 1913 verkaufte Dr. Emil Theodor Förster das Gut Neu-Temmen an den Leutnant der Reserve Karl Otto Püschel. [5]
Werke von Dr. E. Th. Förster
- Zur Geschichte der englischen Gaumenlaute. Diss. Bonn 1884
- Die Konzessionsunwesen in den deutschen Schutzgebieten. Vortrag. Groß‐Lichterfelde 1903
- Reinen Tisch in Südwestafrika. Lose Blätter zur Geschichte der Besiedlung. Berlin 1904
- Die Siedlung am Kilimandjaro und Meru. – (Koloniale Abhandlungen; 12), Berlin 1907
Einzelnachweise
- ↑ Link-Text - Link-Beschreibung - Abgerufen am: 4.11.2024
- ↑ www.doa-pdb.de - Dr. E. Th. Förster in der Deutsch-Ostafrika Personen-Datenbank - Abgerufen: 19.04.2023
- ↑ 3,0 3,1 https://wachagga.com - Vergessene Informationen zu Dr. Emil Theodor Förster - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ leibniz-ifl.de - Findbuch Emil Theodor Förster (1861 – 1939) - Abgerufen am: 20.04.2023
- ↑ 5,0 5,1 de.wikipedia.org - Neu-Temmen: Dr. Emil Theodor Förster als Eigentümer des Ritterguts - Abgerufen am: 20.04.2023
- ↑ www.doa-pdb.de - Dr. Robert Ahlbrory in der Deutsch-Ostafrika Personen-Datenbank - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ www.doa-pdb.de - Georg Rohrbeck in der Deutsch-Ostafrika Personen-Datenbank - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ Kilimandscharo - Das weiße Dach Afrikas, Harald Lange, Herder Freiburg - Basel -Wien, 1982, ISBN 3451196972 - Abgerufen: 19.04.2023
- ↑ archive.org - In Wildest Africa : The record of a hunting and exploration trip - als PDF-Datei über openlibrary.org - Abgerufen: 19.04.2023
- ↑ Das Mount-Kilimanjaro-Wiki - Liste der Erste Besteigungen des Kilimanjaro - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ books.google.de - Returning Life: Language, Life Force and History in Kilimanjaro von Knut Christian Myhre - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ www.e-periodica.ch - Ein Dienst der ETH-Bibliothek - Eine berühmte Gaststätte : das Kibo-Hotel in Marangu (Zeitschrift Wohnen 54 / 1979) - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ www.holidaycheck.de - 2016 - Bewertung des Kibo-Hotels Marangu - Abgerufen am: 19.04.2023
- ↑ de.wikipedia.org, Bismarck bei Wikipedia
- ↑ de.wikipedia.org, Carl Peters bei Wikipedia
- ↑ theafricansage.blogspot.de - The African Sage: Kilimanjaro 1925 climb by Kingsley and Stella Latham
- ↑ Klaus-Peter Kiesel: Kindheit und Bekehrung in Nord-Tanzania: Aufsätze von Afrikanern aus dem ehemaligen Deutsch-Ostafrika (Tanzania) vom Anfang des 20. Jahrhunderts, Band 2. 187 S., Universität Leipzig, Institut für Afrikanistik, Leipzig 2007, ISBN 3-935999-58-5, hier S. 36, Fußnote 47.
Weblinks
- https://wachagga.com - Vergessene Informationen zu Dr. Emil Theodor Förster
- https://leibniz-ifl.de - Findbuch Emil Theodor Förster (1861 – 1939)
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