Kilimandscharo-Spitze

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2017 - Das aktuelle Gipfelschild.

Informationen zur Mount-Kilimanjaro-Besteigung:
Titel: Kilimandscharo-Spitze
Datum: 11.11.2024
Update: 29.12.2023
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki

11.11.2024 - Die Kilimandscharo-Spitze (Kilimanjaro-Spitze) - nicht der Kilimandscharo Gipfel - ist ein mythischer Lava-Felsbrocken, der durch Dr. Hans Meyer bei der Kilimandscharo-Erstbesteigung vom höchsten Punkt - somit dem Gipfel - entnommen worden sein soll. Meyer brachte dieses Lavastück mit nach Deutschland. Um diesen Gesteinsbrocken, das ja nur symbolisch die Spitze des Kilimandscharo sein kann, baute sich ein Mythos auf, von dem hier berichtet werden soll.


2024.11.11 - The Kilimanjaro Spike (Kilimanjaro Spike) - not the Kilimanjaro peak - is a mythical lava boulder is this is said to have taken by Dr. Hans Meyer from the highest point - i.e. the summit - during the first ascent of Kilimanjaro. Meyer brought this piece of lava with him to Germany. A myth grew up around this piece of rock, which can only symbolically be the top of Kilimanjaro, which will be reported here.


27.12.2022 - Replik der Kilimandscharo-Spitze von 1889

Inhaltsverzeichnis

27.12.2022 - BILD.de - Leipziger wollen Spitze des Kilimandscharo kaufen und zurück nach Tansania bringen


Am 27.12.2022 berichtet das Online-Portal BILD.de
Am 6. Oktober 1889 war der berühmte Leipziger Forschungsreisende Hans Meyer (1858–1929, siehe Kasten) endlich am Ziel: Als erster Mensch stand er auf dem Gipfel des Kilimandscharo (5895 Meter). Er taufte die Stelle Kaiser-Wilhelm-Spitze – und nahm den obersten Stein vom Gipfel mit nach Deutschland. Jetzt wollen Leipziger die Spitze zurück nach Tansania bringen. Dieses Vorhaben umsetzen wollen das „Grassi“-Museum und die Künstlergruppe „PARA“. Aber das ist gar nicht so einfach, denn eine Hälfte des Gesteinsbrockens liegt heute in einem Auktionshaus in Wien, die andere ist verschwunden. „Grassi“-Direktorin Léontine Meijer-van Mensch (50): „Meyer hatte den Stein geteilt. Eine Hälfte schenkte er dem damaligen Kaiser Wilhelm II., die andere benutzte er als Briefbeschwerer.“ Das Geschenk an den Monarchen ist verschwunden, das andere Stück wurde an Kunsthändler verkauft. Preis: 35 000 Euro. Jetzt wollen die Künstler von „PARA“ die 133 Jahre alte Kolonial-Trophäe zurückbringen. Mitglied Bastian Sistig: „Wir haben bei dem Händler einen 3-D-Scan der halben Spitze gemacht. Danach eine nicht denkmalgeschützte Stele aus dem Grassi zertrümmert und die Brocken in die Form der Spitze gepresst.“ So wurden 20 000 Repliken hergestellt. Diese werden nun im Museum in einem Automaten für 20 Euro das Stück verkauft. 250 Exemplare sind schon weg. „Wir hoffen, dass die Aktion Ende kommenden Jahres abgeschlossen ist“, so die „Grassi“-Chefin. Die Behörden in Tansania haben bereits Interesse angemeldet, der von Meyer einst verschleppte (halbe) Stein soll im Museum nahe des Kilimandscharo ausgestellt werden. [1]

Die "Spitze" des Kilimandscharo

1889 - Die 1. "Spitze" des Kibo im Neuen Palais [2]
1889 - Schild "Spitze des Kilimandscharo" im Neuen Palais
1889 - Die 2. "Spitze" des Kibo in Privatbesitz [3]
1887 - Probe 43 der Meyer’schen Proben, Picro-Basalt und basaltische Trachyt-Lava vom Südabhang auf 3300 mNN [3]

Im Potsdamer Neuen Palais

  • Meyer entnahm eine Gesteinsprobe aus schwarzem Lavafels von der Mittelspitze des Kibo und brachte sie per Schiff nach Deutschland, um sie Kaiser Wilhelm II als Symbol für die Inbesitznahme des Massivs durch Deutschland zu überreichen. Eine weitere behielt er im Privatbesitz. Der Kaiser ließ den Felsbrocken 1890 mit anderen Steinen zu einem Dekorationsstück verarbeiten, zuvor soll er ihn als einfachen Briefbeschwerer aufbewahrt haben.
  • Es finden sich Quellen, die besagen, dass dieses Kunstwerk bis heute im Muschelsaal des Neuen Palais in Potsdam besichtigt werden kann. Allerdings scheint der Stein schon vor geraumer Zeit gestohlen und durch einen einfachen Lavabrocken ersetzt worden zu sein - ob das Original in der Zeit des Nationalsozialismus oder später in der DDR abhanden kam, ist nicht mehr nachzuvollziehen.
  • 1980 erfolgte eine Untersuchung, bei der der Lavastein aus Biotitschiefer enttarnt wurde. Dieser Schiefer kommt nirgends auf dem Kilimandscharo vor. An der heutigen Stelle klebt dafür ein Lavagestein von der ersten Expedition aus Meyers Sammlung. [4] [5]
  • 1985 wurde die unechte Spitze des Kilimandscharo als ein gewöhnliches Stück Schottergestein aus damaligen denkmalpflegerischen Überlegungen gegen ein Gestein ausgetauscht, das vom Kilimandscharo-Massiv stammte. [6]

Im privaten Besitz

  • Die zweite Hälfte des wahren Gipfelstückes vom Kilimandscharo befindet sich heute im Privatbesitz eines der Nachfahren Meyers.
  • Das Leibnitz – Institut für Länderkunde in Leipzig, wohin der wesentliche Teil von Hans Meyers wissenschaftlichem Nachlass nach 1990 zur Archivierung und Bearbeitung gekommen war, hatte im November 2008 eine großartige Ausstellung zu Ehren Hans Meyers veranstaltet mit dem Titel “Meyers Universum – Zum 150. Geburtstag des Leipziger Verlegers und Geographen Hans Meyer “. Der Katalog dazu ist eine Art Referenzwerk, Hans Meyers Bedeutung als Wissenschaftler und Person betreffend, wenn auch seine Tochter Else von Volkmann, schon eine Biographie über ihren Vater verfasst hatte, aber seine Bedeutung als Geograph nicht so exakt zu würdigen wusste, auch in Ermangelung der Möglichkeit, in das entsprechende Archiv der DDR Einblick zu bekommen.
  • Die zweite Hälfte des wahren Gipfelstückes vom Kilimandscharo, die aus Hans Meyers Privatbesitz, die der Enkel Werner Benn (Weinheim) von der seiner Mutter – der Tochter Hans Meyers – vererbt bekam, wurde auf dieser Ausstellung mit anderen Meyer Memorabilien gezeigt. Sie ist im Katalog des IfLs abgebildet (S. 221 des Kat., Nr. 275 ).
  • Dieses Stück ist die einzig verbliebene und letzte wirkliche Spitze des Kilimandscharo, nachdem ihr “Zwilling” im Potsdamer Schloss im wahrsten Wortsinn verschütt gegangen ist. [3]

Zurück nach Tansania

  • Nach dem Bericht von Bild.de vom 27.12.2022 zu schließen, wurde die zweite Hälfte des wahren Gipfelstücks aus dem Besitz von Werner Benn an ein Wiener Kunst-Auktionshaus veräußert, vom dem das Grassi-Museum nun dieses Gesteinsstück für 35.000,00 EUR erwerben und nach Tansania geben will.
  • Die Spitze des Kilimandscharo, der Briefbeschwerer von Dr. Hans Meyer, hat offensichtlich eine enorme Wertsteigerung erfahren.
  • Vergleicht man die Form des Gipfelstücks von Dr. Hans Meyers Briefbeschwerer als Original mit der des vom Grassi-Museum angebotenen Gipfelstücks als Replik - die ja eigentlich identisch sein müssten - so muss man feststellen, dass sie der Form nach - trotz 3-D-Scan - eben nicht identisch sind!

Gipfelstein der Zugspitze als Geisel für die Spitze des Kilimandscharo

  • In Leipzig liegt der Gipfelstein der Zugspitze im Tresor – als Geisel für die Spitze des Kilimandscharo. Eine Kunst-Aktion auf den Spuren kolonialistischer Vergangenheit.
  • Der bayerische Ministerpräsident soll dieser Tage eine sinistre Twitter-Nachricht erhalten haben. „Wir haben die Zugspitze. Keine Polizei!“ Die Spitze von Deutschlands höchstem Berg liege in einem Tresor in Leipzig. Das zumindest sagt Bastian Sistig, Mitglied der Künstlergruppe „Para“, die derzeit eine Kunstaktion im Leipziger Grassi-Museum abhält.
  • Es geht um die Zugspitze und den Kiliman­dscharo, um Kolonialismus, Raubgut und Restitution. Der Stein des Anstoßes ist ein Gipfelstein des Kiliman­dscharos. Und wer nun für 20 Euro ein Duplikat dieses Gipfelsteins bestellt, kann erstens die Zugspitze retten und zweitens mithelfen, eine koloniale Untat zu bereinigen. [8]

Die zum Briefbeschwerer "degradierte" Kilimandscharo-Spitze soll zurück nach Afrika

  • Das Onlineportal www.sueddeutsche.de berichtet über Preiswahnsinn der vermeintlichen Kilimandscharo-Spitze wie folgt.
  • Dieser Briefbeschwerer ist nun von einem Nachfahren Meyers in den Handel gegeben worden. Ein Antiquitätenhändler aus dem Umland von Wien hat ihn gekauft.
  • Das deutsche Künstlerkollektiv Para wiederum hat nach eigenen Angaben den Antiquitätenhändler davon überzeugen können, das Stück nicht für die von ihm erwarteten 250 000 Euro zu veräußern, denn augenscheinlich gibt es selbst für solche Dinge einen Markt. Sondern lediglich zum Einkaufspreis, und der betrage 40 000 Euro. [9]

Welches Interesse hat Tansania an der vermeintlichen Kilimandscharo-Spitze

  • Ziel von Para ist es nun, dieses Geld aufzubringen und den Stein nach Afrika zurückzutransferieren.
  • Zuvor hatten die Deutschen die tansanischen Behörden von der Sache in Kenntnis gesetzt.
  • Während die Regierung von Tansania bisher wenig Interesse daran gezeigt und jedenfalls kein offizielles Rückgabeersuchen gestellt hat, haben sich nach Angaben von Para aber lokale Stellen in der Kilimandscharo-Region bereits für die Rückführung des Steins ausgesprochen.
  • Um das Ziel zu erreichen, sei man bereit, die Zugspitzen-Spitze für exakt diesen Preis zurückzugeben, am Ende sogar auf dem Gipfel wieder anzubringen. [9]

Quellen

  1. Bild.de - Leipziger wollen Spitze des Kilimandscharo kaufen - Abgerufen am 13.12.2023
  2. commons.wikimedia.org - Darstellung des Kilimandscharo aus dem Jahr 1890, ausgestellt im Muschelsaal des Neuen Palais in Potsdam, Karsten Knut Knuth
  3. 3,0 3,1 3,2 www.bgr.bund.de - Das Kilimandscharo-Massiv - Gesteinsproben von der Erstbesteigung - Abgerufen am: 29.12.2023
  4. de.wikipedia.org - Der Kilimandscharo - Erstbesteigung
  5. de.wikipedia.org - Diskusion: Bild von der Spitze des Kilimandscharos
  6. www.spsg.de - DIE „SPITZE DES KILIMANJARO“ IM NEUEN PALAIS VON POTSDAM - Abgerufen am: 21.12.2023
  7. 7,0 7,1 7,2 www.spsg.de - Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
  8. www.faz.net - Gipfelstein der Zugspitze als Geisel für die Spitze des Kilimandscharo - Abgerufen am: 19.12.2023
  9. 9,0 9,1 www.sueddeutsche.de - Postkoloniale Guerilla-Kunstaktion: Zugespitzt - Abgerufen am: 21.12.2023

Weblinks

Artikel "Kilimandscharo-Spitze" bearbeitet von :

  • gestartet von : Detlev 08:51, 19. Dez. 2023 (CET)
  • zuletzt bearbeitet von : Detlev, 29.12.2023

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