Eisburg

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Africa-map.png
Der Kilimanjaro : Lages der Eisburg in Google-Maps
Name des Punktes: Eisburg / Ice Castle / Ice Cathedral
Namensgeber: Charakteristische Form
Latitude: -3.070753
Longitude: 37.359695
Altitude / Höhe: 5.750 m (Ø-Sohle)
Anzeigen in:
Infos: Letzte Fragmente sind im Jahr
1970 abgeschmolzen.
Datum: 25.11.2024
Update: 26.07.2016
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki

25.11.2024 - Die Eisburg, in englischen Karten auch Ice Castel bzw. Ice Cathedral benannt, war als Plateaugletscher ein Einzelgletscher in der Kibo Kaldera, der einst mit gewaltigen, bis zu 40m hohen Eiswänden in der Senke zwischen dem Eruptionskrater (Reusch Krater) und der Kraterwand zum Kibo Gipfel (Uhuru Peak) lag. Die letzten Fragmente der Eisburg sind Anfang der 1970er Jahre abgeschmolzen.


25.11.2024 - The Ice Castle or Ice Cathedral was once as a plateau glacier a single glacier in the Kibo caldera with huge, up to 40 m high ice walls, in the valley between the eruption crater (Reusch Crater) and the crater wall to the Kibo peak (Uhuru Peak). The last fragments of the Ice Castle are melted at the beginning of the 1970s.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

1938 - Die Eisburg in der Kibo-Kaldera (vorne links)
  • Die steil und vor allem hoch aufragenden Flanken ( bis zu 40m ) des Gletschers sowie die terrassenförmigen Abstufungen haben die Entdecker offensichtlich an eine mittelalterliche Burg erinnern lassen und so den Namen Eisburg geprägt.
  • So schreibt Dr. Hans Meyer in "Hochtouren im tropischen Afrika" :


Dr. Hans Meyer 1928:

Die stufenförmig von den Rändern zum Kraterboden hinabsteigenden Eisgalerien sowie die auf dem Kraterboden liegenden, zu seltsamen Steilformen angeschmolzenen Eisfelder, wahre Eisburgen, sind in ihrem Farben- und Formenwechsel von wunderbarer Schönheit . [1]


  • Und Fritz Klute in "Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo 1912" :


Dr. Fritz Klute 1920:

An der Nordseite des Kraters ist die Außenseite nur wenig vergletschert, auf der Innenseite, der Windschattenseite, ist die Eisbedeckung dagegen beträchtlich. Das Eis erstreckt sich auf den Eruptionskegel. Dieser ist gegen Norden frei, gewährt aber auf seiner Südseite so viel Schutz vor Abschmelzung und Gelegenheit zur Anwehung, daß die Eisburg, ein 40m hoher Eisklotz, dort entstehen konnte. [2]


  • In der Karte "Kilimandscharo-Gebirge M: 1:50.000" von Dr. Fritz Kluthe und Eduard Oehler aus dem Jahr 1912 ist die Eisburg noch als dominanter Einzelgletscher verzeichnet. [3]
  • In den nachfolgenden englisch sprachigen Karten wurde der Gletscher in der Übersetzung dann als Ice Castle bezeichnet.

Die Lage des Gletschers

1890 - Dr. Hans Meyer, Krater-Karte mit dem Eisfeld des Furtwängler-Gletschers und der Eisburg
  • Die Eisburg lag mit der ersten Sichtung durch Dr. Hans Meyer als Einzelgletscher auf dem Plateau der Kibo-Kaldera zwischen dem Reusch-Krater (Eruptionskrater) und der zum Kibo-Gipfel aufgehenden Kraterwand auf einer durchschnittlichen Höhe von ca. 5.750 m.
  • Die Kibo-Kaldera war vor ihrer ersten Sichtung sicher durch einen kompletten Eispanzer bedeckt. Durch Sublimation vor der dunklen Kraterwand haben sich in der südlichen Hälfte der Kaldera die ersten Einzelgletscher mit steilen Flanken gebildert.
  • Die Eisburg lag so unmittelbar neben dem heute noch existierenden Furtwängler Gletscher in der Kaldera.
  • Anfang der 1970er Jahre verschwanden dann auch die letzten Reste der Eisburg, so dass an dieser Stelle heute der kahle Kraterboden zu sehen ist.
  • Die Lage und die Größenverhältnisse zum Zeitpunkt der Kilimanjaro-Erstbesteigung durch Meyer und Purtscheller mit der Blickrichtung vom Gillmans Point, so wie auf den folgenden Bildern zu sehen, ist in der nebenstehenden Google-Map eingetragen.

Panoramabild Kibo-Krater mit Eisburg

  • Ein Panoramabild des Kibo-Kraters, neu gefertigt aus Einzelbilder von Dr. Carl Uhlig aus dem Jahr 1904.
  • Von links nach rechts sind auf dem Panoramabild zu sehen : Ratzel-Gletscher (außen liegend), Bismarck-Türme, Ratzel-Gletscher (innen liegend), Kraterwand mit Kaiser-Wilheln-Spitze, Eisburg, Eruptionskegel, Nordeiswand der Johannes-Scharte.
1904 - Dr. Carl Uhlig : Der Kibo-Krater mit der Eisburg von der Johannes-Scharte aus
1904 - Dr. Carl Uhlig : Der Kibo-Krater mit der Eisburg von der Johannes-Scharte aus


Das Ende des Gletschers Eisburg

1929 - Die Eisburg noch als gewaltiger Block zwischen Kaiser-Wilhelm-Spitze und Eruptionskrater.
  • Anhand der vorliegenden Bilder muss man einschätzen, dass die letzten Eisblöcke der Eisburg zu Beginn der 1970er Jahre komplett abgeschmolzen sind, der Gletscher ab diesem Zeitpunkt also nicht mehr existent ist.
  • Analog ergeht es auch dem Furtwängler Gletscher der als Plateaugletscher bis 2024 auch abgeschmolzen sein wird.


Der Verfall der Eisburg in Bildern

  • Von der Eisburg sind aufgrund des frühzeitigen Verschwindens nur wenige Bilder verfügbar.
  • Die folgenden Bilder sind Ausschnitte von Fotos, die zum besseren Vergleich auf gleiche Größe und annähernd gleichen Blickwinkel beschnitten und bearbeitet wurden.
  • Der Standpunkt der Aufnahmen ist jeweils der Gillmans Point auf dem Kraterrand bei einer Höhe von 5.681m. Man hat also von diesem Standpunkt aus zur Eisburg, deren Sohle bei ca. 5.750m lag, aufgeschaut.

Die Eisburg im Jahr 1898

Die Eisburg : 1898
  • Zur Meyer-Platz Kilimanjaro-Expedition im Jahr 1898 zeichnet Ernst Platz am Kraterrand sitzend die Landschaft im Kibo-Krater.
  • Zu sehen ist die dunkle Kraterwand mit der höchsten Erhebung des Kibos, der Kaiser Wilhelm Spitze. Weiterhin die Eisburg als gigantischeer Eisblock in der Kibo-Kaldera.
Die Eisburg : 1898
  • Dr. Hans Meyer und Ernst Platz im Kibo-Krater.
Die Eisburg : 1898
  • Die Eisburg in einem Aquarell des Malers Ernst Platz in einer absolut realistischen Darstellung. [4]
  • Der Gletscher ersteckt sich hier noch flach am Eruptionskrater beginnend in Richtung Kraterwand zum Kibo-Gipfel mit immer höher werdenden Flanken.
  • Die hohen Gletscherflanken der Eisburg beschrieb Fritz Klute 1912 noch mit einer Höhe von 40 m.
  • Dieses Aquarell basiert auf sehr präzisen Zeichnungen als Vorstudien und hat absoluten Dokumentations- und Seltenheitswert.
  • Die Kraterwand zur Kaiser-Wilhelm-Spitze ist in dieser Sicht noch fast von der Eisburg verdeckt.
  • Die "Mulde" im Vordergrund (siehe auch Karte von Klute von 1912) ist noch komplett mit Schnee und Eisblöcken des östlichen Eisfeldes gefüllt.

Die Eisburg im Jahr 1904

Die Eisburg : 1904
  • Leider ist auf diesem Bild von Carl Uhlig in "Vom Kilimandscharo zum Meru, Berlin 1904" nur ein Teil der Eisburg zu sehen.
  • Die markanten Formen und Umrisse des Gletschers im Vergleich zum Aquarell von Ernst Platz lassen sich trotz des bereit zu verzeichnenden Sublimationsverlustes wiedererkennen und zeigen so noch einmal die Präzision der Arbeit von Ernst Platz.
Die Eisburg : 1904
  • Bild aus der Veröffentlichung: Carl Uhlig, Die Ostafrikanische Expedition der Otto-Winter-Stiftung : Mitteilungen über eine Forschungsreise, Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1908 [5]

Quellen

  1. Hochtouren im tropischen Afrika, Hans Meyer, Leipzig / F.A.Brockhaus / 1928, Seite 72
  2. Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo, Dr. Fritz Klute, Berlin / Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.-G./ 1920, Seite 120
  3. 3,0 3,1 Dr. Fritz Klute - Ergebnisse der Forschungen am Kilimandscharo - 1912 als PDF, Kindle, Full Text zum Download bei Archive.org
  4. 4,0 4,1 www.historisches-alpenarchiv.de - Suchergebnisliste zu Kilimandscharo + Platz
  5. digizeitschriften.de - Carl Uhlig, Die Ostafrikanische Expedition der Otto-Winter-Stiftung : Mitteilungen über eine Forschungsreise, Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 1908

Artikel bearbeitet von :

  • --Detlev 16:28, 23. Jan. 2014 (CET)

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