Edward Theodore Compton
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* Die Sehnsucht nach Bildern fremder Länder in den 1880er Jahren ließ sich wegen der technischen Schwierigkeiten der Photographie insbesondere in tropischen Regionen nicht mit mit authentischen Bildern befriedigen, was paradoxerweise dazu führte, dass sich einige Künstler auf Illustrationen nach Zeichnungen, Skizzen oder Photographien spezialisierten, die Reisende von ihren Expeditionen mitbrachten - so etwa [[Wilhelm Kuhnert]], Rudolf Hellgrewe oder Edward Theodore Compton. | * Die Sehnsucht nach Bildern fremder Länder in den 1880er Jahren ließ sich wegen der technischen Schwierigkeiten der Photographie insbesondere in tropischen Regionen nicht mit mit authentischen Bildern befriedigen, was paradoxerweise dazu führte, dass sich einige Künstler auf Illustrationen nach Zeichnungen, Skizzen oder Photographien spezialisierten, die Reisende von ihren Expeditionen mitbrachten - so etwa [[Wilhelm Kuhnert]], Rudolf Hellgrewe oder Edward Theodore Compton. | ||
* Comptons Gebirgsbilder erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass Photographien kaum mit ihnen konkurrieren konnten. | * Comptons Gebirgsbilder erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass Photographien kaum mit ihnen konkurrieren konnten. | ||
− | * So erschienen 1890 bei Duncker und Humblot mit zahlreichen Heliogravuretafeln von Riffarth sowie Zinkätzungen und Autotypien im Text ausgestattet, "Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet" von [[Dr. Hans Meyer]] mit Illustrationen von Compton "nach Photographien des Verfassers. | + | * So erschienen 1890 bei Duncker und Humblot mit zahlreichen Heliogravuretafeln von Riffarth sowie Zinkätzungen und Autotypien im Text ausgestattet, "Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet" von [[Dr. Hans Meyer]] mit Illustrationen von Compton "nach Photographien des Verfassers". |
* Es war die Zeit der aufwändige gestalteten "Prachtwerke", in denen Lichtdrock und Heliogravure über die "billige" Autotypie dominierten. <ref>[https://books.google.de/books?id=zQui_ddD2EMC&pg=PA230&lpg=PA230&dq=Edward+Theodore+Compton+Kilimandscharo&source=bl&ots=sQxaViG_9o&sig=tTUjx8PuAUsDOoxtDUv8YsHJGhU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiAvciY8MXZAhVErRQKHcnyBGQQ6AEIYzAK#v=onepage&q=Edward%20Theodore%20Compton%20Kilimandscharo&f=false books.google.de] - Konstruieren, kommunizieren, präsentieren: Bilder von Wissenschaft und Technik, herausgegeben von Alexander Gall, Wallstein-Verlag, 2007, ISBN 978-3835301801</ref> | * Es war die Zeit der aufwändige gestalteten "Prachtwerke", in denen Lichtdrock und Heliogravure über die "billige" Autotypie dominierten. <ref>[https://books.google.de/books?id=zQui_ddD2EMC&pg=PA230&lpg=PA230&dq=Edward+Theodore+Compton+Kilimandscharo&source=bl&ots=sQxaViG_9o&sig=tTUjx8PuAUsDOoxtDUv8YsHJGhU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiAvciY8MXZAhVErRQKHcnyBGQQ6AEIYzAK#v=onepage&q=Edward%20Theodore%20Compton%20Kilimandscharo&f=false books.google.de] - Konstruieren, kommunizieren, präsentieren: Bilder von Wissenschaft und Technik, herausgegeben von Alexander Gall, Wallstein-Verlag, 2007, ISBN 978-3835301801</ref> | ||
Version vom 27. Februar 2018, 12:21 Uhr
Name: | Edward Theodore Compton |
Geboren: | 29.07.1849 (vor 157 Jahren) |
Gestorben: | 22.03.1921, (71, vor 103 Jahren) |
War: | Bergmaler und Alpinist |
Bezug: | Kilimanjaro-Bilder von Edward Theodore Compton sind in Dr. Hans Meyers Werk über die Kilimanjaro-Erstbesteigung "Ostafrikanische Gletscherfahrten" veröffentlicht. |
Am Kibo: | nein |
Info: | Seine große Liebe galt der realistischen Darstellung der großen Gipfel und Gletscher der Alpen in Form von Aquarellen, Grisaillen und Ölbildern. |
Datum: | 12.11.2024 |
Update: | 27.02.2018 |
Info von: | Das Mount-Kilimanjro-Wiki |
12.11.2024 - Edward Theodore Compton (* 29. Juli 1849 in London; † 22. März 1921 in Feldafing) war ein englischer Bergmaler und Alpinist, der in Deutschland lebte.[1] Compton illustrierte Meyers Buch "Ostafrikanische Gletscherfahrten" über die Kilimanjaro-Erstbesteigung nach Fotos von Meyer. [2]
Aus dem Leben von Edward Theodore Compton
- 1849 - Geboren am 29. Juli 1849 in Stoke Newingtonin (heute Vorort von London)
- 1865 - Als 16-jähriger erlebte er die dramatische Erstbesteigung des Matterhorns durch seinen Landsmann E. Whymper.
- 1867 - Übersiedlung mit den Eltern nach Deutschland, Darmstadt
- 1868 - Erste Reise in die Alpen, sah Eiger, Mönch und Jungfrau und beschloss Bergmaler zu werden
- 1890 - Zog nach München und studierte dort an der Münchener Akademie, ohne akademischen Abschluss
- 1872 - Heiratete eine Münchner Architekten-Tochter (Gusti von Romako) und ließ sich am Starnberger See in Feldafing nieder
- 1885 - 1912 - wesentlichster Illustrator des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins
- Seine große Liebe galt der realistischen Darstellung der großen Gipfel und Gletscher der Alpen in Form von Aquarellen, Grisaillen und Ölbildern.
- Er hatte fünf Kinder, von denen sein Sohn Harrison und seine Tochter Dora sein malerisches Talent erbten.
- 1921 - Compton starb am 22.März 1921 in Feldafing an einem Krebsleiden. [1] [3]
Bedeutung von Edward Theodore Compton
- Obwohl Comptons ganze Liebe den Alpen galt, bereiste er auch andere europäische Länder wie Korsika, Norwegen, Italien, Spanien und sein Heimatland England und verarbeitete Motive aus diesen Ländern zu Bildern hoher Qualität. Dennoch gilt Compton als einer der größten, wenn nicht als größter Alpenmaler überhaupt. Oftmals wird er auch als Bergsteigermaler bezeichnet, d.h. als Maler, dessen Bilder mit den Augen eines Bergsteigers gemalt wurden. Infolgedessen sind die Bilder Comptons, die primär auf eine möglichst naturgetreue Wiedergabe des Geschauten abzielen, nicht mit denen anderer berühmter Bergmaler, wie z.B. eines Calame, Hodler oder Segantini vergleichbar, bei denen überwiegend die künstlerische Fantasie die Qualität des Bildes bestimmt.
- Kein anderer Bergmaler hat die Alpen so umfassend dargestellt und ein so umfangreiches, einzigartiges Werk hinterlassen wie Edward Theodore Compton. [1] [3]
Edward Theodore Compton und der Kilimanjaro
- Edward Theodore Compton war selbst nie am Kilimanjaro.
- Auf den Reisen von Dr. Hans Meyer, die er übrigens alle selbst finanzierte, fotografierte er selbst und stattete seine Bücher über diese Reisen mit den dann teuer gedruckten Bildern aus.
- In den "Ostafrikanischen Gletscherfahrten" hatte er dann zum ersten Mal einen Künstler beauftragt, nämlich E. T. Compton, der damals zu den bekanntesten Bergsteiger-Malern gehörte, nach seinen Fotos Bilder zu komponieren, die als Heliographien in das Buch Eingang fanden.
- Compton bekam dann von Dr. Hans Meyer später viele Illustrationsaufträge für Bücher, die der Verlag von Dr. Hans Meyer herausbrachte, z.B. die “Länderkunde”-Reihe von W. Sievers und F. Hahn.
- Zur 4. Kilimandjaro – Expedition, 1898, nahm Dr. Hans Meyer dann gleich den Maler mit, dieses Mal Ernst Platz, mit dem er den Kibo bestieg und den Krater und seine Gletscher tagelang erforschte. [4]
1880er Jahre - Illustration statt Photographie
- Die Sehnsucht nach Bildern fremder Länder in den 1880er Jahren ließ sich wegen der technischen Schwierigkeiten der Photographie insbesondere in tropischen Regionen nicht mit mit authentischen Bildern befriedigen, was paradoxerweise dazu führte, dass sich einige Künstler auf Illustrationen nach Zeichnungen, Skizzen oder Photographien spezialisierten, die Reisende von ihren Expeditionen mitbrachten - so etwa Wilhelm Kuhnert, Rudolf Hellgrewe oder Edward Theodore Compton.
- Comptons Gebirgsbilder erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass Photographien kaum mit ihnen konkurrieren konnten.
- So erschienen 1890 bei Duncker und Humblot mit zahlreichen Heliogravuretafeln von Riffarth sowie Zinkätzungen und Autotypien im Text ausgestattet, "Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet" von Dr. Hans Meyer mit Illustrationen von Compton "nach Photographien des Verfassers".
- Es war die Zeit der aufwändige gestalteten "Prachtwerke", in denen Lichtdrock und Heliogravure über die "billige" Autotypie dominierten. [5]
Kilimanjaro Bilder von Edward Theodore Compton
- Scans der Heliographien nach Bildern von Edward Theodore Compton aus "Ostafrikanische Gletscherfahrten" von Dr. Hans Meyer [6].
- Die Heliographie oder Heliografie ist ein um das Jahr 1820 entwickeltes Verfahren, das als erstes in der Geschichte der Fotografie dauerhafte Bilder erzeugen konnte. [7]
Original-Kilimanjaro-Bilder von Edward Theodore Compton
- Scans von Original-Kilimanjaro-Bilder aus dem Besitz von Werner Benn (Weinheim). [4]
- Die Bildtitel entsprechen denen der Abbildungen in Meyers "Ostafrikanischen Gletscherfahrten", die als Heliographien aus diesen Original-Kilimanjaro-Bildern hergestellt wurden.
- Anmerkung zu *** : Da die nördliche Wissmannspitze am Mawenzi nur verdeckt und ohne Kamm auf dem Bild zu sehen ist, muss der Aufnahmeort zu diesem Bild südlicher als der Gipfel des Mawenzi ( Hans Meyer Spitze 5.149 m ) gelegen haben ( siehe dazu auch Vergleichsfotografien von heute ). Damit ist die Sicht auf den Mawenzi in diesem Bild nicht von NW (nord-west) sondern von SW (süd-west).
"Der Mawensi" von Edward Theodore Compton im Vergleich
- Hier eine Gegenüberstellung von Bildern des Mawenzi, die von dem annähernd gleichen Standort aufgenommen wurden wie die des Mawenzi-Foto von Dr. Hans Meyer, das uns hier als unmittelbares Vergleichsfoto zunächst noch nicht vorliegt.
- Bei dem Mawenzi-Bild von E. T. Compton fällt die vertikale Überhöhung gerade auch gegenüber dem Bild von E. Heyn auf, das auch auf der Grundlage des Fotos von Dr. Hans Meyer als Stich gefertigt wurde.
- Die Überhöhung des Mawenzi im Bild von E. T. Compton scheint der von Meyer eingeräumten künstlerischen Freiheit (s.o. : ... nach seinen Fotos Bilder zu komponieren ...) und damit einer größeren Dramaturgie geschuldet zu sein.
- Auf der Foto-Vorlage von Meyer waren mit Sicherheit auch nicht der spärlich bekleidete Eingeborene und die Antilopenherde zu sehen, denn in 4.400m Höhe am Kilimanjaro herrschen Tagestemperaturen von -4°C bis 5°C [8] , zumal an den Hängen des Mawenzi-Kegels große Schneefelder zu sehen sind, und es wächst dort auf dem Kibo-Sattel nichts mehr, wovon eine Antilopenherde weiden könnte. Also sind auch diese Bildzutaten der künstlerischen Freiheit von Edward Theodore Compton geschuldet und sollen sicher die Größenverhältnissen dem nicht geschulten Auge verständlich machen.
"Der Kilimandscharo" von Edward Theodore Compton im Vergleich
- Hier eine Gegenüberstellung von Bildern des Kilimandscharo von Edward Theodore Compton und Wilhelm Kuhnert.
- Die beiden Kilimanjaro-Bilder von Kuhnert entstanden zeitlich nach dem Kilimanjaro-Bild von Compton und Kuhnerts Bilder zeigen deutliche Parallelen in der Bildgestaltung mit Comptons Bild. Die beiden Elefanten, die so mit Sicherheit an den Südhängen des Kibo auch Meyer nicht fotografiert hat, sind dann auch wieder aus der künstlerischen Freiheit von Compton entstanden.
"Die Kaiser Wilhelm Spitze" von Edward Theodore Compton im Vergleich
- Hier für eine Gegenüberstellung bearbeitete Bilder des Kibo-Kraters von Edward Theodore Compton und Rice.
- Das erste Bild ist ein bearbeitetes (gestrecktes) Gipfelpanorama - nach Edward Theodore Compton "Der grosse Kraterzirkus des Kibo" aus Dr. Hans Meyers "Ostafrikanische Gletscherfahrten" aus dem Jahr 1890.
- Das zweite Bild ist ein bearbeitet Gipfelpanorama aus Einzelfotos von Rice - Mountain Club of East Africa - aus dem Jahr 1929.
- In Comptons und Rices Bildern vom Kibo-Krater sind gut vergleichbar u.a. die folgenden markanten Punkte von der Kaiser-Wilhelm-Spitze aus v.l.n.r. zu erkennen : die Purtscheller Spitze mit der Kraterwand, die West-Bresche, das Nördliche Eisfeld, der Furtwängler Gletscher, der Reusch Krater, die Eisburg, das Östliche Eisfeld - später der Stufengletscher und jeweils im Vordergrund die Bruchkante der Kraterwand, die in die Kaldera führt.
- Die markanteste Änderung zwischen den Bildern, die in einem Zeitabstand von 40 Jahren entstanden, ist bereits hier die Verkleinerung des Furtwängler Gletschers.
- Weitere vergleichbare Panoramabilder vom Kibo-Krater sind im Artikel zum Furtwängler Gletscher zu finden.
Edward Theodore Compton auf Bildern
- Aus der Gallerie Wimmer - München [9]
Verschiedenes
Die Signatur von Edward Theodore Compton
- Die Signatur von Edward Theodore Compton (Ausschnitt aus "Der Kilimandscharo aus SO"), wie sie auch auf den vielen Bildern in Dr. Hans Meyers Veröffentlichungen zu sehen ist.
Alpenbilder von Edward Theodore Compton
- Aus der Gallerie Wimmer - München [10]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 www.galerie-wimmer.de - Edward Theodore Compton
- ↑ Mount-Kilimanjaro-Wiki - Dr. Hans Meyer "Ostafrikanische Gletscherfahrten"
- ↑ 3,0 3,1 de.wikipedia.org - Edward Theodore Compton bei Wikipedia
- ↑ 4,0 4,1 18.02.2018 - Wolfgang Benn - Informationen zu Dr. Hans Meyer und Edward Theodore Compton
- ↑ books.google.de - Konstruieren, kommunizieren, präsentieren: Bilder von Wissenschaft und Technik, herausgegeben von Alexander Gall, Wallstein-Verlag, 2007, ISBN 978-3835301801
- ↑ Dr. Hans Meyer : Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet, Leipzig, Verlag Duncker u. Humblot, 1890, Gr.8°, Mit farb. Frontisp., 3 (1 gefalt., 2 dplblgr.) farb. Ktn., 20 Taf. in Lichtdruck u. Heliogravure u. 19 Abb. XIV S., 1 Bl., 376 S. (Verlag: F.A. Brockhaus, 1989, ISBN 3325002072 )
- ↑ de.wikipedia.org - Heliografie in Wikipedia
- ↑ Das Kilimanjaro-Gipfelbuch - Wetterdaten und Temperaturaufzeichnungen am Kilimanjaro
- ↑ www.galerie-wimmer.de - Edward Theodore Compton - Portraits
- ↑ www.galerie-wimmer.de - Edward Theodore Compton - Alpenbilder
Literatur
- "E.T. Compton", Jürgen und Sibylle Brandes, Bergverlag Rother, 2007, ISBN 978-3-7633-7049-8
- "Compton : Edward Theodore & Edward Harrison - Maler und Alpinisten", Siegfried Wichmann (Autor), Gebundene Ausgabe, 1999, ISBN 3-7630-2371-2
- "E. T. Compton. Maler und Bergsteiger zwischen Fels und Firn", Ernst. Bernt (Herausgeber), Edward Theodore Compton (Autor), Gebundene Ausgabe, Rosenheimer Verlag, 1992, ISBN 3-475-52357-4
Weblinks
- www.galerie-wimmer.de
- Paintings by E. T. Compton
- Edward Theodoree Compton Malcesine/Gardasee, 1913 - Auktionen
- www.edward-theodore-compton.de
Artikel bearbeitet von :
- --Detlev 18:31, 18. Feb. 2018 (CET)
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