Irrtümer zum Kilimanjaro
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* Ein Route am Kilimanjaro bezeichnet einen Trail vom Ausgangspunkt an einem Gate bis zum Gipfel. Der Begriff "Barafu-Route" ist daher nicht etabliert. | * Ein Route am Kilimanjaro bezeichnet einen Trail vom Ausgangspunkt an einem Gate bis zum Gipfel. Der Begriff "Barafu-Route" ist daher nicht etabliert. | ||
− | * Die Rongai-Route ist neben der Kikeleva-Route eine eigenständige Route. Das 'oder' an dieser Stelle suggeriert eine andere Bezeichnung für die selbe Route. Beide Routen haben nur Anfangs- und Zielpunkt gemeinsam. Die Rongai-Route führt auf direktem Weg zum Gipfel. Die Kikeleva-Route führt mit Akklimatisations-Etappen zum Mawenzi-Tarn-Camp und wieder zurück über den Kibo-Saddle in Richtung Gipfel. | + | * Die Rongai-Route ist neben der Kikeleva-Route eine eigenständige Route. Das 'oder' an dieser Stelle suggeriert eine andere Bezeichnung für die selbe Route. Beide Routen haben nur Anfangs- und Zielpunkt gemeinsam. Die Rongai-Route führt auf direktem Weg zum Gipfel. Die Kikeleva-Route führt mit Akklimatisations-Etappen zum Mawenzi-Tarn-Camp und wieder zurück über den [[Kibo-Saddle]] in Richtung Gipfel. |
* Die "Thomas-Glacier-Route" ist keine öffentliche Route zur Besteigung des Kibos, da es keinen Trail gibt und der Aufstieg zum Gipfel bisher nur einmalig über das nördliche Eisfeld erfolgte. Vergleichsweise sind in der Vergangenheit schon Lörtscher und Goodall über andere Gletscher aufgestiegen, ohne den verwendeten Trail nach ihren eigenen Vornamen als Route zu bezeichnen, wie es Thomas Lämmle publiziert. Der Begriff "Thomas-Glacier-Route" ist nicht etabliert. | * Die "Thomas-Glacier-Route" ist keine öffentliche Route zur Besteigung des Kibos, da es keinen Trail gibt und der Aufstieg zum Gipfel bisher nur einmalig über das nördliche Eisfeld erfolgte. Vergleichsweise sind in der Vergangenheit schon Lörtscher und Goodall über andere Gletscher aufgestiegen, ohne den verwendeten Trail nach ihren eigenen Vornamen als Route zu bezeichnen, wie es Thomas Lämmle publiziert. Der Begriff "Thomas-Glacier-Route" ist nicht etabliert. | ||
Version vom 21. April 2015, 20:01 Uhr
- Bei den Recherchen zu den Artikeln für das Mount-Kilimanjaro-Wiki bin ich bereits auf diverse Ungereimtheiten zu Namensgebungen von Punkten bzw. Lokalitäten am Kilimanjaro gestoßen. Die Ursachen liegen zum größten Teil im Übergang von Ostafrika als deutsche in eine englische Kolonie. Mit den ersten Erkundungen am Kilimanjaro sind die meisten markanten Punkte am Kilimanjaro mit deutschen Namen belegt worden. Aus Unkenntnis der Namensgebung wurden deutsche Namen dann falsch ins Englische übertragen. Aber auch Fehler bei der Rückübersetzung ins deutsche habe ich gefunden. Diese Fehler wurden dann ständig in neuen Publikationen übernommen und setzten sich so in vielen Schriftstücken fest.
- Diese Irrtümer möchte ich hier auflisten und meinen Kommentar zur Richtigstellung abgeben.
Inhaltsverzeichnis |
Die Erstbesteigung des Kilimanjaro
Muini Amani vs. Yohani Lauwo
- Siehe dazu die Artikel Muini Amani und Yohani Kinyala Lauwo.
Der Rückgang der Gletscher am Kilimanjaro
Sublimation vs. Mensch gemachter Klimawandel
- Siehe dazu den Artikel Sublimation.
Der Gillmans Point
Der Gillmans Point vs. Gilmans Point
- Auf dem Schild am östlichen Kraterrand, an dem Punkt wo der Trail der Marangu-Route auf den Rand des Kibokraters stößt, steht als Bezeichnung für die Lokalität "YOU ARE NOW AT GILMAN'S POINT - 5681M AMSL.". Da an dieser Stelle der Kibo als bestiegen gilt, lassen sich die Kilimanjaro-Besteiger gerne und oft vor diesem Schild ablichten und so hat die Schreibweise des Punktes mit nur einem "L" in viele Online- und auch Print-Publikationen gefunden.
- Da die Bezeichung der Lokalität nachweislich nach dem Schweizer Ingenieur Clement Gillman erfolgte, der an dieser Stelle die erste Siedepunkt-Höhenbestimmung des Kilimanjaros vorgenommen hatte, ist die Schreibweise auf dem Schild und alle davon angeleiteten Varianten definitiv falsch.
Der Platzkegel
Der Platzkegel vs. Cone Place
- Der markante, 3.852m hohe Einzelgipfel im Zentrum der Shira Kaldera, bestehend aus basaltischen Bruchstücken und Lavaüberzügen, wurde nach dem Maler Ernst Platz als "Platzkegel" benannt. [1] Im Jahr 1898 war Platz Mitglied der Erstbesteigungsexpedition des Kilimandscharo unter dem Geographen und Verleger Dr. Hans Meyer und brachte zahlreiche Bilder und Skizzen von dieser Reise zurück nach München.
- Der Name Platzkegel ging zunächst verloren, nachdem die ehemals deutsche Kolonie an die Engländer ging, und diese in Unkenntnis über den Ursprung der Namensgebung das Wort Platz mit "Place" übersetzten. So ist die Bezeichnung "Platzkegel" in heute vorliegenden Kartenmaterialien nicht zu finden. [2]
- Der Gipfel wird in vielen Publikationen ( selbst in deutschen : siehe Kunkler [3] ) vielmehr als "Cone Place" bezeichnet. In aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird die Bezeichnung "Platzkegel" jedoch wieder verwendet. [1]
- Mit diesem Wissen sollte gerade in deutschen Publikationen der Shira-Gipfel wieder richtg als Platzkegel bezeichnet werden.
Die Wissmannspitze
Die Wissmannspitze vs. Weissmann Peak
- Der nördlichste Einzelgipfel im Mawenzi-Massiv, mit einer Höhe von 4.805 m, wurde nach dem Reichskommissar und Gouverneur für Deutsch-Ostafrika Herrmann von Wissmann (1853-1905) als Wissmanspitze benannt.
- In der Mawenzi-Karte von Andrew Wielochowski [4] aus dem Jahr 1989 ist der Mawenzi-Gipfel als Wissmann Peak bezeichnet.
- Offensichtlich in Anlehnung an die englische Aussprache des Namens Wissmann erscheint in englisch sprachigen Kartenmaterialien aus der Mitte der 1950er Jahren die Bezeichnung Weissmann Peak. Davon dann übernommen finden wir nun auch in aktuellen, deutschsprachigen Karten ( siehe Kunkler [3] ) diese Bezeichnung.
- Die richtige Gipfelbezeichnung ist definitiv Wissmannspitze oder Wissmann Peak.
Der von Pfeil Gletscher
Der von Pfeil Gletscher vs. Arrow Glacier
- Der von Pfeil Gletscher im Western Breach wurde nach dem deutschen Kolonialisten und Afrikaforscher Joachim Graf von Pfeil (* 30. Dezember 1857; † 12. März 1924) benannt [5].
- Der Name Pfeil-Gletscher ging verloren, nachdem die ehemals deutsche Kolonie an die Engländer ging, und diese in Unkenntnis über den Ursprung der Namensgebung den Eigennamen "Pfeil" mit "Arrow" übersetzten. So ist die Bezeichnung "von Pfeil Gletscher" in heute vorliegenden Kartenmaterialien nicht zu finden.
- Mit dem Wissen über den Ursprung des Namens sollte gerade in deutschen Publikationen der Wester Breach Gletscher wieder richtg als "von Pfeil Gletscher" und das nahe liegende Camp "von Pfeil Gletscher Camp" bezeichnet werden.
Der Ash Pit
Der Ash Pit vs. Aschegrube
- Der Wissenschaftler J.H. Ash erkundete im Jahr 1943 den inneren Kibo-Krater, der später nach ihm bennannt wurde. Der Ash Pit ist der innerste, im Reusch Krater liegende, ca. 200m tiefe Vulkanschlot.[6]
- In der deutschen Übersetzung des Namens für diesen Schlot liegt es nahe, dass Ash -> mit Asche und Pitt -> mit Grube übersetzt wird und daraus dann die Aschegrube wird, wie man sie als Bezeichnung z.B. im Rotter [7] zu finden ist.
Fehlinformationen bei Google
Wo platziert Google-Maps den Kilimanjaro-Gipfel in der Terrain-Ansicht
- 07.02.2012 - Auch bei Google werden ständig die Karten aktualisiert und fortgeschrieben. Doch was ich jetzt in der Terrain-Ansicht vom Mount Kilimanjaro gesehen habe, das hat mir fast die Sprache verschlagen. "Kibo Peak - Kilimanjaro" und der Uhuru Peak sind in der Google-Maps-Terrain-Ansicht mitten im Reusch-Krater zu finden. Wahrscheinlich geht die Vorstellungskraft in Amerika nicht so weit, dass der höchste Punkt eines Berges ( und hier eben des Mt.Kilimanjaros ) nicht zwangsweise in der vermeintlich geografischen Mitte des Berges liegen muss. Den Trail der dieser genannten Logik von Google auf den Gipfel des Kibos folgt, landet ebenfalls schnurgerade im Ash-Pit.
- 12.03.2012 - Und das Drama bei Google geht weiter ! In der Terrain-Ansicht für den Kilimanjaro hat sich Google einen neuen Fauxpas geleistet ! Mitten in die Breach Wall wurde der Mawenzi Peak platziert.
- 27.06.2012 - Google hat die Terrain-Ansicht für den Kilimanjaro endlich etwas aufgeräumt. Der Mawenzi-Peak ist nun wieder aus der Breach Wall verschwunden. Doch der vermeindliche Trail mitten in den Ash Pit zum Uhuru Peak an dieser Stelle ist immer noch so vorhanden ... Die Terrain-Ansicht vom 27.06.2012
Fehlinformationen bei Wikipedia
Wie lange hieß der Gipfel Kaiser-Wilhel-Spitze
- Der Kilimanjaro-Artikel im deutschen Wikipedia hat in den letzten Jahren diverse und auch erhebliche Änderungen und Aktualisierungen erfahren. Der aktuelle Artikel mit Stand vom 17.04.2012 enthält jedoch diverse Fehler, die gleich mit dem ersten Satz beginnen.
gelesen bei Wikipedia, 17.04.2012 [8]
- Aufmerksame Leser des Kilimanjaro-Wiki sowie auch Interessierte der Geschichte zum Kilimanjaro haben die falsche zeitliche Einordnung natürlich sofort erkannt.
- Die Namensgebung "Kaiser-Wilhelm-Spitze " erfolgte durch "Dr. Hans Meyer bei der Erstbesteigung im Jahr 1889.
- Richtig ist, dass der Kilimanjaro von 1902 bis 1918 zu Deutsch-Ostafrika und somit als Kolonie zum deutschen Kaiserreich gehörte.
- Nach Ende des für Deutschland verlorenen 1.Weltkrieges, ab 1918 bis 1961 stand das Gebiet unter britischer Kolonialverwaltung.
- Über diesen gesamten Zeitraum hieß der Gipfel des Kilimanjaros auch "Kaiser-Wilhelm-Spitze " bzw. im Englischen "Kaiser-Wilhelm-Spitz".
- Mit der Unabhängigkeit Tanzanias und der Besteigung des Kibos durch Lt. Gwebe Nyirenda im Jahr 1961 erfolgte die Umbenennung des Kilimanjaro-Gipfels von "Kaiser-Wilhelm-Spitze " in "Uhuru Peak " ( Kisuaheli / Englisch = Freiheits Spitze )
- Richtig ist also : Der Gipfel des Kilimanjaros (Kolonial-Deutsch = Kilimandscharo) hieß von 1889 bis 1961 "Kaiser-Wilhelm-Spitze ".
Die Lage der Gletscher am Kilimanjaro
- Auch die Zuordnung der einzelnen Gletscher zu den den Eisfeldern am Kilimanjaro ist bei Wikipedia nicht korrekt.
gelesen bei Wikipedia, 17.04.2012 [8]
- Allein bei der Betrachtung des Kilimanjaros in Google-Maps bemerkt man, dass der Rebmann Gletscher mit dem Decken- und Kersten-Gletscher verbunden ist und diese Gletscher zusammen das Südliche Eisfeld bilden.
- Ein eigentliches Östliches Eisfeld gibt es nicht mehr, der Osthang des Kibos ist komplett eisfrei. Den einstigen Ratzel Gletscher hätte man eventuell zu einem östlichen Eisfeld zählen können. Doch mit dem Zusammenhang mit dem Rebmann Gletscher gehörte er m.E. so auch zum Südlichen Eisfeld. Gut zu sehen auf dem Foto von Mary Meader aus dem Jahr 1938.
- Als Östliches Eisfeld wird auch die Gletscher am nord-östlichen Kraterrand bezeichnet, aus dem der Stufengletscher entstanden ist. Der Stufengletscher ist zwischenzeitlich auch bis auf einige alleinstehende Gletscher-Fragmente zusammen geschmolzen.
Die Routen am Kilimanjaro
- Auch die Aufzählung der Routen zur Besteigung des Kilimanjaros bei Wikipedia ist fehlerhaft.
gelesen bei Wikipedia, 17.04.2012 [8]
- Barafu-Route - steile Teilroute von der bzw. über die Barafu Hut (4.600m) auf den Kibo
- Lemosho-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250m)
- Machame-Route - Ausgangspunkt Machame (1.800m)
- Mweka-Route - Ausgangspunkt Mweka (1.700m)
- Rongai- oder Kikelewa-Route - Ausgangspunkt Nalemoru (2.020m)
- Shira-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250m)
- Umbwe-Route - Ausgangspunkt Umbwe (1.700m)
- Western-Breach-Route - steile Teilroute vom bzw. vorbei am Lava Tower (4.600m) auf den Kibo
- Thomas-Glacier-Route - Route führt über den Gletscher des Nördlichen Eisfelds - Erstbegehung 28./29. Oktober 2009[9]
- Ein Route am Kilimanjaro bezeichnet einen Trail vom Ausgangspunkt an einem Gate bis zum Gipfel. Der Begriff "Barafu-Route" ist daher nicht etabliert.
- Die Rongai-Route ist neben der Kikeleva-Route eine eigenständige Route. Das 'oder' an dieser Stelle suggeriert eine andere Bezeichnung für die selbe Route. Beide Routen haben nur Anfangs- und Zielpunkt gemeinsam. Die Rongai-Route führt auf direktem Weg zum Gipfel. Die Kikeleva-Route führt mit Akklimatisations-Etappen zum Mawenzi-Tarn-Camp und wieder zurück über den Kibo-Saddle in Richtung Gipfel.
- Die "Thomas-Glacier-Route" ist keine öffentliche Route zur Besteigung des Kibos, da es keinen Trail gibt und der Aufstieg zum Gipfel bisher nur einmalig über das nördliche Eisfeld erfolgte. Vergleichsweise sind in der Vergangenheit schon Lörtscher und Goodall über andere Gletscher aufgestiegen, ohne den verwendeten Trail nach ihren eigenen Vornamen als Route zu bezeichnen, wie es Thomas Lämmle publiziert. Der Begriff "Thomas-Glacier-Route" ist nicht etabliert.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Journal of Volcanology and Geothermal Research, New K-Ar age determinations of Kilimanjaro volcano
- ↑ www.ernst-platz.de, Website über die Arbeit und das Wirken von Ernst Platz
- ↑ 3,0 3,1 Tom Kunkler : Kilimanjaro - Tanzania - Safari - Sansibar. Trekking & Abenteuer am höchsten Berg Afrikas [Taschenbuch]
- ↑ Andrew Wielochowski : Kilimanjaro Map and Guide [Taschenbuch]
- ↑ de.wikipedia.org, Joachim Graf von Pfeil bei Wikipedia
- ↑ www.buchhandel.de, Ein nicht benanntes Buch.
- ↑ Peter Rotter : Tanzania Kilimanjaro Safari und Zanzibar ; Trekking-Reiseführer für Bergsteiger und Individualreisende
- ↑ 8,0 8,1 8,2 de.wikipedia.org, Der Kilimanjaro bei Wikipedia
- ↑ Thomas Glacier Route – a new route on Kilimanjaro, abgerufen am 20. April 2010 (englisch)
Artikel bearbeitet von :
- --Detlev 22:52, 15. Mär. 2012 (CET)
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