Johannes Rebmann

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Johannes Rebmann 1820-1876
Name: Johannes Rebmann
Geboren: 16.01.1820 (vor 204 Jahren)
Gestorben: 04.10.1876 (56, vor 148 Jahren)
War: Missionar und Geograph
Bezug: Kilimanjaro-Entdeckung für die westliche Welt im Jahr 1848.
Am Kibo: 11.05.1848, 1846 - 1875
Info: Ein Gletscher am Südhang des Kibos, im Südliches Eisfeld zwischen Decken-Gletscher und ehemals Ratzel-Gletscher gelegen, ist nach dem deutschen Missionar durch Dr.H. Meyer als Rebmann-Gletscher benannt worden.
Datum: 3.12.2024
Update: 17.11.2020
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki
1848 - Rebmann Karte mit Kilimandscharo
1856 - Rebmann / Erhardt "The Slug Map"

3.12.2024 - Johannes Rebmann (* 16. Januar 1820 in Gerlingen; † 4. Oktober 1876 in Korntal) war ein deutscher Missionar, Sprachforscher und Afrikareisender. Er gilt als Entdecker des Kilimanjaros für die westliche Welt.


2024.12.3 - Johannes Rebmann (* January 16, 1820 in Gerlingen, † October 4, 1876 in Korntal) was a German missionary, linguist and Africa traveler. He is considered the discoverer of Kilimanjaro for the western world.


Inhaltsverzeichnis

Rebmann und der Kilimanjaro

  • Am 11. Mai 1848 sah als erster Europäer, der aus Gerlingen stammende deutsche Missionar, Geograph und Sprachforscher Johannes Rebmann, den Kilimandscharo und berichtete von dem überwältigenden Anblick des Schneeberges nach Europa. Erst nach Rebmanns Berichten trat der Berg in das Bewusstsein einer breiteren, westlichen Öffentlichkeit.
  • Rebmann ließ sich von den schaurigen Geschichten der Einheimischen nicht abschrecken und machte sich 1848 auf den Weg ins Landesinnere, nur mit einem Regenschirm bewaffnet.
  • Nach zweiwöchigem Fußmarsch erblickte er den „weißen Berg“ am Äquator. Dem Missionar war sofort klar, dass es sich nur um Schnee handeln könnte.
  • Allerdings versuchte er vergeblich, seinen afrikanischen Begleitern das Phänomen Schnee zu erklären.
  • Sie glaubten, es könnte sich um Silber handeln. So kam der Kilimandscharo zum klangvollen Namen „Silberberg in der Savanne“.
  • Missionar Rebmann hat die Entdeckung des höchsten afrikanischen Berges nicht als sein Verdienst angesehen, sondern als „etwas Zufälliges“. [1]
  • Rebmann wirkte von 1846 - 1875 ohne Unterbrechung in Ostafrika, wo auch seine Frau Emma Tyler sowie 1854 sein einziger Sohn Samuel - im Alter von fünf Tagen - starb. [2]
  • In der Zeit von 1848 - 1849 weilte Rebmann dreimal am Fuß des Kilimandscharo.
  • Während die englischen Geographen seinem Bericht von dem Schneeberg aufgrund der Nähe zum Äquator jahrzehntelang keinen Glauben schenkten, erhielt er von der Geographischen Gesellschaft in Paris eine Ehrenmedaille.
  • Erblindet 1875 nach Europa zurückgekehrt, lebte er bei seinem Gefährten Krapf in Kornthal.
  • Er lieferte eine Karte von Ostafrika (mit Erhardt, in »Petermanns Mitteilungen«, 1856) und ein »Dictionary of the Kiniassa language« (Basel 1877).
  • In der Karte "The Slug Map" von Erhardt und Rebmann sind der "Kilimandjaro" und "Ol Donyo Lengai" als schneebedeckte Berge beschrieben. "Mount Meru" ist ebenfalls auf der Karte zu sehen. Die Region ist "Arusa" benannt. "Engaruka" ist auch markiert. Westlich von "Ol Donyo Lengai" ist ein Berg zu sehen, der "Bikiro" genannt wird.

Entdeckung von Kilimanjaro und Mt. Kenia

Rebmann war 1848 der erste Europäer, der den Kilimandscharo sah. Im folgenden Jahr sah er den Mount Kenya zusammen mit seinem Kollegen Krapf. Am 16. Oktober 1847 machten sich die beiden Männer auf den Weg ins Innere Kenias. Mit ihnen waren acht Stammesangehörige und ein lokaler Karawanenführer namens Bwana Kheri unterwegs. Diese Expedition wurde mit dem Ziel konzipiert, einige der ersten Missionsposten in der Region zu errichten. Die Reise war erfolgreich und die Gruppe der Stammesangehörigen und Missionare kehrte am 27. Oktober 1847 nach Mombasa zurück.

Irgendwann während ihrer Reise oder ihres Aufenthalts in der Region erfuhren Rebmann und Krapf von einem großen Berg namens "Kilimansharo", der die Wolken erreichte und "mit Silber bedeckt" war. Die beiden Männer hatten, wie die meisten Europäer zu dieser Zeit, den Eindruck, dass Schnee und Eis nicht so nahe am Äquator existieren könnten, und erkannten nicht, wie wichtig es ist, dass der "Berg mit Silber bedeckt" ist.

Die beiden Missionare, die ebenso Entdecker wie Missionare geworden waren, interessierten sich jedoch sehr für den Kilimandscharo und Krapf bat den Gouverneur von Mombasa um Erlaubnis für eine Expedition in das Land der Jagga, eines Volkes, das heute als Chaga bekannt ist und an den unmittelbaren Hängen des Kilimandscharo lebten. Krapf sagte dem Gouverneur, dass diese Reise arbeitsbezogen sein würde. Trotzdem begleitete Krapf Rebmann nicht auf seiner Reise, so dass nur Bwana Kheri und Rebmann am 27. April 1848 zum Kilimandscharo aufbrachen.

Innerhalb von zwei Wochen waren Rebmann und sein Führer in Sichtweite des Berges. Er notierte in seinem Tagebuch das seltsame Weiß auf dem Gipfel des Kilimandscharo und befragte seinen Führer für was er es hielt. Laut Rebmanns Protokoll "wusste der Führer nicht, was es war, sondern vermutete, dass es Kälte war". Zu diesem Zeitpunkt erkannte Rebmann, dass der Kilimandscharo tatsächlich mit Schnee bedeckt war. 1849 wurden diese Beobachtungen veröffentlicht, aber die Ergebnisse wurden von den meisten Wissenschaftlern zu dieser Zeit nicht wirklich akzeptiert und sogar als Ergebnis von durch Malaria ausgelösten Halluzinationen angesehen.

Der Mt. Kenia wurde von Krapf im folgenden Jahr, am 3. Dezember 1849, entdeckt. Die Entdeckung dieses Berges stieß auch in Europa auf Unglauben, aber die Wirkung dieser Entdeckungen reichte aus, um weitere Untersuchungen in anderen Gebieten Afrikas auszulösen.


Das Rebmann Tagebuch

  • Johannes Rebmann hat seine Erlebnisse und Eindrücke in zahlreichen Briefen festgehalten.Vom 14. Februar 1848 bis zum 16. Februar 1849 hat er ein ausführliches Tagebuch geführt. In diesem Tagebuch hat er unter anderem vieles über das Leben der Menschen in Afrika geschrieben und seine ersten beiden Reisen nach Dschagga geschildert.
  • Ab Seite 48 im Original berichtet Johannes Rebmann erstmals über den schneebedeckten Kilimandscharo. [3]

Aus dem Tagebuch des Missionars Johannes Rebmann vom 11. Mai 1848

Mit Tagesanbruch brachen wir auf. Als wir etwa eine halbe Stunde gegangen waren, sahen wir zu unsrer Rechten 2 Menschen, die bei unsrem Anblick flohen. Bana Cheri wollte die Flinte losschießen, die Teitas aber, die vermutheten, daß die Flüchtlinge ihre Landsleute waren, wehrten es ihm und giengen ihnen nach, ohne sie jedoch einholen zu können. Gegen N.O. sahen wir einen Berg, etwa 2 Tagreisen entfernt, der Ongotia heißt und schon zum Ukamba-Land gehören soll. Wieder eine halbe Stunde weiter und wir traten in eine Wüste ein, die wieder mehr mit Gras bewachsen war und wo es darum auch wieder beschwerlicher zu gehen war, zumal da wir auch nicht den geringsten gebahnten Fußpfad hatten. Der gewöhnliche gebahnte Weg geht nämlich über Daffeta , wohin aber mein Führer nicht gehen wollte, weil er mit dem König jenes Landes in Feindschaft stand.

Wir sahen diesen Morgen die Berge von Dschagga immer deutlicher, bis ich gegen 1O Uhr den Gipfel von einem derselben mit einer auffallend weißen Wolke bedeckt zu seyn glaubte. Mein Führer bestätigte mich zuerst in dieser Meinung, ob darum, weil er die Wahrheit vor mir verbergen wollte oder weil wirklich gerade eine Wolke den Berg umschwebte, konnte ich nicht entscheiden. Als wir einige Schritte weiter gegangen waren, fiel mir das Weiße noch mehr auf und ich fragte abermals meinen Führer, ob jenes dort wirklich eine Wolke sei. Während er mir antwortete, jenes dort sei eine Wolke, was aber das Weiße sei, wisse er nicht - er vermuthete, es sei Kälte - wurde es mir ebenso klar als gewiß, daß das nichts anderes sei als Schnee, wofür diese Leute keinen Namen haben, weil er nie fällt innerhalb ihres Bereichs. Alle die sonderbaren Geschichten von einem unzugänglichen, von bösen Geistern bewohnten Gold- und Silberberg im Innern, die ich mit Dr. Krapf seit meiner Ankunft an der Küste oftmals gehört hatte, waren mir nun auf einmal klar geworden. Natürlich, daß die ungewohnte Kälte die halbnackten Besucher des Schneeberges bald zur Rückkehr nöthigten, oder wenn sie auf Befehl des despotischen Dschagga-Königs genöthigt waren, weiter zu gehen solang ihr Körper nicht gänzlich erstarrt war, sie wirklich tödtete, was dann alles in der Unwissenheit der Eingeborenen den bösen Geistern zugeschrieben wurde. Ich suchte die Sache meinen Leuten zu erklären, aber sie schienen mir nicht recht glauben zu wollen.

Als wir ausruhten, las ich den 111. Psalm in der Englischen Bibel, an den ich gerade der Ordnung nach kam. Er machte einen doppelten Eindruck auf mich im Angesicht des herrlichen Schneeberges so nahe beim Aequator, besonders der 6t. Vers, der besonders herrlich und klar ausdrückte, was ich nur leise ahnte und fühlte.

Gegen N.W. sahen wir wieder einen anderen großen Berg von Ukamba-Land, der Kikumbulu hieß.

Am Mittag sahen einige meiner Leute wieder einige Nashörner. Mein kurzes Gesicht veranlaßte dabei ein großes Geschrei, weil, um sie zu sehen, ich weiter vorwärts gieng, während meine Leute mich stille stehen hießen. Da ich sagte, ich wolle die Thiere zuerst sehen, schrien sie noch mehr, ich solle doch zurückgehen. Sie schienen sehr für mich besorgt zu seyn, daß mir nichts Uebels wiederfahre. Sie gehen immer sogleich auf Bäume zu, wenn sie jene Thiere sehen, vor denen sie sich mehr als vor irgend etwas anderem fürchten. Bald nachher ließen sich auch mehrere Elephanten mit ihren Jungen ganz in unserer Nähe sehen. Mein Führer schoß die Flinte los, um sie fliehen zu machen. Sie hatten sich aber schon vorher - obwohl mit langsamem Schritte - aufgemacht, um uns ehrerbietigst aus dem Wege zu gehen. Die Wüste, die hier wieder sehr den Charakter einer bloßen Steppe hat, senkt sich seit einer Stunde sehr allmählich gegen Dschagga im W. hin. Ringsum wieder große Berge, im W. der mit einigem Schnee bedeckte Kilimandscharo, im S.W. Ugono, im Norden Kikumbulu, im Osten Teita mit seiner höchsten Spitze (6-7OOO' hoch) Veruga.


Rebmann und der Kilema in Gleason's Pictorial Magazine vom 02. September 1854 - Seite 128

1854 - The Snowy Mountain Of Eastern Africa
  • Gleasons Pictorial Drawing-Room Companion war eine illustrierte Zeitschrift im 19. Jahrhundert, die von 1851 bis 1859 in Boston, Massachusetts, veröffentlicht wurde. Die Zeitschrift wurde 1851 von Frederick Gleason gegründet. Der Name der Zeitschrift wurde 1855 in Ballous Pictorial Drawing-Room Companion geändert, nachdem der leitende Redakteur Maturin Murray Ballou die Anteile von Gleason aufgekauft hatte. Das Magazin übernahm 1853 die Illustrated News of New York. Die Veröffentlichung wurde 1859 eingestellt. [4]
  • In der Ausgabe vom 02.09.1854 berichtete das Magazin von Rebmanns Entdeckung des "Kilema" mit einer eindrucksvollen Illustration des Kibo und des Mawenzi.

The Snowy Mountain of Eastern Africa

Annexed we give a view of a locality of which there has been some question, the existence of a mountain in Africa, almost directly under the eqator, whose height is enveloped in snow. The facts respecting it are given by Rev. Mr. Rebmann, to the Church Missionary Intelligencer. He says, that having attained Kilema, the furthest point to which he had advanced on a previous journey, he and his party proceeded in the direction of Madjame. For six or eight miles the parth lay in a northwest direction, over a country gradually rising during zhe distance of ten miles, which intervened from the base of the Jagga mountain-mass to Kilema. They then reached the northern limit of inhabited land, about eighteen miles distant from the foot of the Jagga mountain. Here the severity of the cold was as great as in Europe in november; nor was this a matter of surprise, for so near was he to the mountain that even by the light of the moon he could easily distinguish it. On the next day they proceeded several miles in the same direction until they entered a mountainous forest, when the path became due west. This portion of the route consisted of an uninterrupted series of ascents and descents. having completed about twelve miles, they entered Uru, a province of Jagga, which they found to be intersected by valleys from fifteen hundred to two thousand feet in depth, through which ran perennial streams, supplied from the abundanr snow stores which covered the head of the mountain. In a day and a half the party crossed, between kilema and Jagga, about twelve rivers, with pretty large volumes of water, on an average five inches deep and five yards broad. As it was the middle of the dry season, they must have been dried up had not their sources been from the petual snow. As they approached Madjame, they arrived at the fine river Weriweri, crossing which they were some four miles from the foot of the mountain, which is described by him as having two summizs, rising to the limit of snow out of the common mountainmass. the eastern is lower, and terminates in several peaks, which in the rainy season are covered far down with snow, but in the dry season it sometimes melts entirely away, while at other times a few spots will remain. The western summit is proper perpetual snow-mountain, which, rising considerably above its neighbor, affords also much more room for snow, it being formed like an immense dome. It is ten or twelve miles distant from the eastern summit, the intervening space presenting a saddle, which, so far as Mr. Rebmann could ascertain, was never covered with snow.

Punkte am Kilimanjaro - benannt nach Johannes Rebmann

Der Rebmann-Gletscher im Südlichen Eisfeld

Der Rebmann-Gletscher am Kibo-Gipfel

  • Der Rebmann Gletscher am Südhang des Kibos, im Südlichen Eisfeld zwischen Decken- und ehemals Ratzel Gletscher gelegen, ist nach dem deutschen Missionar benannt worden.
  • Die Namensgebung des Rebmann Gletschers geht wie für alle großen Gletscher am Kilimanjaro auf Dr. Hans Meyer mit seinem Buch Der Kilimandjaro zurück. [5]
  • Auf der Kilimandscharo-Krater-Karte von Dr. Fritz Kluthe aus dem Jahr 1920 ist der Rebmann Gletscher ebenfalls verzeichnet.
  • Der Rebmann Gletscher hat sich im Laufe des Jahr 2014 vom ursprünglich Teil des gewaltigen, zusammenhängenden südlichen Eisfeldes gelöst. Er ist somit ein Einzelgletscher geworden.

Johannes Rebmann Gedenkstein in Machame / Kalali

  • Bereits 1933 errichteten Missionare der Leipziger Mission einen Gedenkstein für Johannes Rebmann in Madschame / Kalali, am Fuße des Kilimanjaros.
  • Anlässlich der Einweihung der Rebmann-Gedächtnis-Bibliothek in Kalali im Jahr 1993 wurde der sich in der Nähe befindliche Gedenkstein renoviert.
  • Während die Missionare der Leipziger Mission auf dem Gedenkstein vom "Entdecker" des Kilimandscharo schreiben, steht auf der Rückseite in Suaheli schlichter und korrekter vom ersten Weißen, der ins Gebiet des Kilimanjaro kam. [6]
  • Johannes Rebmann weilte in den Jahren 1848/49 dreimal in Kalali.

Weitere Bilder

Quellen

  1. www.br.de, 125 Jahre Erstbesteigung Kilimandscharo
  2. pubs.usgs.gov, Glaciers of the Middle East and Africa-GLACIERS OF AFRICA By JAMES A.T. YOUNG and STEFAN HASTENRATH
  3. www.johannes-rebmann-stiftung.de, Rebmann, Johannes Tagebuch des Missionars vom 14.Februar 1848 - 16.Februar 1849
  4. en.wikipedia.org - Gleason's Pictorial Drawing-Room Companion 13.11.2020
  5. retro.seals.ch, Frühe Karten des Kilimandscharo : ein Beitrag zur Expeditionskartographie
  6. Johannes-Rebmann-Stiftung.de, Spuren von Johannes Rebmann

Weblinks

Literatur

  • Johannes Rebmann - A Servant of God in Africa before the Rise of Western Colonialism, Steven Paas, März 2013, ISBN 9783862690299, Größe: 14,0 x 21,0 cm, Verlag: Verlag für Kultur und Wissenschaft
  • Johannes Rebmann: Ein Diener Gottes vor dem Aufkommen des westlichen Kolonialismus, Steven Paas, 386 Seiten, Bonn: Verlag für Kultur und Wissenschaft (VKW), ISBN 978-3-86269-163-0.

Artikel bearbeitet von :

  • --Detlev 22:31, 14. Mär. 2012 (CET)
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