Reusch Krater

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Der Kilimanjaro : Lages des Reusch Kraters in OS-Maps
Name des Punktes: Reusch Krater
Namensgeber: Richard Reusch
Latitude: -3.063397
Longitude: 37.358665
Altitude / Höhe: 5.835 m
Anzeigen in:
Infos: Der Reusch Krater
in der Kibo-Kaldera
mit innerem Ash Pit.
Datum: 15.11.2024
Update: 15.11.2023
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki

Der Reusch Krater ist der innere Krater des Mount Kilimanjaro in der Kibo-Kaldera und wurde 1954 von der Regierung Tanganyikas nach Richard Reuschs 25. Besteigung des Mount Kilimanjaro als Reusch Krater benannt.


The Reusch Crater is the inner crater of Mount Kilimajaro in the Kibo Caldera and was named in 1954 by the Government of Tanganyika after Richard Reuschs 25. ascent of Mount Kilimanjaro as Reusch Crater.

Inhaltsverzeichnis

Der Reusch Krater

Die Lage in der Kibo-Kaldera

  • Der Kilimanjaro ist der höchste Berg Afrikas und der größten freistehenden Berge der Welt. Er ist ein typischer Strato-Vulkanberg mit einer Kaldera dessen Kraterdurchmesser ca. 2,5 km beträgt und zunächst den äußeren Kraterrand bildet.
  • Im Krater befindet sich versteckt ein kleinerer Krater, der nach Richard Reusch benannte Reusch Krater mit einer Erhebung von 5.835 m und einem Kraterdurchmesser von 820 m. Versteckt insofern, als dass dieser Krater und der innere Ash Pit vom Gipfel, dem Uhuru Peak (bis 1962 Kaiser-Wilhelm-Spitze), aus nicht einzusehen ist.
  • Der innere Krater des Kibos wurde 1954 von der Regierung Tanganyikas nach Richard Reuschs 25.Besteigung des Kibos in Reusch Krater benannt.
  • Reusch wurde für diese Leistung ebenfalls eine Goldmedaille verliehen.
  • Im Reusch Krater befindet sich wiederum die Aschengrube, als Ash Pit bezeichnet, mit einem Kraterdurchmesser von 340 m. Ihre weißlich-gelb leuchtenden Schwefelhänge fallen ca. 200 m steil in die Tiefe des Vukanschlotes ab. Als Wissenschaftler erkundete J.H. Ash im Jahr 1943 den inneren Kibo-Krater, der dann später nach ihm bennannt wurde. Die Doppeldeutigkeit des Namens Ash Pit (Wissenschaftler J.H. Ash bzw. Aschegrube) sorgt bis heute für Irritationen.
  • Die Hänge des Aschenkegels sind 45° steil und bestehen aus Lavagrus. Die Aschengrube selbst ist wegen der vulkanischen Wärme eisfrei. Nur an der nördlichen Seite führt eine leicht begehbare Rinne zum Boden der Grube hinab. Eine französische Expedition hat 1962 zehn Tage lang im Kibokrater kampiert, aber von diesem Zugang nichts gewusst und daher den Grund der Aschengrube nicht erreicht. [1]
  • In offiziellen Infoblättern zum Kilimanjaro wird der Reusch Krater kaum erwähnt bzw. findet kaum gesonderte Beachtung, zählt er mit dem Ash Pit doch zu einer der perfektesten Kraterformen der Erde.

Die anhaltenden Vulkanaktivitäten

  • Im Jahr 1933 entdeckte Harold William Tilman zahlreiche Fumarolen*) mit Schwefelablagerungen im Reusch Krater, was auf eine aktive Vulkantätigkeit des Kibos hinweist. Richard Reusch bezweifelte zunächst diese Erkenntnisse, da der Kilimanjaro zu diesem Zeitpunkt als erloschen galt.[2]
  • Am Fuß des inneren Vukankegels findet man den Beweis, dass der Kibo nur ein "schlafender" Vulkan ist. hier gibt es mehrere Fumarolen (geologisch: Gas und Wasserdampf ausstoßende Öffnungen im Vulkanen). Ein Temperaturschreiber, der 1953 in ihnen installiert wurde, rgistrierte Temperaturen zwischen 77°C und 105°C. Rund um die Fumarolen finden sich Krusten und Ablagerungen von Schwefelkristallen, die von den Schwefeldämpfenherrühren. Interessant ist, daß während der vierziger Jahre von dieser fumarolischen Tätigkeit überhaupt nichts bemerkt wurde. [1]
  • Zwischenzeitlich können auch diverse User aus dem Kilimanjaro-Forum die Existenz dieser Fumarolen bestätigen, da sie unmittelbar vor Ort die extreme Schwefelbelastung der Luft am Ash-Pit erlebt haben und darüber hinaus die Fumarolen auch fotografiert haben. [3]
  • In der 3sat-Dokumentation vom SWR "Rätsel der Berge - Kilimandscharo : Der schlafende Berg" [4] wird von einer Temperaturmessung unterhalb des Bodens des Reusch Kraters berichtet. Die mit einer Sonde in einem Fumarolen-Loch gemessene Temperatur, ca. 30cm unterhalb des Kraterbodens, betrug 78,5°C. Somit scheint einerseits klar zu sein, warum innerhalb des Reusch Kraters seit je her auf Bildern kein bzw. nur spärlicher Schnee zu sehen ist. Andererseits wird deutlich, was für Temperaturen die Gletscher in der Kibo-Kaldera vom Boden her ausgesetzt sind und wie es z.B. zu der Eis-Grottenbildung überhalb einer Fumarolen-Ansammlung am Furtwängler Gletscher gekommen ist.
  • Auch diese "Eigentemperatur" des Kilimanjaro trägt zum rasanten Abbau der Gletscher, speziell der in der Kibo-Kaldera, bei.
  • Beim Kilimanjaro handelt es sich demzufolge nicht um einen erloschenen, sondern um einen ruhenden Vulkan !
*) Fumarole nach Wikipedia[5]
Eine Fumarole (lat.-it.; Mehrzahl: Fumarolen) ist eine vulkanische Exhalation (d. h. Dampfaustrittsstelle) im Bereich von vulkanisch aktiven Gebieten, aus der Wasserdampf und zum Teil vulkanische Gase austreten. ... In der Regel sind Fumarolen, ebenso wie die anderen Exhalationen, postvulkanische Erscheinungen; ihre Existenz deutet also auf abklingenden Vulkanismus hin.

Panorama am Reusch Krater auf 5.835 m.a.S.L. am 23.07.2014

23.07.2014 - Panorama am Reusch Krater ( 5.835 m.a.S.L. ) mit Blick zum mittigen Ash Pit - © Rüdiger Achtenberg [6]
23.07.2014 - Panorama am Reusch Krater ( 5.835 m.a.S.L. ) mit Blick zum mittigen Ash Pit - © Rüdiger Achtenberg [6]



Dr. Richard Reusch und der Kilimanjaro

  • Bei der 6. Besteigung des Kilimanjaros überhaupt (siehe Erste Besteigungen) im Jahr 1926 entdeckte Richard Reusch den gefrorenen Körper eines Leoparden auf dem Kraterrand des Kibos, was Hemmingway später zu der 1936 erschienenen Kurzgeschichte "The Snows of Kilimanjaro" inspirierte.
  • Niemand konnte sagen, wie der Leopard bis zum Kraterrand kam. Richard Reusch dokumentierte seinen Fund indem er ein abgeschnittenes Ohren mit nach Hause nahm und als Andenken und Nachweis behielt. Einige Jahre später wurde der Leoparde von Unbekannten fortgetragen, so dass er nie wieder gesehen wurde.
  • Während eines späteren Aufstiegs war er der erste Mensch, der in den Ash Pit des Kibos schauen konnte.
  • Richard Reusch soll den Kilimanjaro über 40mal bestiegen haben. Einige Quellen sprechen von 65mal. Im Jahr 1954 verließ Reusch, seiner Frau folgend, Afrika in Richtung USA.
  • Es ist zu lesen, dass die Massai weinten als er sie verließ und sie ihn baten zurückzukehren.

Bilder

Bilder Dr. Richard Reusch

Bilder Reusch Krater

Quellen

  1. 1,0 1,1 Bergsafari am Kilimandscharo - Mount Kenya - Ruwenzori, Bert Katschner und Willi Senft, Leopold Stocker Verlag Graz und Stuttgart, 1974, ISBN 3702001999
  2. www.buchhandel.de, Auszüge aus einem nicht näher benannten Buch.
  3. Das Mount Kilimanjaro Forum, Bericht von Bianca als Kraterschläfer
  4. 2004 - 3sat-Dokumentation vom SWR "Rätsel der Berge - Kilimandscharo : Der schlafende Berg" - Temperaturmessung im Reusch Krater durch Volker Lorenz (Vulkanologe, Universität Würzburg)
  5. Wikipedia, Info zu Fumarolen bei Wikipedia
  6. Mt.Kilimanjaro-Gipfelbuch : Eintrag-Nr.340
  7. www.lmw-mission.de, Leipziger Missionswerk - Dr.theol. Richard Reusch
  8. www.africatravelresoure.com, Kilimanjaro Facts
  9. Walter Mittelholzer: Kilimandjaro-Flug, Orell Füssli Verlag Zürich, 1930, Privatbesitz, ISBN 3280029538

Weblinks

Artikel bearbeitet von

  • --Detlev 13:42, 7. Jun. 2015 (CEST)
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