Hassenstein

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== Lage und Name des Hassenstein ==
 
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* Der '''Hassenstein''' am Kilimanjaro ist eine Lavafelsturm (bei ca. 5.300 m a.S.L.) am südlichen Kraterrand des Kibo, auf der ehemaligen Grundfläche des Rebmann-Gletschers und ragte bereits zur Zeit der Erstbesteigung des Kilimanjaro durch [[Dr. Hans Meyer]] und [[Ludwig Purtscheller]] als markante Felsspitze aus den damals noch zusammenhängenden Gletschermassen des Südlichen Eisfeldes heraus.  
 
* Der '''Hassenstein''' am Kilimanjaro ist eine Lavafelsturm (bei ca. 5.300 m a.S.L.) am südlichen Kraterrand des Kibo, auf der ehemaligen Grundfläche des Rebmann-Gletschers und ragte bereits zur Zeit der Erstbesteigung des Kilimanjaro durch [[Dr. Hans Meyer]] und [[Ludwig Purtscheller]] als markante Felsspitze aus den damals noch zusammenhängenden Gletschermassen des Südlichen Eisfeldes heraus.  
* Der Name der Felsspitze sticht aus den Namens-Schöpfungen Meyers am Kilimanjaro hervor, da er neben dem Personennamen keine Gattungsbezeichnung enthält, denn diese ist bereits Bestandteil des Personennamens bei Hassenstein (und ach bei [[Ravenstein]]). In beiden Fällen handelte es sich um markante Felsen, die bei ihrer Entdeckung aus der Eisumklammerung der Kibo-Gletscher herausragten, so dass die Verwendung der Namen wegen des Namensbestandteils „Stein“ ideal passte. Sie wurden von Hans Meyer ohne weitere Gattungsbezeichnung verwendet, da der hintere Bestandteil der Namen als solcher gelesen und verstanden werden kann. Der Ravenstein ist im westlichen Gletscherfeld im Bereich des Penck- und Drygalski-Gletschers verortet, während der Hassenstein im südlichen Gletscherfeld im oberen Bereich des Rebmann-Gletschers zu finden ist. Meyer hat in seinen Werken keine Hinweise auf diese Namensgebungen hinterlassen, so dass über ihre Entstehung nur spekuliert werden kann. <ref>[https://doi.org/10.1007/s42489-021-00071-6 Wie Hassenstein und Ravenstein Opfer des Gletscherrückgangs wurden] - Wolfgang Crom, Journal of Cartography and Geographic Information (2021), Publisher Springer Nature</ref>
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* Der Name der Felsspitze sticht aus den Namens-Schöpfungen Meyers am Kilimanjaro hervor, da er neben dem Personennamen keine Gattungsbezeichnung enthält, denn diese ist bereits Bestandteil des Personennamens bei Hassenstein (und ach bei [[Ravenstein]]). In beiden Fällen handelte es sich um markante Felsen, die bei ihrer Entdeckung aus der Eisumklammerung der Kibo-Gletscher herausragten, so dass die Verwendung der Namen wegen des Namensbestandteils „Stein“ ideal passte. Sie wurden von Hans Meyer ohne weitere Gattungsbezeichnung verwendet, da der hintere Bestandteil der Namen als solcher gelesen und verstanden werden kann. Der Ravenstein ist im westlichen Gletscherfeld im Bereich des Penck- und Drygalski-Gletschers verortet, während der Hassenstein im südlichen Gletscherfeld im oberen Bereich des [[Rebmann Gletscher]]s zu finden ist. Meyer hat in seinen Werken keine Hinweise auf diese Namensgebungen hinterlassen, so dass über ihre Entstehung nur spekuliert werden kann. <ref>[https://doi.org/10.1007/s42489-021-00071-6 Wie Hassenstein und Ravenstein Opfer des Gletscherrückgangs wurden] - Wolfgang Crom, Journal of Cartography and Geographic Information (2021), Publisher Springer Nature</ref>
 
* Heute ist der '''Hassenstein''' nicht mehr von Eismassen umgeben, also freistehend, und geht dadurch optisch in der Masse der Lavafelstürme an der Kibo-Flanke unter.
 
* Heute ist der '''Hassenstein''' nicht mehr von Eismassen umgeben, also freistehend, und geht dadurch optisch in der Masse der Lavafelstürme an der Kibo-Flanke unter.
  
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* Bruno Hassenstein (* 23. November 1839 in Ruhla; † 27. August 1902 in Gotha) war ein deutscher Kartograph. <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Hassenstein de.wikipedia.org] - Bruno Hassenstein</ref>  
 
* Bruno Hassenstein (* 23. November 1839 in Ruhla; † 27. August 1902 in Gotha) war ein deutscher Kartograph. <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno_Hassenstein de.wikipedia.org] - Bruno Hassenstein</ref>  
 
* Der Gothaer Kartograph Bruno Hassenstein (1839-1902) bestimmte, zunächst als Schüler August Petermanns, über ein halbes Jahrhundert die wissenschaftliche Kartographie des Justus Perthes Verlages mit. Nach dem Tod Petermanns 1878 prägte er das visuelle Antlitz der Karten von „Petermanns Geographische Mitteilungen“. Wie Petermann stand er hierbei mit bedeutenden Forschern und Entdeckungsreisenden in Verbindung. Hassensteins Japan-Atlas (1885/87) und seine Arbeiten für den schwedischen Forschungsreisenden Sven Hedin gehören zu den wissenschaftlichen und ästhetischen Glanzpunkten des Gothaer Kartenstils.
 
* Der Gothaer Kartograph Bruno Hassenstein (1839-1902) bestimmte, zunächst als Schüler August Petermanns, über ein halbes Jahrhundert die wissenschaftliche Kartographie des Justus Perthes Verlages mit. Nach dem Tod Petermanns 1878 prägte er das visuelle Antlitz der Karten von „Petermanns Geographische Mitteilungen“. Wie Petermann stand er hierbei mit bedeutenden Forschern und Entdeckungsreisenden in Verbindung. Hassensteins Japan-Atlas (1885/87) und seine Arbeiten für den schwedischen Forschungsreisenden Sven Hedin gehören zu den wissenschaftlichen und ästhetischen Glanzpunkten des Gothaer Kartenstils.
* Zu denjenigen Reisenden, die ihm die Bearbeitung und Veröffentlichungen ihrer Beobachtungen zu verdanken haben, gehören insbesondere Wilhelm Junker, Friedrich Bohndorff, Emin Pascha, Hans Meyer, Ernst Marno, Gerhard Rohlfs, Josef Menges, Ludwig Wolf, Oskar Baumann und Sven Hedin. 1887 wurde er zum Ehrendoktor der Universität Göttingen ernannt und erhielt 1891 die Karl-Ritter-Medaille. Er war korrespondierendes Mitglied des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erdkunde. <ref>Hassenstein, Bruno, in: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage, 1902–08, Bd. 8, S. 866.</ref>
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* Zu denjenigen Reisenden, die ihm die Bearbeitung und Veröffentlichungen ihrer Beobachtungen zu verdanken haben, gehören insbesondere Wilhelm Junker, Friedrich Bohndorff, Emin Pascha, [[Dr. Hans Meyer]], Ernst Marno, Gerhard Rohlfs, Josef Menges, Ludwig Wolf, [[Oskar Baumann]] und Sven Hedin. 1887 wurde er zum Ehrendoktor der Universität Göttingen ernannt und erhielt 1891 die Karl-Ritter-Medaille. Er war korrespondierendes Mitglied des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erdkunde. <ref>Hassenstein, Bruno, in: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage, 1902–08, Bd. 8, S. 866.</ref>
  
 
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* Ein beeindruckendes Bild von [[Dr. Hans Meyer]] mit Blick über das Karanga Tal zum [[Kibo-Gipfel]] mit massiver Gletscherhaube.
 
* Ein beeindruckendes Bild von [[Dr. Hans Meyer]] mit Blick über das Karanga Tal zum [[Kibo-Gipfel]] mit massiver Gletscherhaube.
 
* Auf dem Bild von 1889 ist das Südliche Eisfeld noch ein kompakter, zusammenhängender Gletscher mit einzelnen Gletscherzungen.
 
* Auf dem Bild von 1889 ist das Südliche Eisfeld noch ein kompakter, zusammenhängender Gletscher mit einzelnen Gletscherzungen.
 
* Im Eisfeld ist das Loch zu sehen, das durch die Felsspitze des Hassenstein gebildet wird.
 
* Im Eisfeld ist das Loch zu sehen, das durch die Felsspitze des Hassenstein gebildet wird.
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* Ein Bild von Andrew Peakock mit Blick über das Karanga Tal zum [[Kibo-Gipfel]] mit einer sehr gelichteter Gletscherhaube.
 
* Ein Bild von Andrew Peakock mit Blick über das Karanga Tal zum [[Kibo-Gipfel]] mit einer sehr gelichteter Gletscherhaube.
 
* Auf dem Bild von 2013 ist das Südliche Eisfeld zerklüftet und in Einzelgletscher verfallen.
 
* Auf dem Bild von 2013 ist das Südliche Eisfeld zerklüftet und in Einzelgletscher verfallen.
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* Auf dem Bild von 1938 ist das Südliche Eisfeld noch ein kompakter, zusammenhängender Gletscher mit einzelnen Gletscherzungen.
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* Die Lage des Hassensteins ist klar als Loch im Eisfeld zu sehen, wobei die untere Flanke hier schon eisfrei ist.
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<big>'''Der Hassenstein im Südlichen Eisfeld im Jahr 2000'''</big>
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* Auf dem Bild von 2000 ist das Südliche Eisfeld zerklüftet und in Einzelgletscher verfallen.
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* Diese Einzelgletscher haben nicht nur an Grundfläche, sondern auch erheblich an Höhe und damit Volumen verloren.
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* Durch die Gletscherabnahme ist der Hassenstein als Lava-Felsturm nicht mehr klar zu erkennen aus dem dunklen Lavagestein.
 
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Image:1917_Wilhelm_Kuhnert_Der_Kibo.jpg|1917 - Gletscher an  der Südflanke des Kibo mit Hassenstein am Kraterrand von [[Wilhelm Kuhnert]]
 
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Aktuelle Version vom 30. April 2024, 12:54 Uhr

» Der Hassenstein
» Der Hassenstein
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Mount Kilimanjaro : Lages des Hassenstein in OS-Maps
Name des Punktes: Der Hassenstein
Namensgeber: Bruno Hassenstein, Kartograph
Latitude: -3.08438
Longitude: 37.36029
Altitude / Höhe: ca. 5.300 m
Anzeigen in:
Infos: Einzelgipfel am
Süd-Kraterrand des Kibos
Datum: 31.10.2024
Update: 30.04.2024
Info von: Das Mount-Kilimanjro-Wiki

31.10.2024 - Der Hassenstein am Kilimanjaro ist ein Lavafelsturm (bei ca. 5.300 m) am südlichen Kraterrand im Bereich der ehemaligen Grundfläche des Rebmann-Gletschers und ragte zur Zeit der Erstbesteigung des Kilimanjaro durch Dr. Hans Meyer und Ludwig Purtscheller als markante Felsspitze aus den damals noch zusammenhängenden Gletschermassen des Südlichen Eisfeldes heraus.


2024.10.31 - The Hassenstein on Kilimanjaro is a lava rock tower (approx. 5,300 m) on the southern rim of the crater in the area of the former base of the Remann Glacier and towered at the time of the first ascent of Kilimanjaro by Dr. Hans Meyer and Ludwig Purtscheller as a striking rocky outcrop from the then still connected glacier masses of the southern ice field.


Inhaltsverzeichnis

Lage und Name des Hassenstein

  • Der Hassenstein am Kilimanjaro ist eine Lavafelsturm (bei ca. 5.300 m a.S.L.) am südlichen Kraterrand des Kibo, auf der ehemaligen Grundfläche des Rebmann-Gletschers und ragte bereits zur Zeit der Erstbesteigung des Kilimanjaro durch Dr. Hans Meyer und Ludwig Purtscheller als markante Felsspitze aus den damals noch zusammenhängenden Gletschermassen des Südlichen Eisfeldes heraus.
  • Der Name der Felsspitze sticht aus den Namens-Schöpfungen Meyers am Kilimanjaro hervor, da er neben dem Personennamen keine Gattungsbezeichnung enthält, denn diese ist bereits Bestandteil des Personennamens bei Hassenstein (und ach bei Ravenstein). In beiden Fällen handelte es sich um markante Felsen, die bei ihrer Entdeckung aus der Eisumklammerung der Kibo-Gletscher herausragten, so dass die Verwendung der Namen wegen des Namensbestandteils „Stein“ ideal passte. Sie wurden von Hans Meyer ohne weitere Gattungsbezeichnung verwendet, da der hintere Bestandteil der Namen als solcher gelesen und verstanden werden kann. Der Ravenstein ist im westlichen Gletscherfeld im Bereich des Penck- und Drygalski-Gletschers verortet, während der Hassenstein im südlichen Gletscherfeld im oberen Bereich des Rebmann Gletschers zu finden ist. Meyer hat in seinen Werken keine Hinweise auf diese Namensgebungen hinterlassen, so dass über ihre Entstehung nur spekuliert werden kann. [1]
  • Heute ist der Hassenstein nicht mehr von Eismassen umgeben, also freistehend, und geht dadurch optisch in der Masse der Lavafelstürme an der Kibo-Flanke unter.

Bruno Hassenstein als Namensgeber

  • Namensgeber nach Dr. Hans Meyer ist Bruno Hassenstein
  • Bruno Hassenstein (* 23. November 1839 in Ruhla; † 27. August 1902 in Gotha) war ein deutscher Kartograph. [2]
  • Der Gothaer Kartograph Bruno Hassenstein (1839-1902) bestimmte, zunächst als Schüler August Petermanns, über ein halbes Jahrhundert die wissenschaftliche Kartographie des Justus Perthes Verlages mit. Nach dem Tod Petermanns 1878 prägte er das visuelle Antlitz der Karten von „Petermanns Geographische Mitteilungen“. Wie Petermann stand er hierbei mit bedeutenden Forschern und Entdeckungsreisenden in Verbindung. Hassensteins Japan-Atlas (1885/87) und seine Arbeiten für den schwedischen Forschungsreisenden Sven Hedin gehören zu den wissenschaftlichen und ästhetischen Glanzpunkten des Gothaer Kartenstils.
  • Zu denjenigen Reisenden, die ihm die Bearbeitung und Veröffentlichungen ihrer Beobachtungen zu verdanken haben, gehören insbesondere Wilhelm Junker, Friedrich Bohndorff, Emin Pascha, Dr. Hans Meyer, Ernst Marno, Gerhard Rohlfs, Josef Menges, Ludwig Wolf, Oskar Baumann und Sven Hedin. 1887 wurde er zum Ehrendoktor der Universität Göttingen ernannt und erhielt 1891 die Karl-Ritter-Medaille. Er war korrespondierendes Mitglied des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erdkunde. [3]

1889 - 2013 : Sicht auf den Hassenstein - der Kibo über das Karanga Tal

1888 - Der Kibo.1889 : Der Kibo
2013 - Der Kibo.2013 : Der Kibo

Zwischen diesen Bildern mit Sicht auf den Kibo-Krater über das Karanga Tal in NW-Richtung liegen 124 Jahre.

Der Hassenstein im südliche Eisfeld im Jahr 1889

  • Ein beeindruckendes Bild von Dr. Hans Meyer mit Blick über das Karanga Tal zum Kibo-Gipfel mit massiver Gletscherhaube.
  • Auf dem Bild von 1889 ist das Südliche Eisfeld noch ein kompakter, zusammenhängender Gletscher mit einzelnen Gletscherzungen.
  • Im Eisfeld ist das Loch zu sehen, das durch die Felsspitze des Hassenstein gebildet wird.

Der Hassenstein im südliche Eisfeld im Jahr 2013

  • Ein Bild von Andrew Peakock mit Blick über das Karanga Tal zum Kibo-Gipfel mit einer sehr gelichteter Gletscherhaube.
  • Auf dem Bild von 2013 ist das Südliche Eisfeld zerklüftet und in Einzelgletscher verfallen.
  • Diese Einzelgletscher haben nicht nur an Grundfläche, sondern auch erheblich an Höhe und damit Volumen verloren.
  • Die Gletscherabnahme wird nun immer deutlicher sichtbar, da sich immer mehr dunkles Lavagestein zeigt.
  • Im Vergleich zum Bild von 1889 kann man den Hassenstein zwar räumlich zuordnen, jedoch ist er nicht mehr klar sichtbar.

1938 - 2000 : Sicht auf den Hassenstein - das Südliche Eisfeld

1938 : Das Südliche Eisfeld
2000 : Das Südliche Eisfeld

Zwischen diesen Bildern mit Sicht auf das Südliche Eisfeld in N-Richtung liegen 62 Jahre.

Der Hassenstein im Südlichen Eisfeld im Jahr 1938

  • Ein beeindruckendes Bild von Mary Meader von ihrem Kilimanjaro-Flug im Jahr 1938.
  • Auf dem Bild von 1938 ist das Südliche Eisfeld noch ein kompakter, zusammenhängender Gletscher mit einzelnen Gletscherzungen.
  • Die Lage des Hassensteins ist klar als Loch im Eisfeld zu sehen, wobei die untere Flanke hier schon eisfrei ist.

Der Hassenstein im Südlichen Eisfeld im Jahr 2000

  • Auf dem Bild von 2000 ist das Südliche Eisfeld zerklüftet und in Einzelgletscher verfallen.
  • Diese Einzelgletscher haben nicht nur an Grundfläche, sondern auch erheblich an Höhe und damit Volumen verloren.
  • Durch die Gletscherabnahme ist der Hassenstein als Lava-Felsturm nicht mehr klar zu erkennen aus dem dunklen Lavagestein.

Galerie Hassenstein

Der Hassenstein in Karten

Referenzen

  1. Wie Hassenstein und Ravenstein Opfer des Gletscherrückgangs wurden - Wolfgang Crom, Journal of Cartography and Geographic Information (2021), Publisher Springer Nature
  2. de.wikipedia.org - Bruno Hassenstein
  3. Hassenstein, Bruno, in: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage, 1902–08, Bd. 8, S. 866.

Quellen

Artikel "Hassenstein" bearbeitet von :

  • gestartet von : Detlev 19:57, 8. Sep. 2022 (CEST)
  • zuletzt bearbeitet von : Detlev, 30.04.2024
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