Sultan Mandara

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1845 - 1891 Der junge Mandara - Sultan von Moshi (1892 - Bild von Wilhelm Kuhnert)
Name: Mandara - Sultan von Moshi
Geboren: ca. 1845 (vor 168 Jahren)
Gestorben: ca. 1891, (47, vor 133 Jahren)
War: Sultan von Moshi
Bezug: Regionalfürst (Sultan) am Kibo.
Am Kibo: 1845 - 1891
Info: Unterzeichnete als Dschagga-Regionalfürst den Schutzvertrages mit Dr. Karl Jühlke (DOA-Gesellschaft Berlin), der als Grundlage für die Gründung der Kolonie DOA gilt.

19.03.2024 - Mandara - Sultan von Moshi (* 1845 in Moshi, Ostafrika; † 1891 in Moshi, Ostafrika) war ein Dschagga-Regionalfürst in Moshi am Südhang des Kilimanjaro. Er unterzeichnete den Schutzvertrag mit der DOA-Gesellschaft Berlin.


2024.03.19 - Mandara - Sultan of Moshi (* 1845 in Moshi, Eastafrica; † 1891 in Moshi, Eastafrica) was a regional Jagga-Prince in Moshi, on the southern slope of Kilimanjaro. He signed the protection contract with the DOA-Gesellschaft Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Der Titel

  • Der Titel "Sultan" ist eigentlich ein islamischer Herrschertitel (auch Personenname). In Ostafrika wurde der Titel "Sultan" früher auch für Dorfhäuptlinge gebraucht. [1]
  • Darüber hinaus wurde Mandara auch als Häuptling, Regionalfürst, Fürst oder Chief betitelt.

Aus dem Leben von Sultan Mandara

Die Lebensdaten im Überblick

  • geboren ca. 1845
  • war ein Kind mit ca. 3 Jahren, als Johannes Rebmann 1848 am Kilimandscharo reiste
  • war ein Jüngling mit ca. 16 Jahren, als Karl Klaus von der Decken 1860 am Kilimandscharo unterwegs war
  • 1866 - Meli, Sohn von Sultan Mandara, der 1891 als Mangi Meli Anführer der Chagga werden soll, wird geboren [2]
  • 1873, mit ca. 28 Jahren plünderte es den am Kilimanjaro reisenden englischen Missionar New aus
  • 1883, mit ca. 38 Jahren traf er mit dem englischen Afrikareisenden Thomson zusammen
  • 1885, mit ca. 40 Jahren nahm er vom englischen Afrkaforscher Johnston Unterstützung bei kriegerischen Auseinandersetzungen in Anspruch
  • 1885 - 19. Juni in Moshi - Unterzeichnung des Schutzvertrages mit Dr. Karl Jühlke (DOA-Gesellschaft Berlin)
  • 1887 wählte Dr. Hans Meyer bei seinem ersten Besuch am Kilimandscharo seine Unterkunft nicht bei Sultan Mandara, sondern bei Sultan Mareale
  • gestorben im November 1891 [3]

Erste Berichte über Sultan Mandara

1884 - Mandaras linkes Ohr skizziert von H.H. Johnston
  • Der englische Forschungsreisende Harry Hamilton Johnston [4] [5] berichtete nach seiner Ostafrika-Reise 1884 - 1885 in "KILIMA-NDJARO" - Forschungsreise im östlichen Aequatorial-Afrika - H.H.Johnston, Autorisierte Deutsche Ausgabe, F.A. Brockhaus - Leipzig, 1886 [6]

H.H. Hamilton - Der Kiliman-Ndjaro - Seite 73
Ich wollte mich am Hofe Mandara's vorstellen, des Fürsten von Moschi, eines am südlichen Abhange des Berges liegenden States. Bis zu meiner Rückkehr von Ostafrika war über die politischen Zustände am Kilima-Ndjaro so wenig bekannt geworden, dass man gemeinhin annahm, es gebe blos einen hervorragenden herrscher in dieser Gegend, nämlich Mandara, den Fürsten von Moschi, welcher Briefe und Geschenke mit Sir John Kirk ausgetauscht und wol jeden der vier oder fünf Europäer, welche sich dem Kilima-Ndjaro jemals näherten, bei sich gesehen hatte.

H.H. Hamilton - Der Kiliman-Ndjaro - Seite 94
Auf mich machte Mandara anfangs den Eindruck, als ob er ein grosses altes Weib sei! Dies grosse, gerundete, bartlose Gesicht, der etwas zierliche säulenartige Hals, ein voller Busen und über alledem der Haarputz - ein Rothes Taschentuch, wie es Weiber in Sansibar tragen - und die wehenden Falten eines langen verblichenen um den Leib geschlagenen Tuches machten mich eher Glauben, ich sähe ein stolzes Mannweib vor mir, als einen afrikanischen Fürsten in der Blüte seiner Jahre.

H.H. Hamilton - Der Kiliman-Ndjaro - Seite 99
Von ansehnlicher Grösse, wie ich schon bemerkt habe, wahrscheinlich 177 - 180 cm hoch, war er vortrefflich gewachsen, wenn auch die runden Formen seines Umfangs eine leichte Neigung zum Fettwerden bekundeten, Sein Gesicht war eigenartig breit über die Backenknochen gemessen, die Augenbrauen schön gewölbt, die Stirn entwickelt, die Nase leicht gekrümmt, der Mund weit mit dünnen Lippen und das Kinn fest rund und Entschlossenheit verrathend. Ein Auge war, wie schon oben angegeben blind und sah irr und glasig aus, das andere aber glänzte wie das eines Adlers und funkelnd unter den Adlerbrauen hervor. Der allgemeine Eindruck seines Gesichts, besonders die gekrümmte Nase und die starken Backenknochen erinnerten an die traditionelle Aehnlichkeit der rothen Indianer-Häuptlinge von Nordamerika. Mandara's Ohren gehörten ihm jedoch ganz allein. Sicherlich hatte er die Mode seines Landes und Volkes übertrieben. Beide Ohrlappen waren durchbohrt, und die erweiterte Oeffnung in dem einen derartig vergrössert, dass ein grosser hölzener Ring mitter hindurchgezwängt war. Ich kann das Ohr am besten verdeutlichen durch eine Skizze, weil Worte dazu nicht ausreichen.

H.H. Hamilton - Der Kiliman-Ndjaro - Seite 100
Die Farbe seiner Haut war bläulich braun, wenn man so sagen darf (ich meine, sie sah glänzend umbrafarbig aus, worüber eine gewisse Bläue lag), und dann fehlten die Haare in seinem Gesichte vollständig, während die Wolle auf seinem Kopf kurz geschoren war.

Berichte über das Leben von Sultan Mandara

  • Aus: Die Gartenlaube (1889). Vom höchsten deutschen Berge. Land und Leute am Kilimandscharo. Von C. Falkenhorst. Mit Abbildungen von R. Püttner und A. v. Roeßler. [7]

„Dschagga,“ schreibt Dr. Hans Meyer in seinem Werke „Zum Schneedom des Kilimandscharo“, „ist die Kulturzone des Kilimandscharo. Auf seinem vulkanischen, zersetzten Boden, der durch regelmäßige Niederschläge das ganze Jahr hindurch bewässert wird, während zugleich tief eingeschnittene Bäche die Niederschlagsmengen reguliren, wachsen die Kulturpflanzen wie Bananen, Mais, Maniok etc. in einer Ueppigkeit, die jener van Sansibar nichts nachgiebt. An landschaftlich schönen Partien ist Dschagga außerordentlich reich. Das Land ist für afrikanische Verhältnisse stark bevölkert, und dieser Bevölkerungsdichtigkeit entsprechend ist die Kultur des Bodens eine ausgedehnte. Daneben wird Viehzucht (kleine Sangarinder, Ziegen, Schafe, Hühner) betrieben, da man vor den räuberischen Massai in diesen Bergeshöhen nicht besorgt zu sein braucht und die Donderobofliege hier nicht vorkommt.“

Das ganze Dschaggaland bildet nun eine Gruppe kleiner, selbständiger Staaten, deren Zahl etwa 20 betragen mag. Einer dieser Staaten ist Moschi mit dem Fürsten Mandara, und diesem, da er unser „Bundesgenosse“ ist, wollen wir in erster Linie unsere Aufmerksamkeit schenken.

Moschi ist nicht groß, sein Gebiet beträgt etwa anderthalb Quadratmeilen; aber es ist ein herrliches Stück Land und alle Reisenden, die es besuchten, wetteifern im Lob desselben.

Johnston schildert den ersten Blick auf das Fürstenthum Mandaras. „Nordwärts ragten die schweren Massen des Gebirges bis in den Himmel, und hüllten die beiden Bergspitzen sich auch in dicke Haufenwolken ein, unter ihnen sah man Hügel nach Hügel, Bergrücken nach Bergrücken in wellenförmiger Abwechslung sich in tiefes Dunkelblau kleiden unter dem schweren Schatten der niedriger hängenden Wolkenschicht. Dann folgten einige Streifen schwarzen, dunkelgrünen Waldes, der noch im Schatten lag, und in mittlerer Entfernung, da wo das Sonnenlicht auf die Landschaft durchbrach, erglänzten hübsche, runde Hügel gegen den düsteren Hintergrund mit ihren Gruppen smaragdgrüner Bananen als Vorboten der kultivirten Zone. Näher nach uns zu folgten tiefe Schluchten mit zwirnsfadendünnen Wasserfällen und Beständen üppigen Waldes, weiche, sonnige Niederungen, auf denen Ziegenherden weideten, frisch gepflügte Bodenparzellen, angebaute Felder, mit Hecken eingefaßte Wege und zuletzt der rothe kahle Berg.“

Und Thomson vervollständigt das Bild. „Das Dorf liegt auf dem schmalen Rücken eines Bergzuges, welcher nach beiden Seiten von einem tiefen Thal begrenzt wird. Vom oberen Theil desselben leiten sehr geschickt angelegte Miniaturkanäle das Wasser eines kleinen Baches über den ganzen Bergrücken und verbreiten so über ihn während des ganzen Jahres die fruchtbringende Feuchtigkeit. Einen reicheren und mannigfaltigeren Anblick genoß ich an keinem anderen Punkte Afrikas. Die reiche Grasdecke wechselte ab und war gemischt mit Bananenwäldchen, Feldern mit Bohnen, Hirse, Mais, süßen Kartoffeln, Yams etc. Hie und da standen gleich Wachen kleine Gruppen stämmiger Bäume. Die Ufer der Bewässerungskanäle waren mit zartem Frauenhaarfarn und ähnlich aussehenden Gewächsen reich besetzt. Träges Vieh lag um die Hütten herum oder weidete in kniehohem saftigen Grase; lustige muntere Ziegen hüpften um die Kanalufer oder führten mit drohender Miene heitere Kampfspiele aus. Mit ungeheuren Fettschwänzen, die um die Beine watschelten, beladene Schafe sahen so lebensmüde aus, als ob sie sehnsuchtsvoll auf das Messer warteten. – – – Nach Osten schweift das Auge über den Wald von Taweta und die gelbe sonnverbrannte Ebene dahinter, bis der Blick an der Burakette und dem Pic von Kadiaro haftet, die sich über den Horizont erheben wie gefährliche schwarze Felsen aus einem schlammigen Meere. Nach Südosten bemerkten wir im Vordergrunde die von zahlreichen rauschenden Bergbächen durchwühlten Hügel und Thäler zu unseren Füßen. Hier wölbt sich domartig ein „Galerie-Wald“ über einem rauschenden Bach, dort erhebt sich ein buschgekrönter Hügelrücken. Bald blickt man auf eine schöne Lichtung, bald in eine parkartige Landschaft. Dazu denke man sich kräuselnde Rauchsäulen und buntgefärbte Gärten, und man hat Dschagga!“

Den Charakter des Mannes lernen wir am besten aus seiner Lebensgeschichte kennen. Als Mandaras Mutter das Scepter im Lande Moschi führte, herrschte dort Frieden. Mit dem Regierungsantritt des jungen Herrschers aber begannen schlimme Tage für Dschagga. Um jene Zeit waren die Sklavenhändler bis zum Kilimandscharo vorgedrungen, und da sie sich zu schwach fühlten, auf eigene Faust zu rauben, griffen sie zur List. Sie hetzten die kleinen Fürsten gegeneinander, unterstützten sie bei ihren Raubzügen und kauften dann die geraubten Sklaven. Ein schwarzer Mensch wurde mit nur 8 Mark bezahlt und der ackerbautreibende Dschagga in Sansibar gern gekauft. Unter diesen Räubern nahm Mandara die erste Stellung ein und sein Name war rings um den Fuß des Berges gefürchtet, bis eines Tages die gepeinigten Dschaggas der anderen Staaten ein Bündniß schlossen und ihre „vereinigten Heere“ in Moschi einrückten. Der „Napoleon vom Kilimandscharo“ unterlag der Koalition, er mußte fliehen und war König ohne Land. Dies dauerte jedoch nicht lange. Als sich der Sturm gelegt hatte, kehrte er in das verwüstete Moschi zurück und arbeitete an der Wiederherstellung des „Reiches“. Sein Ländchen zählt nur 8000 Einwohner, aber er hat die allgemeinste Wehrpflicht eingeführt, so daß er über 800 bis 1000 Krieger verfügt. Das Unglück hat ihn klug und vorsichtig gemacht; er raubt und plündert weiter, aber mit Maß und Ueberlegung und weiß seine Macht zu behaupten.

In seinem bewegten Leben ist er mit vielen Europäern zusammengekommen. Als Johannes Rebmann am Kilimandscharo reiste, war Mandara noch ein Kind von 3 bis 4 Jahren; als Jüngling sah er den „Baroni“, wie der deutsche Reisende Karl Klaus von der Decken noch heute am Kilimandscharo heißt, im Jahre 1873 plünderte er den Missionar New aus, zehn Jahre darauf wußte er Thomson wie eine Citrone auszupressen, später mußte Johnston ihm in einem gefährlichen Kriege Hilfe leisten, wobei die feindliche Armee durch ein bei Beginn der Nacht abgebranntes Feuerwerk in die Flucht geschlagen wurde. Als der Wettstreit um koloniale Erwerbungen auch in Ostafrika begann, trat er zunächst mit General Matthews wegen eines Schutzvertrages mit Sansibar in Unterhandlungen, fand aber dessen Legitimationen vom Sultan von Sansibar nicht in Ordnung, nahm mehrere hundert Piaster als Anzahlung aus den Vertrag an und sandte den General zur Küste zurück, damit er sich Vollmachten hole, und inzwischen schloß er, wie schon oben erwähnt, mit Dr. Jühlke den Vertrag ab.

Sehr betrübt war Mandara, daß Dr. Hans Meyer 1887 zum Sultan Mareale, einem anderen Dschaggafürsten, und nicht zu ihm zog, und ließ durch seinen Suaheli-Sekretär Briefe: „Im Namen des Allerhöchsten. An die Adresse des geliebten, des erhabenen, des geehrten, des zu ehrenden, des geliebten Doktors“ schreiben.

Mandaras Blutsbrüderschaft mit Karl Klaus von der Decken

  • Aus Heinz Schneppen - Sansibar und die Deutschen. Ein besonderes Verhältnis 1844-1966 [8]

Die Expedition von Karl Klaus von der Decken wollte sich einen friedlichen Durchzug durch das Gebiet am Kilimandscharo sichern. Gefürchtet waren vor allem die kriegerischen Massai, aber auch die friedlicheren Wachagga am Fuß des Berges kannten ihren Preis. Sultan Mandara, seine Mutter und seine Verwandtschaft teilten sich Tuche, Halsbänder, Spiegel, Nähnadeln, Messer und Feilen. Mandaras Angebot, mit ihm Blutsbrüderschaft zu schließen, konnte sich von der Decken nicht entziehen, obwohl ihm die „unsaubere Ceremonie“ nicht behagte. Aber er war zu allem bereit, was ihn dem Gipfel näher brachte. Am 29. November 1861 erreichten sie die Höhe von 4.280 Metern. Dort kehrten sie um.

Mandaras Herrschaft am Ostkibo

1898 - Mangi Meli, Sohn von Sultan Mareale (nach Dr. Meyer)
  • Aus Dr. Hans Meyer - Der Kilimandjaro, Reisen und Studien, 1900, Verlag Dietrich Reimer, Berlin, Seite 71 [9]

Was hatte das verflossene Jahrzehnt aus Moschi und den Dschaggastaaten gemacht! Als ich zuletzt hier weilte, saß der famose Häuptling Mandara in seiner festen Boma und terrorisierte das südöstliche Dschaggaland und die Nachbargebiete, eine würdiges Seitenstück zu dem Häuptling Sembodja in Masinde. Am Kilimandjaro hielt ihn kräftigen Widerpart nur der Häuptling Sinna in Kibosho, der den westlichen Dschaggaländers eine ebensolche Geisel war, wie Mandara den östlichen. Ein chronischer Kriegszustand herrschte am ganzen kilimandjaro, keines der vielen Kleinstätchen war seiner Nachbarn sicher, direkten Verkehr von einem zum andern gab es nicht, und zu einer gemeinsamen Entwicklung fehlten alle Vorbedingungen. Aber in den despotisch regierten größeren, volkreichen Landschaften Moshchi und namentlich Kiboscho führte die kraftvolle Zusammenfassung des Volkes unter den Willen ihrer genannten intelligenten Beherrscher zu einer Blüte dieser Staaten, die jeden europäischen Besucher aufs höchste überraschte.

Ganz von Mandaras Gnaden und Launen lebte in Moschi die kleine Station der Ostafrikanischen Gesellschaft oberhalb der Häuptlingsboma und die damals ebenso geringfügige englische Missionsstation. Dann kam die wirkliche deutsche Besitzergreifung, ein tragisches Kapitel in unserer Kolonialgeschichte, in dem Mandaras Sohn Meli und Sinna von Kiboscho die Hauptrollen auf seiten der Wadschagga spielten.

Mit dem Blut userer tapferen Offiziere und Beamten v. Bülow, Wolfrum, Ax, Lent, Kretschmer u.a. wurde der wertvolle Besitz teuer erkauft.

Mandaras Gesundheitszustand um 1890

  • Aus Hermann von Wissmann - Deutschlands größter Afrikaner . Becker, v.Perbandt, Richelmann, Schmidt und Steuber, Berlin 1909, Verlagsbuchhandlung Alfred Schall, Seite 359 [10]
  • Beschreibung des angeschlagene Gesundheitszustands von Sultan Mandara, der sich auch in den älteren bildlichen Darstellungen wiederspiegelt.

Bei unserer Ankunft in Moshi waren die dortigen Machtverhältnisse folgendermaßen gruppiert : Im Dschagga-Lande herrschte der Sultan Mandara, von altersher ein guter Freund der Deutschen. Er übte seine Herrschaft durch mehrere Unterhäuptlinge aus, die ihm aber tribut- und lehnspflichtig blieben. So stand beispielsweise auch der später noch bekannter gewordene Häuptling Mareale zu Mandare in einem Abhängigkeitsverhältnis.

Am Tage nach unserer Ankunft machte Major von Wissmann mit seinen Offizieren dem Sultan Mandara seinen Besuch. Mandara empfing uns auf seinem Lager, an das ihn ein schweres inneres Leiden fesselte. Wie bereits erwähnt, ist Mandara stets rin zuverlässiger Freund der Deutschen gewesen; er ist uns auch bis zu seinem Tode tatsächlich treu geblieben.


  • Hinweis auf Sultan Mandaras Sohn Meli - später bekannt als Mangi Meli.

Mandara zeigte sich auch äußerlich als Gentleman, der die Ehre von Wissmanns Besuch wohl zu schätzen wußte, indem er durch seinen Sohn Meli Wissmann einen 120 Pfund schweren Elefantenzahn und jedem seiner Offiziere einen kostbaren Dschagga-Speer überreichen ließ.

Bilder und Darstellungen vom Sultan Mandara von Moshi

Sultan Mandara und der Schutzvertrag mit der DOA-Gesellschaft Berlin

  • Der Schutzvertrag von 1885 zwischen der DOA-Gesellschaft Berlin, vertreten durch Dr. Jühlke und dem Dschagga-Regionalfürsten Sultan Mandara von Moshi. [11]
  • Ausschnitte aus der Zeitschrift "Über Land und Meer" aus dem Jahrgang 1888-89 [12]
  • Der Empfang der Gesandtschaft des Sultans Manadra im Berliner Schloß bei Kaiser Wilhelm II war nach Aussage der Zeitschrift "Über Land und Meer" am 20. Mai 1889.
  • Die Gartenlaube (1889). Vom höchsten deutschen Berge. Land und Leute am Kilimandscharo. Artikel von 1889 mit Abbildungen von R.Püttner und A. von Rößler [7]

Punkte am Kilimanjaro - benannt nach Sultan Mandara

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Die Mandara Hütten an der Marangu Route

Die Mandara Hütten

  • Das erste Camp auf der heutigen Marangu-Route wurde 1962 nach Sultan Mandara von Moshi in "Madara Hütten bzw. "Madara Huts" umbenannt.
  • Zuvor war das Camp mit dem Steinbau als Bismarck-Hütte benannt.
  • Die Bismarck-Hütte wurde 1912 als das erste massive Gebäude auf dem heutigen Marangu-Trail als Camp unter der deutschen Kolonialherrschaft (Deutsch-Ostafrika 1885 bis 1918) auf dem Bismarck-Hügel gebaut.
  • Benannt wurde die Hütte, entsprechend dem gleichnamigen Hügel als Standort, nach dem ersten deutschen Reichskanzler des Deutschen Reiches Otto Eduard Leoppold von Bismarck-Schönhausen (ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 Herzog zu Lauenburg; * 1. April 1815 in Schönhausen; † 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg) [13] .
  • Der wachsende Ruf des Kilimanjaro und die steigende Zahl der Menschen, die versuchten über die populäre Marangu Route den Kibo zu besteigen, veranlasste den unternehmungslustigen deutschen Farmer und Hotelinhaber, Dr. E. Th. Förster, die Gründung von zwei Hütten-Standorten, die Peters-Hütte und die Bismarck-Hütte, entlang der Strecke im Auftrag des Deutschen Kilimanjaro Berg Klub. Die Hütten werden seitdem für den Aufstieg verwendet, obwohl sie im Laufe der Jahre renoviert und umgebaut wurden.
  • Etwas abseits der 1973 als erstes Camp auf dem Marangu-Trail errichteten Ansiedlung von Finnhütten steht das Gebäude im Gegensatz zur zu den Wellblechbauten der ehemaligen Peters-Hütte im Horombo-Camp immer noch.
  • Die Lage der Mandara-Hütten ist aus dem Google-Maps-Ausschitt in der Artikel-Galerie zur Bismarck-Hütte ersichtlich.

Galerie Bismarck-Hütte / Mandara Hütte

Weblinks

Backlinks

Einzelnachweise

  1. de.wikipedia.org - Sultan
  2. de.wikipedia.org - Mangi Meli bei Wikipedia
  3. Der Kilimandscharo, Darstellung der allgemeinen Ergebnisse eines fünfzehnmonatigen Aufenthalts im Dschaggalande, Prof. Dr. Georg Volkens, Berlin, 1897, Geographische Verlagshandlung Dietrich Reimer
  4. de.wikipedia.org - Henry Hamilton Johnston im deutschen Wikipedia
  5. de.wikipedia.org - Henry Hamilton Johnston im englischen Wikipedia
  6. DER KILIMA-NDJARO - Forschungsreise im östlichen Aequatorial-Afrika - Harry Hamilton Johnston, Autorisierte Deutsche Ausgabe, F.A. Brockhaus - Leipzig, 1886
  7. 7,0 7,1 de.wikisource.org - Die Gartenlaube (1889). Vom höchsten deutschen Berge. Land und Leute am Kilimandscharo. Von C. Falkenhorst. Mit Abbildungen von R. Püttner und A. v. Roeßler.
  8. www.namibiana.de - Sansibar und die Deutschen. Ein besonderes Verhältnis 1844-1966, Autor: Heinz Schneppen, Reihe: Europa-Übersee, Band 11, Lit-Verlag, 2.korrigierte Auflage, Münster 2006, ISBN 3-8258-6172-4, Kartoneinband, 17x24 cm, 576 Seiten, 30 sw-Abbildungen
  9. Der Kilimandjaro - Reisen und Studien - Prof. Dr. Hans Meyer, Verlag Dietrich Reimer, Berlin, 1900
  10. Hermann von Wissmann - Deutschlands größter Afrikaner - Becker, v.Perbandt, Richelmann, Schmidt und Steuber, Berlin 1909, Verlagsbuchhandlung Alfred Schall, Seite 359
  11. books.google.de - Deutschlands Kolonien. Kurze Beschreibung von Land und Leuten unserer außereuropäischen Besitzungen. Von Carl Frenzel. 1889. Nachdruck TP Verone Publishing House Ltd. 2017. ISBN 978-9-92507-234-7
  12. de.wikisource.org - Über Land und Meer war ein illustriertes Unterhaltungsblatt, das von 1858 bis 1923 wöchentlich in Stuttgart zunächst im Folio-Format, später auch zusätzlich im Oktav-Format erschien. Das Wochenblatt trug den Untertitel Allgemeine Illustrirte Zeitung.
  13. de.wikipedia.org - Bismarck bei Wikipedia

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  • --Detlev 23:17, 04. Nov. 2019 (CET)
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